top of page
musicmakermark

Stefan Wolpe

Amerikanisch-deutscher Komponist, geboren am 25. August 1902 in Berlin. Er studierte in seiner Heimatstadt Komposition, Kontrapunkt und Harmonielehre. Im Komponisten Ferruccio Busoni fand er einen Lehrer, der ihm den Horizont öffnete. Wolpe bekam dadurch Zugang zu führenden zeitgenössischen Künstlern seiner Zeit.



Via Hans Heinz Stuckenschmidt stiess Wolpe zur Künstlervereinigung Berliner Novembergruppe, der auch Philipp Jarnach, Hanns Eisler und Kurt Weill angehörten. Nach einigen expressionistischen Frühwerken begann Wolpe politisch aktiv zu werden und schrieb Agitproplieder.

 

Er nahm in seinem Werk Anregungen der Zweiten Wiener Schule ebenso auf wie Jazz, Gebrauchsmusik oder später serielle Musik. 1926 entstand die Kabarett-Oper "Zeus und Elida", die den Grössenwahn Hitlers persiflierte. Der Jude und Kommunist kehrte angesichts des Nationalsozialismus Deutschland den Rücken.

 

Er hielt sich zuerst an diversen Orten in Europa und dann in Palästina auf, wo er aufgrund seiner radikalen musikalischen Anschauungen keine Anerkennung fand. 1938 zog er in die USA, wo er ebenfalls Schwierigkeiten hatte, beruflich Fuss zu fassen. Währenddessen hatte seine dodekaphonische Kompositionsweise weiterentwickelt.

 

Zunächst unterrichtete Wolpe in Philadelphia Kompositionslehre an der Music Academy und an der Settlement Music School. 1948 gründete er in New York City die Contemporary Music School, an der Komposition für Klassische Musik und für Jazz gelehrt wurde. Ab den 1950er Jahren wirkte er als Lehrer an diversen Orten in den USA.

 

Zu seinen Schülern zählten neben anderen der Pianist David Tudor sowie die Komponisten George Russell, Johnny Carisi und Morton Feldman. Von 1955 bis 1967 leitete er den Bereich Musik am C. W. Post College der Long Island University. In den 1950er und 1960er Jahren unterrichtete er zeitweise auch in Berlin sowie 1956 und 1960 bis 1962 bei den Darmstädter Ferienkursen.

 

1963 wurde bei Wolpe die Parkinsonsche Krankheit festgestellt, er konnte bis zu seinem Tod am 4. April 1972 in New York City nur noch teilweise arbeiten. Er wurde 69 Jahre alt. Er zählt zu den wichtigsten Stimmen musikalischer Innovation im 20. Jahrhundert. Werke von Wolpe finden sich auf fast 60 Schallplatten.                              12/23

0 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page