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Sofia Gubaidulina

Tatarische Komponistin, geboren am 24. Oktober 1931 in Tschistopol in der damaligen Tatarischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik bzw. in der heutigen Republik Tatarstan. Ihr Vater war Ingenieur, ihre Mutter Lehrerin. Ihr Grossvater Masgud Gubaidulin war Mullah. Gubajdulina selbst bekennt sich zum russisch-orthodoxen Glauben. 1932 übersiedelte die Familie nach Kasan.


Gubaidulina studierte Komposition und Klavier am Konservatorium von Kasan und führte nach dem Abschluss 1954 ihre Studien in Moskau bis 1963 fort. Als Studentin wurde sie mit einem Stalin-Stipendium ausgezeichnet. Während der Studien wurde ihre Musik als pflichtvergessen bezeichnet, aber Dmitri Shostakovich ermutigte sie, ihren "Irrweg" fortzusetzen.


Mitte der 1970er Jahre gründete Gubaidulina gemeinsam mit den Komponisten Viktor Suslin und Wjatscheslaw Artjomow das Ensemble Astreja, das auf russischen Volksmusikinstrumenten improvisierte. Ihr Erfolg im Westen wurde vor allem von Gidon Kremer unterstützt, der ihr Violinkonzert "Offertorium" 1981 uraufführte. Eine Version von Kremer mit dem Boston Symphony Orchestra unter Charles Dutoit kam auch auf einer Schallplatte (Deutsche Grammophon, 1989) heraus.


Sofia Gubaidulina gehörte mit Alfred Schnittke und Edison Denisov zu den führenden Komponisten Russlands der Ära nach Shostakovich. Sofia Gubaidulina lebte ab 1992 in Deutschland und wohnt in Appen, im Kreis Pinneberg. Sie ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, der Freien Akademie der Künste in Hamburg, der Königlich Schwedischen Musikakademie Stockholm sowie Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters.


1990 wurde sie zum Mitglied des Komitees für Verleihung der Lenin-Preise ernannt und 1999 in den Orden Pour le mérite aufgenommen. Seit 2001 ist sie Ehrenprofessorin des Konservatoriums von Kasan, seit 2005 auch an den Konservatorien von Beijing und Tianjin.


2000 erhielt sie mit Tan Dun, Osvaldo Golijov und Wolfgang Rihm von der Internationalen Bachakademie Stuttgart einen Kompositionsauftrag zum Projekt Passion 2000 im Gedächtnis von J. S. Bach. Ihr Beitrag war die "Johannes-Passion", erschienen auf einer gleichnamigen Doppel-CD (Hänssler, 2001).


2002 folgte die Komposition "Johannes-Ostern". Beide Werke bilden ein Diptychon über Tod und Auferstehung Christi; das umfangreichste Werk Gubaidulinas bisher. Die beiden Werke wurden später in 2006 revidierten Fassungen auf einer Doppel-CD (Hänssler, 2007) herausgebracht.


Werke von Gubaidulina erschienen auf mehreren Schallplatten. Die ersten kamen ab Ende der 1960er Jahre beim sowjetischen Staaslabel " Melodiya" heraus. Bis dato kamen fast 150 Schallplatten zusammen, auch solche, auf denen Gubaidulinas Musik zusammen mit Werken anderer Komponisten und Komponistinnen veröffentlicht wurde.


So wurden Kompositionen von Gubaidulina mit solchen von John Cage, Adriana Hölszky, Bojidar Spassov, Günter Becker, Henryk Mikolaj Gorecki, György Ligeti, Fuminori Tanada, Franco Donatoni, Iannis Xenakis, Giya Kancheli, György Kurtag, Steffen Schleiermacher oder Helmut Lachenmann veröffentlicht. 08/23


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