Deutscher Klangkünstler, der vor allem mit Klanginstallationen arbeitete, geboren am 25. Januar 1939 in Wilhelmshaven. Julius studierte von 1961 bis 1969 Kunst an den Hochschulen der Künste in Bremen und Berlin. Ab Mitte der 1970er Jahre beschäftigte er sich als freischaffender Künstler mit dem Einsatz zeitgenössischer Musik zur Unterstützung der Wahrnehmung visueller Objekte.
Ende der 1970er Jahre begann er, Töne und Geräusche für seine Arbeiten einzusetzen und eigene Klangkompositionen aufzunehmen. Mit Hilfe eines PS1-Stipendiums studierte Julius 1983/84 in New York, 1986 folgte ein Arbeitsstipendium des Senats von Berlin und 1991 ein Fellowship bei der Japan Foundation in Kyoto.
Julius' Klangkompositionen zeichnen sich durch akustischen Minimalismus aus. Er verwendet zur Aufnahme und Wiedergabe alltäglicher Geräusche einfache Kassettenrekorder, Tonbänder und handelsübliche Lautsprecher.
Die aufgenommenen Geräusche, Klänge und Kompositionen werden in ungewöhnliche Zusammenhänge und Szenarien gesetzt. Die musikalische Seite von Julius' Schaffen wurden auf mehreren Tonträgern dokumentiert. Oft handelte es sich um Soundtracks zu seinen Klanginstallationen oder Beilagen zu Ausstellungskatalogen und Büchern.
Sein Schaffen ist auf rund zwei Dutzend eigenen Schallplatten greifbar. Viele von ihnen gab er in Eigenregie heraus. Darunter befinden sich mehrere umfangreiche Sets. Mit "White - Yellow - Black - Small Music Vol. 1" (Small Music, 1994) startete Julius eine mehrteilige Serie von Aufnahmen, die in der 9-CD-R-Box "Small Music" (1998) gipfelte. Diese enthielt neun Hör- und Seh-Stücke, je um die plus/minus 50 Minuten lang.
"Julius At PS1, Queens 1983" (labellos, 2002) enthielt auf 6 CD-R Aufnahmen, die Julius bei seinem Stipendien-Aufenthalt 1983 in New York realisiert hatte. Ebenfalls in Eigenregie veröffentlichte Julius das 4-CD-R-Set "Monochrome I - VII" (2002) und das 5-Mini-CD-R-Set "Projekt Berliner Konzert Reihe 1981/82" (2002). Letzteres enthielt Aufnahmen, die 1982 in Form von fünf Kassetten bereits einmal herausgekommen waren.
Rolf Julius schrieb auch Bücher. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und mit vielen Ausstellungen fast weltweit geehrt. Seine Werke befinden sich in diversen Sammlungen. Rolf Julius starb am 21. Januar 2011 kurz vor seinem 72. Geburtstag in Berlin. 03/24