Amerikanischer Gitarrist zwischen Country und Rock'n'Roll, geboren am 27. Dezember 1931 auf einer abgelegenen Farm zwischen Gadsden und Humboldt im Bundesstaat Tennessee als Winfield Scott „Scotty“ Moore III. Er begann mit acht Jahren Gitarre zu spielen.
Mit der Zeit wurde Chet Atkins sein Vorbild. Nach der Rückkehr von der US-Army gründete er 1952 mit dem Bassisten Bill Black die Countryband The Starlite Wranglers. Diese stand beim Label "Sun Records" von Sam Phillips unter Vertrag.
Im Sommer 1954 empfahl Marion Keisker, eine Sekretärin von Sam Phillips, Moore den jungen Sänger Elvis Presley. Im Juli 1954 machten Moore und Black die ersten Aufnahmen mit Presley, bei denen unter anderem der Song "That’s All Right, Mama" von Arthur "Big Boy" Crudup aufgenommen wurde.
Presley, Black und Moore gründeten darauf mit dem Schlagzeuger D. J. Fontana die Band Blue Moon Boys. Moore übernahm vorübergehend das Management von Presley, und die Blue Moon Boys begannen mit Tourneen durch den Süden der USA. Mit zunehmendem Erfolg trat der Bandname zugunsten des Namens Elvis Presley in den Hintergrund.
Während der folgenden Jahre wirkte Moore bei den meisten der frühen Aufnahmen von Elvis Presley mit. Er war auch in vielen Fernsehshows und Kinofilmen neben Presley zu sehen. Der letzte Auftritt mit Presley fand 1968 in der Fernsehshow "Elvis NBC TV-Special" bei "NBC" statt.
Frühe Aufnahmen von Presley, Moore und Black wurden später auf der LP "The First Year" (Golden Editions, 1983) zusammengefasst. "The Guitar That Changed The World" (Epic, 1964) hatte noch während seiner Zeit mit Presley das erste eigene Album geheissen.
Bei den Aufnahmen machten unter anderem D.J. Fontana (dm) sowie die Vokalgruppe The Jordanaires mit. In den 1970er und 1980er Jahren arbeitete Scotty Moore als Gitarrist und Produzent für diverse Künstler. "What's Left" (Guinness, 1977) hiess ein weiteres eigenes Album, auf dem Moore Songs von Carl Perkins, Lowell Fulsom, Elvis Presley und anderen interpretierte.
Teilweise das selbe Material fand sich später auf "Moore Feel Good Music!" (Belle Meade, 1993). Mit Carl Perkins als Co-Leader entstand "706 Reunion - A Sentimental Journey" (Belle Meade, 1992). Bei den Aufnahmen machen auch The Jordanaires und D.J. Fontana mit, die zusammen mit Moore die Alben "Elvis: A Tribute To The King" (Intersound, 1997) und "All The King's Men" (Sweetfish, 1997). aufnahmen.
Zusätzlich mit Ronnie McDowell entstanden "A Tribute To The King" (Varèse Sarabande, 2002) und – als The E-Connection – "The King Is Gone" (Curb, 2004). Weitere Aufnahmen machte Moore als Co-Leader oder Gastmusiker mit Paul Ansell, Bucky Barrett oder Liam Grundy & Pete Pritchard.
Er war Toningenieur bei den Aufnahmen von Ringo Starrs Soloalbum "Beaucoups of Blues" (Apple, 1970) und begleitete Carl Perkins bei Aufnahmen. Bis Ende der 1980er Jahre produzierte er Musik für Fernsehshows von und mit Künstlern wie Dolly Parton, Bob Hope, Perry Como, Johnny Cash und Jerry Lee Lewis.
1992 kehrte Moore als aktiver Musiker zu "Sun Records" zurück und gab von da an Konzerte, bei denen oft namhafte Künstler kleine Gastauftritte hatten. So wurde er unter anderem von Eric Clapton, Keith Richards und Lee Rocker von den Stray Cats begleitet. Er war zudem bei zahlreichen Tributekonzerten zu Ehren Elvis Presleys aktiv.
Scotty Moore starb am 28. Juni 2016 im Alter von 84 Jahren in Nashville, Tennessee. Im selben Jahr erschien die Compilation "Right Hand Of The King (1954-1962 Recordings With Elvis Presley)" (Hoodoo, 2016), die vor allem aus Presley-Songs bestand. 12/24