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Ruth Crawford Seeger

Amerikanische Komponistin und Pianistin, geboren am 3. Juli 1901 in East Liverpool, Ohio. Sie besuchte die School of Musical Art in Jacksonville, Florida, und studierte ab 1920 am American Conservatory in Chicago, Illinois, Klavier bei Heniot Levy und Louise Robyn sowie Komposition bei John Palmer und Adolf Weidig.



Sie beendete ihr Klavierstudium bei der Skrjabin-Schülerin Djane Lavoie Herz. Diese brachte Crawford mit einigen "Ultramodernisten" zusammen. Diese Gruppe amerikanischer Komponisten strebte eine völlig neue, experimentelle musikalische Sprache an und lehnte die klassische europäische Tradition ab. Besonders Henry Cowell und der mystisch-theosophische Kreis um Dane Rudhyar beeinflussten die Komponistin.

 

Von 1925 bis 1929 unterrichtete Crawford Klavier am Elmhurst College of Music in Chicago und liess sich 1929 in New York City nieder, um ihr Kompositionsstudium beim Musikwissenschaftler und Komponisten Charles Seeger, dem Lehrer von Henry Cowell, fortzusetzen. Von 1930 bis 1931 hielt sie sich als Guggenheim-Stipendiatin in Berlin, München, Wien, Budapest und Paris auf.

 

Dort traf sie auf die führenden europäischen Komponisten. 1931 heiratete sie ihren Lehrer Charles Seeger. Nach 1933 kam ihr schöpferisches Wirken fast ganz zum Erliegen. Sie widmete sich während 20 Jahren mit ihrem Mann der Sammlung, Bearbeitung und Erforschung amerikanischer Volkslieder und der Erziehung der Kinder.

 

Erst kurz vor ihrem Krebstod 1953 wandte sie sich wieder dem Komponieren zu. Ihr Stil blieb unverändert modern. Ihre meist recht kurzen Werke sind atonal, dissonant und perfekt durchstrukturiert. Viele ihrer Neuerungen wurden erst von späteren Komponisten wieder aufgegriffen. Ruth Crawford Seeger, wie sie sich zuletzt nannte, starb am 18. November 1953 in Chevy Chase, Maryland. Sie wurde 52 Jahre alt.

 

So blieben von  ihrem Schaffen nur knapp 20 Werke, darunter die "Suite For Wind Quartet" (1952), das einzige Werk, das nach ihrem Unterbruch und vor ihrem Tod entstanden war. Ihre Werke wurden meist zusammen mit solchen von Dane Rudhyar, Milton Babbitt, Henry Cowell, Wallingford Riegger, John J. Becker, George Rochberg, Gunter Schuller, Charles Ives, Otto Luening, Witold Lutoslawski, Irving Fine und anderen auf Schallplatten herausgebracht.

 

Nur wenige Schallplatten enthielten ausschliesslich Werke von Craword Seeger. Es waren dies "Music Of Ruth Crawford" (Composers Recordings Inc., 1993), "Portrait" (Deutsche Grammophon, 1997), "String Quartet-Chamber Works" (cpo, 2000), "The World Of Ruth Crawford Seeger" (BIS, 2001) und "Vocal And Chamber Music - A Continuum Portrait 6" (Naxos, 2005). Dazu erschien 1995 das Buch "The Music of Ruth Crawford Seeger" von Joseph N.Straus bei Cambridge University Press in New York.

 

Ruth Crawford ist Mutter des Folk-Singer/Songwriters Mike Seeger (1933-2009) und der Folk-Singer/Songwriterin Peggy Seeger (geboren 1935). Durch ihre Heirat mit dem Musikwissenschaftler Charles Seeger (1886–1979) wurde sie Stiefmutter des Folk-Singer/Songwriters Pete Seeger (1919-2014), der nur 18 Jahre jünger war als sie.               12/23

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