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Sirone

Amerikanischer Bassist und Bandleader zwischen R&B und Free Jazz, geboren am 28. September 1940 in Atlanta, Georgia, als Norris Jones. Er spielte bis er 17-jährig war Posaune und wechselte dann zum Bass. Im Verlaufe seiner Karriere machte er sich vor allem als Begleiter einen Namen.



Norris' Namen tauchte erstmals 1958 als Co-Komponist von "It's Too Late" auf einer Single (Vee-Jay, 1962) des Soul-Sängers Jerry Butler auf. Bis Mitte der 1960er Jahre begleitete er auch andere R&B-Sänger wie Sam Cook oder Smokey Robinson. Ab der zweiten Hälfte der 1970er Jahre geriet er in die New Yorker Free Jazz-Szene.

 

Am 19. Oktober 1966 trat er mit Noah Howard (as, perc), Dave Burrell (p), Ric Colbeck (tp), Catherine Norris (cello) und Robert Kapp (perc) in New York auf, wo unter Howards Namen "At Judson Hall" (ESP, 1968) mitgeschnitten wurde. Vier Tage später ging er mit Marion Brown (as) als Leader sowie mit Stanley Cowell (p) und Rashied Ali (dm) ins Studio, um "Why Not?" (ESP, 1968) aufzunehmen.


Danach folgten weitere Engagements und Aufnahmen mit Ric Colbeck, Marzette Watts, Dave Burrell, Gato Barbieri, Pharoah Sanders, Sonny Sharrock, Clifford Thornton, Dewey Redman und Roswell Rudd. 1970 gründete er mit Leroy Jenkins (vio) und Frank Clayton (dm, perc) nach dem Vorbild der Creative Construction Compmagny von Anthony Braxton, Leo Smith und Jenkins The Revolutionary Ensemble.


Clayton wurde schon bald durch Jerome Cooper (dm, perc, fl, flh, p div instr) abgelöst. Diese Gruppe veröffentlichte mehrere Aufnahmen. Nach der ersten Auflösung des Revolutionary Ensembles spielte er mit "Artistry" (Of The Cosmos, 1979) die erste Aufnahme unter seinem eigenem Namen ein. Unterstützt wurde er dabei von James Newton (fl), Muneer Bernard Fennell (cello) und Don Moye (perc).


"Live" (Serious Music, 1981) hiess eine Liveaufnahme von Sirone mit Claude Lawrence (as) und Dennis Charles (dm), mitgeschnitten bei einem Auftritt am 5. Juli 1980 im New Yorker Public Theatre. Die Aufnahmen wurden 2005 im Rahmen der "Unheard Music Series" von "Atavistic" noch einmal herausgebracht. Eine Trioaufnahme vom Februar 1982 mit Walt Dickerson (vibes) und Andrew Cyrille (dm) wurde als "Life Rays" (Soul Note, 1982) herausgebracht.


Ab Anfang der 1970er Jahre wurde Sirone oft vom Pianisten Cecil Taylor zu Aufnahmen beigezogen. Erstmals ging er am 4. November 1973 mit CT ins Studio. Mit Jimmy Lyons (as) und Andrew Cyrille (dm) entstand "Spring Of Two Blue-J's" (Unit Core, 1974). Dazu spielte Sirone 1974 kurze Zeit mit James Blood Ulmer (g) und Billy Higgins (dm) bei Ornette Coleman, ohne dass es damals zu offiziellen Aufnahmen kam.

 

Ende der 1980er Jahre bildete Sirone mit James Blood Ulmer (g), Rashied Ali (dm) und George Adams (ts), seinem Kollegen aus der R&B-Zeit, unter dem Gruppennamen Phalanx ein Quartett, das einige Aufnahmen herausgab.

 

In Berlin leitete er eine Gruppe mit Ben Abarbanel-Wolff (ts), Ulli Bartel (vio) und Maurice de Martin (dm), die "Sirone's Concord" (NotTwo, 2003) aufnahm. Mit Charles Gayle (ts), Billy Bang (vio) und Tyshawn Sorey (dm) tat er sich zum Sirone Bang Ensemble zusammen, um "Configuration" (Silkheart, 2005) einzuspielen.

 

Zusammen mit den Bassisten William Parker, Henry Grimes, Alan Silva sowie mit Charles Gayle (as) bildete er das William Parker Bass Quartet, von dem das live 2004 am "Vision"-Festival aufgenommene Album "Requiem" (Splas(h), 2007) erschien. Als Gast des All Ear Trios von John Tchicai und Thomas Agergaard (sax) sowie Peter Ole Jørgensen (dm) nahm er "Boiler" (Ninth World, 2007) auf. 

 

Sirone/Norris Jones starb am 21. Oktober 2009 69-jährig in Berlin, wo er zuletzt wohnte. Trioaufnahmen von 2008 mit Oluyemi Thomas (ss, bcl, fl) und Michael Wimberly (dm, perc) kamen unter dem Titel "Beneath Tones Floor" (NoBusiness, 2010) heraus, solche, ebenfalls von 2008, mit Sabir Mateen (ts) und Andrew Barker (dm) als "Infinite Flowers" (Sagittarius A-Star, 2013).                                                                        06/24

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