Nach der Rückkehr mit seinem Art Ensembles Of Chicago Anfang der 1970er Jahre von Paris in die USA begann der Free Jazz/Black Music-Saxophonist und -Klarinettist Roscoe Mitchell viele weitere Aufnahmen unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen.
Als erstes erschien "The Solo Saxophone Concerts" (Sackville, 1974) mit Soloaufnahmen vom Oktober 1973 und vom Juli 1974. Die LP war zweifellos von der bahnbrechenden Doppel-LP "For Alto" (Delmark, 1969) von Anthony Braxton beeinflusst. Wie Braxton so pflegte Mitchell auch später immer wieder das unbegleitete Spiel auf seinen zahlreichen Blasinstrumenten.
1976/77 entstand mit "Nonaah" (Nessa, 1977) das wichtigste Solowerk von Mitchell. Zudem enthielt die Doppel-LP Duoaufnahmen mit Anthony Braxton (sops, ss) bzw. Malachi Favors (b) und Trioaufnahmen mit George Lewis (tb) und Muhal Richard Abrams (p). Dazu kamen Quartettstücke mit Henry Threadgill (as), Joseph Jarman (reeds) und Wallace McMillan (b).
Zusammen mit 35 Minuten Solomaterial, das davor noch nie veröffentlicht worden war, wurden die Aufnahmen später in Form einer Doppel-CD (Nessa, 2008) (wieder)veröffentlicht. Nach "Nonaah" vergingen zehn Jahre, ehe mit "Live At The Mühle Hunziken" (Cecma, 1987) eine weitere Soloeinspielung folgte.
Die folgende Solo-Aufnahme stammte von 1994 und wurde erst drei Jahre später als "Sound Songs" (Delmark, 1997) veröffentlicht. Drei CDs umfasste "Solo" (Mutable, 2004). Auf CD 1 "Tech Ritter & The Megabytes" fanden sich improvisierte oder komponierte Solotracks für Saxophone, Flöten und Perkussion, eingespielt teilweise im Overdub-Verfahren.
CD 2 mit dem Titel "Solar Flares" enthielt zehn Solostücke für Altsax. Auf CD 3 mit dem Titel "The Percussion Cage And Music On The Go" war Mitchell auf seinem umfangreichen Perkussions-Arsenal zu hören. "Sustain And Run Ao Vivo Jazz Na FÁBrica" (Selo Secs, 2016) bestand aus Soloaufnahmen, die 2013 live mitgeschnitten worden waren.
"Dots-Pieces For Percussion And Woodwinds" (Wide Hive, 2021) entstand solo, teilweise mit Overdubs. Auch auf vielen Ensemble-Aufnahmen von Roscoe Mitchell finden sich immer wieder Slostücke. 12/24