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Ronnie Hawkins

Kanadisch-amerikanischer Rockabilly-Sänger/Songwriter und Bandleader, geboren am 10. Januar 1935 in Huntsville, Arkansas. Er ist ein Cousin des Swamp Rock-Sängers Dale Hawkins. An der University of Arkansas, wo er kurze Zeit Sportunterricht studierte, gründete er seine erste Band, die sich The Hawks nannte. Das erste Lineup bestand neben Hawkins (vcl) aus Jimmy Ray "Luke" Paulman (g), Willard "Pops" Jones (p) und George Paulman (b).


Ende 1957 stiess mit Levon Helm ein Drummer dazu. Mit The Hawks tourte Hawkins durch die Bundesstaaten Arkansas, Oklahoma und Missouri. Er besass und leitete zudem den "Rockwood"-Club in Fayetteville, Arkansas, wo Jerry Lee Lewis, Carl Perkins, Roy Orbison und Conway Twitty Auftritte hatten. Auf Rat von Conway Twitty begann Hawkins ab 1958 in Kanada aufzutreten.


Nach einem Konzert in der "Golden Rail"-Tavern in Hamilton, Ontario, wurde er praktisch über Nacht berühmt. Hawkins beschloss deshalb, sich in Kanada niederzulassen. 1964 wählte er Peterborough, Ontario, zu seinem ständigen Wohnsitz. Das erste Album war "Ronnie Hawkins" (Roulette, 1959) gefolgt im selben Jahr von "Mr. Dynamo" (Roulette, 1959), dem ersten Album unter dem Gruppennamen Ronnie Hawkins & The Hawks.


Seine Begleitband hatte im Laufe der Jahre immer wieder personelle Veränderungen erfahren. Anfang 1960 kam Robbie Robertson als Bassist in die Band. Als der nur kurz bei den Hawks enagierte Gitarrist Roy Buchanan wieder ausstieg, übernahm Robertson die Gitarre. Dazwischen kamen unter Hawkins Namen die beiden LPs "Sings The Songs Of Hank Williams" (Roulette, 1960) und "The Folk Ballads Of Ronnie Hawkins" (Roulette, 1960) heraus.


Unter dem Bandnamen Ronnie Hawkins & The Hawks erschienen nach "Mr. Dynamo" vorerst nur Singles. Vor allem in der zweiten Hälfte von 1961 erfuhr das Lineup der Hawks fast monatlich Veränderungen. Im Herbst 1961 kristallisierte sich mit Ronnie Hawkins (vcl), Robbie Robertson (g), Richard Manuel (p), Rick Danko (e-b) und Levon Helm (dm) ein aus kanadischen Musikern bestehendes Lineup heraus, das zwei Jahre lang beisammen blieb.


Im Dezember 1961 stiessen noch Garth Hudson (org, p, sax) und Jerry "Ish" Penfound (sax, fl) dazu. Aufnahmen dieser Gruppe erschienen auf der LP "Mojo Man" (Roulette, 1964). Im selben Jahr und beim selben Label kam die erste Compilation "The Best Of" (Roulette, 1964) heraus. 1963 hatten Robertson, Manuel, Hudson, Danko und Helm Ronnie Hawkins den Rücken gekehrt.


Sie traten 1964 vorerst als Levon & The Hawks und als The Canadian Squires in Erscheinung. 1965 heuerte Bob Dylan die Gruppe für eine US-Tournee an. Levon Helm stieg vorerst aus.1966 gingen Dylan und seine Backingband auf eine Welttournee. Danach erlitt Bob Dylan einen Motorradunfall und war einige Zeit lang ausser Gefecht.


1967 realisierten Robbie Robertson, Richard Manuel, Garth Hudson, Rick Danko und der zurückgekehrte Levon Helm in einem gemieteten Haus in Saugerties, New York, mehrere Sessions, bei denen zum Teil auch der genesene Bob Dylan teilnahm.


Die Aufnahmen mit Dylan zirkulieren später lange als Bootleg unter dem Titel "Great White Wonder" und wurden später unter dem Titel "The Basement Tapes" (Columbia, 1975) offiziell veröffentlicht. Die Aufnahmen waren in einem Haus entstanden, das "Big Pink" hiess. "Music From Big Pink" (Capitol, 1986) war dann das erste Album des Quintetts, das sich inzwischen The Band nannte und eine der erfolgreichsten Americana-Gruppen der Musikgeschichte wurde.


Ronnie Hawkins veröffentlichte zwischen den späten 1960er und den 1980er Jahre unter seinem Namen eine ganze Reihe von weiteren Aufnahmen in Form von Alben und Singles. Dazu war Hawkins einer von vielen illustren Gästen, die The Band zu ihrem Abschiedskonzert am 25. November 1976 in den "Winterland Ballroom" in San Francisco einlud.


Dieses Konzert wurde auf der Triple-LP "The Last Waltz" (Warner, 1978) sowie in einem Film von Martin Scorcese dokumentiert. Auch von Ronnie Hawkins & The Hawks kam weiteres Material auf den Markt. "Rrrracket Time" (Charly, 1979) enthielt Aufnahmen vom April 1958 sowie vom Juni und November 1964. "Hello Again...Mary Lou" (Epic, 1987) zeigt Hawkins mit einer späteren Version von The Hawks.


Sein letztes Album war "Still Cruisin'" (Hawk, 2002) eingespielt teilweise mit Hilfe der früheren Hawks-Musikern Robbie Robertson und Levon Helm. Danach schränkte Bauchspeicheldrüsenkrebs und sein Alter weitere Konzert- und Aufnahmetätigkeiten ein. Ronnie Hawkins starb am 29. Mai 2022 87-jährig in Peterborough, Ontario.


Von Ronnie Hawkins erschienen Dutzende von Compilations, darunter die 40 Songs umfassende DL-Aufnahme "History Records - American Edition 82 - 1959-1962" (History, 2013). Seine Alben wurden einzeln oder paketweise wieder veröffentlicht, darunter seine ersten fünf im Rahmen der "Original Album Series" (Rhino und Warner, 2016). 07/23

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