Sam & Dave

Amerikanisches Soul- und R&B-Duo, gegründet 1961 in Miami, Florida, vom am 12. Oktober 1935 in Miami geborenen Sam Moore und dem am 9. Mai 1937 in Ocilla, Georgia, geborenen Dave Prater. Beide sangen davor in Kirchenchören und Gospelgruppen. Prater war Mitglied von The Sensational Hummingbirds, Moore bei The Majestics, The Gales und The Mellonaires.

Sie lernten sich im Gospel Circuit in kleinen Clubs in Miami kennen, traten erstmals gemeinsam auf und wurden gleich vom Produzenten Steve Alaimo entdeckt, der sie mit einem Label in Verbindung brachte. Mit "I Need Love/Keep A Walkin'" und "No More Pain/My Love Belongs To You" (beide Marlin, 1961) konnte das Duo zwei Singles aufnehmen, ohne dass diese in die Charts kamen.

 

Auch sechs Singles, die zwischen 1962 und 1964 beim Label "Roulette" erschienen, fanden wenig Gehör. Das Duo mit Dave als Leadsänger und Sam als Harmoniesänger war anderen Soulacts dieser Zeit wie Sam Cooke, Jackie Wilson aud Little Willie John zu ähnlich. Via Jerry Wexler von "Atlantic Records" wurde das Duo an "Stax Records" vermietet, wo sich zuerst der Produzent Jim Stewart und der Songschreiber Steve Cropper von der "Stax"-Hausband Booker T & The MG's um die beiden kümmerte.

Danach stand das Duo unter der Obhut von Isaac Hayes und David Porter. 

Vor allem mit Hayes/Porter stellte sich der Erfolg schnell ein. Mit "You Don't Know Like I Know" (Stax, 1965) brachten Sam & Dave erstmals eine Single in die Charts, mit "Hold On, I'm Comin'" (Stax, 1966) hatte das Duo seinen ersten Nummer-1-Hit bei den US-R&B-Singles.

Es folgten weitere Top-10-R&B-Singles sowie mit "Soul Man" (Stax, 1967) zum zweiten Mal ein Nummer-1-Hit. Gleichzeitig landete dieser Song auch auf Platz 2 der Billboard Hot 100. Danach wurden die Spitzenplätze rarer. Im Zuge ihrer ersten Erfolgssingle war das Album "Hold On, I'm Comin'" (Stax, 1966) bei den R&B-Alben auf Platz 1 geklettert. Bei den Billboard 200 reichte es zu Platz 45.

 

Das Album "Soul Men" (Stax, 1967) stand auf Platz 2 der Billboard 200 und auf Platz 5 der R&B-Alben. Mit "Double Dynamite" (Stax, 1966) und "I Thank You" (Atlantic, 1968) brachte die Band zwei weitere Alben in die Charts. Im Juni 1970 löste sich das Duo auf, kam aber schon schon im August 1971 wieder zusammen.

 

Nach Konzerttourneen durch kleine Clubs, konnte das Duo mit "Back At Cha" (UA, 1975) erstmals nach sieben Jahren wieder ein Album einspielen, ohne dass dieses in die Charts gelangte. Bis 1981 folgten weitere Auftritte und Aufnahmen. Darunter befanden sich auch die beiden LP "Soul Study Volume 1 und 2" (beide 51 West, 1982), die aus Re-Recordings von alten Songs bestanden.

 

Ende 1981 ging das Duo nach einem jahrelangen Streit nach einem Konzert im "Old Waldorf" in San Francisco endgültig auseinander und sprach nie mehr miteinander. 1982 ging Dave Prater gegen den Willen von Sam Moore mit Sam Daniels als Sam & Dave" oder als The New Sam & Dave Revue auf Tournee und machte auch neue Aufnahmen.

 

Am 9. April 1988 starb Dave Prater bei einem Verkehrsunfall in Sycamore, Georgia. Sam Moore versuchte sich danach als Solosänger, hatte wenig Erfolg und konnte nach zwei Alben mit Weihnachtsmusik erst viel später mit "Plenty Good Lovin'" (2Ksounds, 2002), "Overnight Sensational" (Rhino, 2006) und "An American Patriot" (Bullseye, 2017) drei Alben herausbringen.

 

Die Songs von Sam & Dave wurden dutzendfach gecovert, so von Aretha Franklin, Peter Frampton, The Temptations, Bonnie Raitt, Jackie Wilson, The Eurythmics, Rory Gallagher, Tom Jones, The Band, Martha Reeves & The Vandellas, Michael Bolton, Patti LaBelle & Travis Tritt, Bryan Ferry, Marilyn McCoo & Billy Davis Jr., The Hollies, Paul Butterfield, Taj Majal, Guy Sebastian sowie Eric Clapton & B.B. King.

 

Das Schaffen von Sam & Dave wurde auf über 100 Compilations und Reissue-Paketen dokumentiert.                                                02/24