Polnischer Komponist, Musikkritiker, Schriftsteller und Journalist, geboren am 7. März 1911 in Warschau. Er studierte zwischen 1934 und 1937 am Warschauer Konservatorium Klavier bei Jerzy Lefeld und Komposition bei Kazimierz Sikorski sowie an der Warschauer Universität polnische Literatur und Philosophie. 1938/1939 setzte er seine musikalische Ausbildung in Paris fort.
1939 wurde er musikalischer Direktor des Warschauer Rundfunks. Nach der deutschen Okkupation arbeitete er als Klavierbegleiter und Musiklehrer. Seine frühen Kompositionen gingen grösstenteils während des Warschauer Aufstandes 1944 verloren. Von 1945 bis 1949 unterrichtete er Harmonielehre, Kontrapunkt und Instrumentation an der Staatlichen Musikhochschule Krakau.
1945 gründete er das Journal "Ruch Muzyczny", dessen Herausgeber er bis 1948 war. Zwischen 1965 und 1968 war er Herausgeber der Kunst- und Filmzeitschrift "Syncopation". Kisielewski verfasste mehrere Fantasy-Romane und Kriminalgeschichten sowie musikkritische und politische Essays.
Kisielewski komponierte drei Ballette, zwei Sinfonien, ein Konzert für Kammerorchester, Werke für kammermusikalische Besetzung, Chorwerke, Lieder, Film- und Hörspielmusik. Stefan Kisielewski starb am 27. September 1991 im Alter von 80 Jahren in Warschau. Werke von ihm wurden auf rund zehn Schallplatten veröffentlicht.
Ausschliesslich Kompositionen von ihm fanden sich auf der LP "Kisiel" (Polskie Nagrania Muza, 1990) sowie den CDs "Stefan Kisielewski" (Silton, 1992) und "Utwory Fortepianowe" (Accord und Universal Music Polska, 2014). 12/23