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Sharon Jones & The Dap-Kings

Amerikanische Retro-Soul-Formation aus New York City, die den Geist des Soul der Labels "Stax" und "Motown" in die Neuzeit hinüber gerettet hat. Im Mittelpunkt der Gruppe steht die Sängerin Sharon Jones, geboren am 4. Mai 1956 in Augusta, Georgia, und aufgewachsen in Brooklyn, New York, als Sheron Lafaye Jones.


In ihrer Jugend verbrachte sie jedes Jahr einige Monate in ihrem Geburtsort bei Verwandten. Zudem sang sie als Kind zusammen mit ihrem Brüdern oftmals Songs von James Brown, der ebenfalls aus Augusta stammte. Später sang sie in Kirchen und danach in lokalen Soul-, Funk- und Hochzeits-Bands oder als Sessionsängerin.


Dazu jobbte sie als Gefängniswärterin oder Geldtransport-Begleiterin. 1996 wurde sie vom Label "Desco" als Background-Sängerin für Lee Fields engagiert. Weil die beiden anderen, engagierten Sängerinnen nicht erschienen machte sie den Job allein. Dazu stellte sie ihre Können gleichzeitig mit einem Rap über den Song "Switchblade" unter Beweis. Der Song wurde künstlich verlangsamt, so dass Jones' Stimme männlicher klang, und als Single herausgebracht.


"Switchblade" und der zweite Song "The Landlord" erscheinen auf "Soul Tequila" (Desco, 1997), einem Album der Hausband des Labels, der Soul Providers. Später nahm Jones mit den Soul Providers drei 7"-Singles auf: "Damn It's Hot" (Desco, 1996), "Bump N Touch" (Desco, 1997) und "You Better Think Twice" (Desco, 1998) mit einer Version von James Browns "I Got The Feeling" auf der B-Seite.


Dazu sang Jones Background-Vocals für Lee Fields, Joseph Henry und Naomi Davis und war dabei Teil der Desco Super Soul Revue mit der Hausband The Soul Providers als Begleitband. Bei einer England-Tournee 1999 bekam Jones den Titel Queen Of Funk. Als es so richtig aufwärts zu gehen schien, musste "Desco Records" seinen Betrieb aus finanziellen Gründen einstellen.

Das war auch das Ende der Soul Providers. Die Soul Providers-Musiker Bosco Mann (e-b, p, vibes), Binky Griptite (g), Earl Maxton (org), Fernando "Boogaloo" Velez (perc), Anda "Goodfoot" Szilagyi (tp) und Jack Zapata alias Martín Perna (bars), der spätere Gründer von Antibalas, gründeten zusammen mit Leon Michels (ts) und Homer "Funky-Foot" Steinweiss (dm) von den Mighty Imperials - ebenfalls einer früheren "Desco"-Band - eine neue Band, die sich Sharon Jones & The Dap-Kings nannte.


Bei einem Club-Engagement im Sommer 2001 in Barcelona machte die Band Aufnahmen, die vorerst in einer kleinen Auflage, später dann auch offiziell unter dem Titel "Dap-Dippin' With..." (Daptone, 2002) erschienen. Anstelle von Leon Michels spielte auf diesem Album Otis Youngblood (ts). Das Label "Daptone" war Ende 2001 vom Saxophonisten Neal Sugarman, dem Leader der "Desco"-Band Sugarman 3, und dem früheren "Desco"-Toningenieur Gabriel Roth gegründet worden.


Sugarman wurde selber Mitglied der Drap-Kings, während der bisherige Tenorsaxofonist Leon Michels zum Baritonsax wechselte und 2005 die Band verliess um sich seinem eigenen Label "Truth & Soul Records" zu widmen. Sein Nachfolger wurde Ian Hendrickson-Smith. An der Trompete waren nach Szilagyi zuerst Todd Simon dann David Guy zu hören.


Maxton verliess die Band 2003 Richtung Antibalas, ohne dass er ersetzt wurde. Dafür kam mit Tommy "TNT" Brenneck von der Budos Band ein zweiter Gitarrist in die Band. "Naturally" (Daptone, 2005) hiess das zweite Album. Dazu erschienen immer wieder 7"-Singles. Die Reputation der Band wuchs von Jahr zu Jahr, begünstigt auch durch ein Rhythm'n'Blues- und Soul-Revival.


"100 Days, 100 Nights" (Daptone, 2007) hiess dann das dritte Album der Band, gefolgt von der Compilation "The Dynamic Sound Of Sharon Jones And The Dap-Kings" (Daptone, 2008). Nach dem nächsten Studioalbum "I Learned The Hard Way" (Daptone, 2010) kam mit "Soul Time!" (Daptone, 2011) eine weitere Compilation heraus. "Give The People What They Want" (Daptone, 2014) und "It's A Holiday Soul Party" (Daptone, 2015) waren Alben mit neuem Material.


"Miss Sharon Jones!" (Anchor Bay, 2016) hiess eine DVD mit einem 95-minütigen Dokumentarfilm über Jones. Der Soundtrack dazu erschien auch auf einer gleichnamigen CD (Daptone, 2016). Sharon Jones starb am 8. November 2016 im Alter von 60 Jahren in Cooperstown, New York, an Krebs und einem Herzinfarkt. Die letzten Studioaufnahmen von Sharon Jones & The Drag-Kings waren "Soul Of A Woman" (Daptone, 2017).


Das Album war auch Teil des 3-CD-Sets "Soul Of A Woman" (Daptone, 2017) zusammen mit den früheren Alben "I Learned The Hard Way" und "Give The People What They Want". "Just Dropped In To See What Condition My Rendition Was In" (Daptone, 2020) war nachträglich eine Sammlung von Songs, die bei diversen Sessions für unterschiedliche Zwecke eingespielt worden waren. Darunter befanden sich auch einige Cover-Versionen.

05/23


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