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Serge Chaloff

Aktualisiert: 30. Apr. 2023

Amerikanischer Jazz-Baritonsaxohonist und Bandleader, geboren am 24. November 1923 in Boston, Massachusetts. Chaloff war der Sohn von Julius Chaloff, dem Pianisten des Boston Symphony Orchestra, und von Margaret Chaloff, einer angesehenen Piano-Lehrerin am Berklee College of Music, zu deren Schülern unter anderem Keith Jarrett, Steve Kuhn und Herbie Hancock gehörten.


Serge Chaloff studierte selber Klavier und Saxophon und entschied sich schliesslich für das Baritonsaxophon, wobei Harry Carney und Jack Washington seine Vorbilder waren. Er debütierte 1938 unter Tommy Reynolds, spielte dann bei Stinky Rogers 1941/42, bei Shep Fields 1943, bei Ina Ray Hutton 1945, danach bei Boyd Raeburn und Georgie Ault.


Bekannt wurde er 1945 als Solosaxophonist der Band von Jimmy Dorsey. Im Jahr darauf trat er der Second Herd von Woody Herman bei, der ausserdem Al Cohn, Stan Getz, Zoot Sims und Herbie Steward angehörten. Mit ihnen trat Chaloff auch als The Four Brothers in Erscheinung. Am 5. März 1947 spielte er seine ersten Aufnahmen als Bandleader ein.


Serge And His Be Bop Buddies hiess die Gruppe mit Red Rodney (tp), Earl Swoope (tb), George Wallington (p), Curly Russell (b) und Tiny Kahn (dm), die "A Bar A Second" aufnahm. Die B-Seite dieser Schellack-Schallplatte (Savoy, 1947) stammte von Fats Navarro And His Thin Men. Ebenfalls 1947 teilte sich das Serge Chaloff Quintett eine Schallplatte (Dial, 1947) mit den The Charlie Parker All-Stars.


Das Serge Chaloff Quintet bzw. The Mad Monks, wie diese Gruppe auch benannt wurde, bestand neben Chaloff aus Chuck Wayne (g), Ralph Burns (p), Artie Bernstein (b) und Don Lamond (dm). Mit Al Cohn (ts), Red Rodney (tp), Earl Swope (tb), Barbara Carroll (p), Terry Gibbs (vibes), Oscar Pettiford (b) und Denzil Best (dm) trat er als Serge Chaloff And The Herd Men in Erscheinung.


Von dieser Formation erschienen die beiden Schellack-Schallplatten "Chickasaw/Bopscotch" und "The Most!/ Chasin' The Bass" (beide Futurama, 1949). Bis Anfang der 1950er Jahre war er Mitglied von mehreren Orchestern von Woody Herman, spielte bei Count Basie und wurde in die Metronome Allstars berufen. In New York arbeitete er an der Seite von Bud Powell. Davon gibt es keine Aufnahmen.


"Boston 1950" (Uptown, 1994) enthielt nachträglich veröffentlichte Aufnahmen, die Chaloff zwischen November 1946 und Oktober 1950 im Quartett oder Quintett mit Musikern wie Al Vega, Rollins Griffith oder Nat Pierce (p), Sonny Truitt oder Milt Gold (tb), Joe Shulman, George Jones oder Jack Lawlor (b) sowie Joe MacDonald oder Sonny Taclof (dm) gemacht hatte.


In Folge seiner Heroinsucht wurde er danach in der Jazz-Szene zur persona non grata, da er zu Auftritten nicht erschien oder katastrophal spielte. 1952 kehrte er nach Boston zurück. Er trat in der The Steve Allen Show auf und wurde Leiter der Hausband eines Jazzklubs. Mit Jerry Murphy (p), Al Dimino (b) und Don Sheldon (dm) entstanden Aufnahmen, die später als "Buvette Club, Rock Island, February 1953" (Uptown, 2017) zugänglich gemacht wurden.


"Plays The Fable Of Mabel" (Storyville, 1954) war ein 10"-Minialbum bzw. eine 7"-EP mit Vardi Haritounian (ts), Charlie Mariano (as), Herb Pomeroy und Nick Capazutto (tp), Gene DiStachio (tb), Richard Dick Twardzik (p), Ray Oliveri (b) und Jimmy Zitano (dm). Auf "George Wein Presents" (Storyville, 1955) war Boots Mussulli (as) als Co-Leader sowie Russ Freeman (p), Jimmy Woode (b) und Buzzy Drootin (dm) zu hören.


Beide Aufnahmen wurden später gemeinsam unter dem Titel "The Fable Of Mabel" (Vogue, 1957) erstmals wieder veröffentlicht. Die nächste Aufnahme hiess "Boston Blow-Up!" (Capitol, 1955) und kam mit Boots Mussulli (as), Herb Pomeroy (tp), Ray Santisi (p), Everett Evans (b) und Jimmy Zitano (dm) zu Stande.


Sein letztes Album zu Lebzeiten hiess "Blue Serge" (Capitol, 1956), aufgenommen mit Hilfe von Sonny Clark (p), Leroy Vinnegar (b) und Philly Joe Jones (dm). Zu dieser Zeit sass Chaloff wegen eines Tumors in der Wirbelsäule bereits im Rollstuhl. Er starb am 16. Juli 1957 im Alter von nur 33 Jahren in Boston, Massachusetts.

"The Complete Serge Chaloff Sessions" (Mosaic, 1993) und "Boss Baritone" (Proper, 2011) waren zwei 4-CD-Sets mit praktisch sämtlichem Material, das Serge Chaloff im Verlaufe seiner Karriere eingespielt hatte. Auch die CD "Memorial - We The People Bop" (Cool & Blue, 1992) enthielt bereits früher veröffentlichte Sachen. Dazu kamen weitere Compilations oder Reissue-Pakete heraus. 04/23

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