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Stan Tracey

Britischer Jazz-Pianist, Vibraphonist, Komponist, Arrangeur, Ensembleleiter sowie Labelbesitzer, geboren am 30. Dezember 1926 in Tooting, London. Er spielte zuerst Akkordeon und brachte sich dann das Klavierspiel selber bei. Ab 1943 arbeitete er als Musikprofessor in London. Seine ersten Aufnahmen machte er am 2. Januar 1952 als Mitglied der Kenny Baker Swing Group.


Später machte er bei Sessions des Jimmy Deuchar Ensembles, der Tonie Crombie Group, von Johnny Grant And His Band und von Nat Gonella And His Jazz Band mit. Die ersten Aufnahmen unter eigenem Namen entstanden im Mai und Juni 1958, als er - als Vibraphonist - mit Kenny Napper (b), Phil Seaman (dm) und teilweise Ike Isaac (g) bzw. mit Johnny Hawksworth (b) und Ronnie Verrell (dm) und teilweise Ray Dempsey (g) "Showcase" (Vogue, 1958) einspielte.


Ende Mai 1959 folgten die Aufnahmen zur zweiten LP "Little Klunk" (Vogue, 1959). Darauf ist Tracey, der nun Piano spielte, in Begleitung von Napper und Seaman zu hören. Später wurden diese Aufnahmen unter dem Titel "The 1959 Sessions" (Resteamed, 2022) zusammengefasst.


Ab 1961 arbeitete er während acht Jahren als Hauspianist im "Ronnie Scott's Club" in London, wo er Grössen wie Zoot Sims, Sonny Stitt, Rashaan Roland Kirk, Ben Webster, Paul Gonsalves, Tubby Hayes, Wes Montgomery, Don Byas, Al Cohn, Benny Golson, Stan Getz, Anita O'Day, und Sonny Rollins begleitete.


Viele dieser Auftritte wurden auf LPs verewigt. Dazu machte Tracey auch Aufnahmen als Mitglied der Bands von Ronnie Scott selber. Er wurde Anfang der 1960er Jahre von Paul Gonsalves, Tubby Hayes und Georgie Fame, der mit der Harry South Big Band auftrat, zu Aufnahmen verpflichtet. Mit Bobby Wellins (ts), Jeff Clyne (b) und Laurie Morgan (dm) tat er sich zum The New Departures Quartet zusammen.


Eine gleichnamige LP (Transatlantic, 1964) wurde Ende Juni/Mitte Juli 1964 aufgenommen. Sie wurde 2004 von "Hot House" auf CD wieder veröffentlicht. Am 8. Mai 1965 nahmen Wellins, Clyne und Jacke Dougan (dm) als Stan Tracey Quartet "Under Milk Wood - Jazz Suite Inspired By Dylan Thomas" (Columbia, 1965) auf. Das Album wurde zu einem Klassiker des englischen Jazz und 1975 auf Traceys eigenem "Stream"-Label erstmals wieder veröffentlich.



Es war nicht die letzte Aufnahme dieser Suite. Mit Art Themen (ss, ts), Dave Green (b) und Bryan Spring (dm) nahm Tracey "Under Milk Wood" (RCA, 1976) zum zweiten Mal auf, begleitet zudem vom Erzähler Donald Houston. Am 12. Mai 2001 folgte die dritte Version von "Under Milk Wood" (Trio, 2002). Partner bei dieser Liveaufnahme waren dieses Mal Bobby Wellins (ts), der schon auf der Orginalaufnahme mitgemacht hatte, sowie Andrew Cleyndert (b), Clarke Tracey (dm) und Philip Madoc (narr).


Ende August 1965 und Mitte Oktober 1965 hatte Tracey mit Rick Laird (b) und Ronnie Stephenson bzw. Bill Eyden (dm) "Laughin' And Scratchin'" (Ronnie Scott's Jazz House, 1997) eingespielt. Offenbar wurden diese Aufnahme erst viel später herausgebracht. Zuvor, im Januar 1965, hatte das Trio mit Stephenson als Drummer Sonny Rollins (ts) im "Ronnie Scott's"-Club in London begleitet.


Die Aufnahmen davon erschienen auf den beiden CDs "Live In London Volume 1" (Harkit, 2004) und "Volume 2" (Harkit, 2005). "Live In London Volume 3" (Harkit, 2006) war eine Doppel-CD mit weiteren Aufnahmen dieses Gastspiels von Rollins in London.


Am 8. und 9. März 1966 trommelte Tracey die wichtigsten englischen Jazzmusiker jener Epoche zusammen, um mit ihnen und als Stan Tracey Big Band die LP "Alice In Jazz Land" (Columbia, 1966) aufzunehmen. Die Aufnahmen wurden 2007 im Rahmen der "Collector Series" vom Label "Resteamed" wieder veröffentlicht.


Im Sommer 1966 war Stan Tracey Mitglied und Arrangeur einer Big Band um die Schlagzeuger Kenny Clare und Ronnie Stephenson. Anfang Oktober 1966 machte er erstmals unbegleitete Aufnahmen, die unter dem Titel "In Person" (Columbia, 1967) erschienen. Bis zur nächsten Soloaufnahme "Alone At Wigmore Hall" (Cadillac, 1975) von Mitte Juni 1974 vergingen fast 18 Jahre.


Die dritte Solo-LP "Hello Old Adversary" (Steam, 1979) enstand im Juli 1978 und im Juli 1979. Bis zu seinem Tod veröffentlichte Tracey dazu Dutzende Aufnahmen, die er mit den verschiedensten Ensembles eingespielt hatte. Diese nannten sich Sal Nistico/Stan Tracey Quintet, Stan Tracey And His Orchestra, Stan Tracey Octet, Stan Tracey Orchestra, Gijs Hendriks-Stan Tracey Quartet, Stan Tracey Sextet, Stan Tracey Trio, The Stan Tracey Big Band, The Stan Tracey Big Brass, The Stan Tracey Quartet und The Stan Tracey Quintet.


Dazu war er Mitglied des Charlie Watts Orchestras und der Gruppen Gijs Hendriks Construction Company, Keith Tippett's Ark, Kenny Graham And His Satellites oder Kenny Graham's Afro-Cubists. Duoaufnahmen realisierte er mit Keith Tippett, Tony Coe, Evan Parker, Mike Osborne, John Surman, Don Weller, Roy Babbington, Bobby Wellins, Danny Moss, Benjamin Herman, Louis Moholo, Ben Webster und anderen.


Insgesamt listet die Datenbank discogs.com für Stan Tracey über 160 Aufnahmen als Musiker auf. Im September 2013 machte Tracey seine letzten Aufnahmen. Zusammen mit Simon Allen (ts), Mark Armstrong (flh, tp), Andrew Cleyndert (b) und Clark Tracey (dm) entstand "The Flying Pig" (Resteamed, 2013). Stan Tracey starb am 6. Dezember 2013 in London an Krebs. Er wurde 86 Jahre alt. 04/23

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