Sean Combs

Amerikanischer Rapper, Schauspieler, Musikproduzent und Unternehmer, geboren am 4. November 1969 in New York City. Er nennt sich auch Diddy, P. Diddy, Puff Daddy, Puffy, Swag, Love oder Brother Love. Er besitzt die Modemarke "Sean John" und seit 2007 die Wodkamarke "Cîroc".

Sean Combs galt einige Zeit als einer der bekanntesten US-amerikanischen Musiker und wurde vom Magazin "Time" auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres 2006 gewählt. Seine Mutter zog ihn alleine gross, nachdem sein Vater 1972 ermordet worden war.

 

Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der Howard University in Washington, D.C., verliess das College jedoch, um bei "Uptown" Records zu arbeiten. In den frühen 1990ern war er dort als Produktionsassistent tätig, bevor er 1993 seine eigene Plattenfirma "Bad Boy Records" gründete und Künstler wie The Notorious B.I.G., Cassie, Lil’ Kim oder Craig Mack produzierte.

 

Nachdem sein Freund Notorious B.I.G. ermordet worden war, begann er 1997 eine eigene Karriere als Rapper bzw. Hip Hop-Musiker. "No Way Out" (Arista und Bad Boy, 1997) erschien unter der Bezeichnung Puff Daddy & The Family. Es verkaufte sich weltweit über 8 Millionen Mal und stand bei den Billboard 200, bei den US-R&B/Hip Hop-Alben sowie in vielen Ländercharts weltweit ganz zuoberst. Für das Album gab's einen Grammy.

 

Zwei der Singleauskoppelungen waren ebenfalls Millionenseller und vielerorts Nummer-1-Hits. "Forever" (Arista und Bad Boy, 1999) verkaufte sich deutlich schlechter. Mit einer Millionen in den USA verkauften Exemplare schaute "nur" Platz 2 bei den Billboard 200, dafür aber erneut Platz 1 bei den R&B/Hip Hop-Alben heraus.

 

Die selben Platzierungen gab's auch für das dritte Album "The Saga Continues... (Arista und Bad Boy, 2001). "We Invented The Remix" (Arista und Bad Boy, 2002) bestand aus Remixes von Single-Tracks, die auf dem "Bad Boy"-Label erschienen waren.

 

 Die Single stammten nicht allein von Puff Daddy allein, sondern auch von G. Dep, Ashanti, 112, Mary J. Blige, The Notorious B.I.G., Carl Thomas und Faith Evans. Das Album ging in den USA eine Million Mal über den Ladentisch und erreichte Platz 1 bei den Billboard 200 und Platz 2 bei den R&B/Hip Hop-Alben.

 

Nach einer mehrjährigen Pause und einem Labelwechsel war "Press Play" (Atlantic und Bad Boy, 2006) ein weiteres Album. Obwohl davon in den USA nur 500'000 Stück verkauft wurden, reichte es zu Platz 1 in beiden US-Hauptcharts.

 

"Last Train to Paris" (Interscope und Bad Boy, 2010) war eine Aufnahme des Trios Diddy-Dirty Money, bestehend aus Diddy und den R&B-Sängerinnen/Sängern Kaleena Harper und Dawn Richard. Das Album schnitt mit Platz 7 bei den Billboard 200 und Platz 3 bei den R&B/Hip Hop-Alben für seine Verhältnisse enttäuschend ab.

 

17 Jahre nach "Press Play" war "The Love Album: Off The Grid" (Love, 2023) ein weiteres eigenes Album. Die chartsmässige Ausbeute hielt sich mit Platz 19 bei den Billboard 200 und Platz 5 bei den R&B/Hip Hop-Alben in Grenzen.

 

Im selben Jahr wurde Combs des mehrfachen sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung von Männern und Frauen beschuldigt. Im September 2024 erhob die amerikanische Bundesstaatsanwaltschaft Anklage in zahlreichen Punkten. Ihm droht eine lebenslange Gefängnisstrafe.

 

Im Oktober 2024 berichtete die "Washington Post", dass ein Anwaltsteam bis zu 120 weitere Klagen wegen Übergriffen in den 2000er und 2010er Jahren einreichen wird. Von den Klägern sind mehrere minderjährig. Die Hälfte der mutmasslichen Opfer gibt an, den Übergriff der Polizei, einem Arzt oder dem FBI gemeldet zu haben.

 

Einige behaupten, dass sie unter Drogen gesetzt wurden oder dass man ihnen Schweigegeld angeboten habe. Neben Combs sollen in den Klagen auch weitere potenzielle Angeklagte genannt werden, die sich an den Übergriffen beteiligt oder davon gewusst haben sollen.

 

1999 war Sean Combs mit seiner damaligen Freundin Jennifer Lopez in eine Schiesserei in einer New Yorker Disco verwickelt. Im anschliessenden Strafprozess wegen unerlaubten Waffenbesitzes kam es zu einem Freispruch.

 

2003 deckte das Nationale Arbeitskomitee (NAC) gravierende Verstösse gegen das honduranische Arbeitsrecht in Fabriken auf, welche die Bekleidungsmarke "Sean John" produzierten. Combis sitzt derzeit im Metropolitan Detention Center in Brooklyn, New York City, ohne Kaution in Untersuchungshaft. 02/25