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Sonny Stitt

Amerikanischer Alt- und Tenorsaxophonist, Komponist und Bandleader, geboren am 2. Februar 1924 in Boston, Massachusetts, als Edward Boatner jr.. Er bewegte sich im Bereich Hard Bop und Bebop. Sein Sound auf dem Altsaxophon war dem von Charlie Parker ähnlich. Dieser sagte nach einer gemeinsamen Session zu Stitt: "you sound too much like me".


Stitt beeinflusste er viele andere Saxophonisten wie John Coltrane, Booker Ervin, James Moody, Hank Mobley oder Ronnie Scott. Stitts Eltern waren beide Musiklehrer und deshalb wuchs er in einem musikalischen Umfeld auf. Stitt verbrachte seine Kindheit in Saginaw, Michigan, und hatte vom siebten Lebensjahr an Klavierunterricht, wechselte später auf die Klarinette.


Ab 15 Jahren spielte Stitt Altsaxophon, nachdem er Charlie Parker auf einer Aufnahme des Bandleaders Jay McShann gehört hatte. Zuerst nahm Stitt Unterricht bei "Big Nick" Nicholas, einem ortsansässigen Saxophonisten, und bei Wardell Gray, der oft bei der Familie von Stitt logierte, weil es in der Gegend wenige Hotels für Schwarze gab.


Noch bevor er die High School abgeschlossen hatte, ging Stitt mit den Bands von "Big Nick" Nicholas und Thad Jones auf Tournee. 1942 trat Stitt mit dem Pianisten William "Sabby" Lewis in Boston auf, bevor er sich den Bama State Collegians anschloss. Dieses Engagement führte ihn in die Big Band des Sängers Tiny Bradshaw, in der auch spätere Bebop-Musiker wie Fats Navarro, Dexter Gordon, Gene Ammons und Art Blakey spielten.


Stitt war 1945 Mitglied der Bigband von Billy Eckstine. Mit Eckstein stand Stitt erstmals richtig in einem Aufnahmestudio. 1946 spielte er bei Dizzy Gillespie, wo auch Gene Ammons engagiert war. Auch als Mitglied von Kenny Clarke And His 52nd Street Boys machte er Aufnahmen. In dieser Zeit verfiel er dem Heroin, so dass ihm seine Cabaret Card entzogen wurde.


Somit konnte nicht mehr in den New Yorker Nachtclubs auftreten. Er ging nach Chicago, wo er in Sessions mit Ammons und Miles Davis sowie mit Johnny Griffin im "Pershing Ballroom" auftrat. Im Sommer 1947 spielte er in Detroit mit Parker, Davis und Gillespie. Wegen Drogenhandels verurteilt, verbrachte er 1948/49 im Federal Narcotics Hospital in Lexington, Kentucky.


Zurück in New York wechselte er aufs Tenor- und Baritonsaxophon. Damit konnte er dem Image des vermeintlichen Parker-Imitators entgehen. Mit "All God's Children (Got Rhythm)/Sunset" (Prestige, 1949) konnte er seine erste Schellack-Schallplatte aufnehmen. Das Sonny Stitt Quartet bestand dabei aus Bud Powell (p), Curly Russell (b) und Max Roach (dm).


Es folgten für "Prestige" und andere Labels weitere Quartettaufnahmen, bei denen sein Quartett Ende der 1940er/Anfang der 1950 Jahre auch aus Junior Mance (p), Eugene Wright (b) und Art Blakey (dm) bestand. Ab Mitte der 1950er Jahre erschienen eine ganze Reihe von Quartettalben.


Es waren dies "New York Jazz" (Verve, 1957), "Personal Appearance" (Verve, 1959), "The Hard Swing" (Verve, 1959) und "Saxophone Supremacy" (Verve, 1960). Dabei wurde Stitt von Jimmy Jones (p), Roy Brown (b) und Jo Jones (dm); Bobby Timmons (p), Edgar Willis (b) und Kenny Dennis (dm); Amos Trice (p), George Morrow (b) und Lenny McBrowne (dm) bzw. von Lou Levy (p), Leroy Vinnegar (b) und Mel Lewis (dm) begleitet.


Aufnahmen von letzterem Quartett wurden später zur CD "Don't Call Me Bird!" (Fresh Sound, 2007) zusammengefasst. Weitere Aufnahme kamen unter Gruppennamen wie Sonny Stitt & His West Coast Friends, Sonny Stitt & The Giants, Sonny Stitt All Stars, Sonny Stitt And His Orchestra, Sonny Stitt Band, Sonny Stitt Octet, Sonny Stitt Quartet, Sonny Stitt Quintet, Sonny Stitt-Bud Powell Quartet oder The Gillespie-Getz-Stitt Septet auf den Markt.


Auch unter seinem Namen wurden viele Schallplatten veröffentlicht, sei es als Leader weitere Gruppen oder als Co-Leader neben Bennie Green, J.J. Johnson, Eddie Davis, Kenny Dorham, Dizzy Gillespie, Sonny Rollins, Gene Ammons, Jack McDuff, Don Patterson, Paul Gonsales, Milt Jackson, Zoot Sims, Bunky Green, Robin Kenyatta, Rufus Harley, Red Holloway, John Lewis, Percy Heath, Max Roach, Hank Jones und Dutzenden anderen.


Er war Mitglied von Gruppen wie Art Blakey Quartet, Be Bop Boys, Billy Eckstine And His Orchestra, Dizzy Gillespie And His Orchestra, Dizzy Gillespie Big Band, Dizzy Gillespie Sextet, Gene Ammons Band, Gene Ammons Sextet, J.J. Johnson All Stars, J.J. Johnson's Boppers, Newport Parker Tribute All Stars, The Gillespie-Getz-Stitt Septet und The Modern Jazz Sextet.


Unter eigenem Namen erschienen fast 300 Aufnahmen, insgesamt umfassen seine Credits bei discog.com als Musiker über 400 Veröffentlichungen. Im September 1960 ersetzte er John Coltrane im Miles Davis Quintett. Dort blieb er Mitglied bis Anfang 1961. In jener Zeit entstanden die Aufnahmen, die später auf der Doppel-LP "Live In Stockholm 1960" (Dragnon 1986) veröffentlicht wurden.


Bei diesen Aufnahmen vom 13. Oktober 1960 bestand die Miles Davis Band zudem aus Wynton Kelly (p), Paul Chambers (b) und Jimmy Cobb (dm). Die gesamten Aufnahmen von Miles Davis mit Sonny Stitt bzw. mit John Coltrane kamen später unter dem Titel "In Stockholm 1960 Complete" (Dragon, 1992) in Form eines 4-CD-Sets heraus. Sonny Stitt starb am 22. Juli 1982 im Alter von 58 Jahren in Washington D. C. an Krebs.


Stitts Schaffen wurde auf über 60 Compilations zusammengefasst. "The Complete Roost Sonny Stitt Studio Sessions" (Mosaic, 2001) erstreckte sich auf neun CDs. Vier CD stark war "Sax O' Bebop" (Proper, 2003). "Stitt's Bits: The Bebop Recordings, 1949-1952" (Prestige, 2006) enthielt drei CDs. Jeweils vier CDs umfassten die Boxes "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2012) und "Classic Album Collection 1957-1963" (Englightenment, 2017) und "Eight Classic Albums - Vol. 2" (Reel To Reel, 2019). 09/23

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