Amerikanischer Komponist, geboren am 10. Oktober 1944 in Corvallis, Oregon. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Jazz-Pianisten Stephen Scott. Der Komponist Stephen Scott studierte bei Homer Keller an der University of Oregon und liess sich danach von Ron Nelson und Gerald Shapiro ausbilden.
Von 1969 bis 2014 lehrte er am Colorado College, wo er 1989 Professor wurde. Er lehrte auch am Evergreen State College und gab Vorlesungen an weiteren Musik-Ausbildungsstätten in den USA, Australien und Europa. Er ist vor allem für seine Entwicklung des Streichklaviers (bowed piano) bekannt geworden.
Dabei handelt es sich um eine Technik, bei der ein Flügel von einem Ensemble von zehn Musikern gespielt wird, die mit Pferdehaar, Nylonfäden und anderen Utensilien die Saiten des Klaviers streichen und so einen orchesterähnlichen Klang erzeugen. Scott übernahm diese Technik von C. Curtis-Smith, der sie 1972 entwickelt hatte.
1977 gründet Scott The Bowed Piano Ensemble in 1977, für das er Werke schrieb. Die Aufnahmen "New Music For Bowed Piano" (New Albion, 1984) und "Minerva's Web/The Tears Of Niobe" (New Albion, 1990) entstanden unter seinem Namen mit dem Colorado College New Music Ensemble.
"Vikings Of The Sunrise (Fantasy On The Polynesian Star Path Navigators)" (New Albion, 1996), "Paisajes Audibles/Sounding Landscapes" (Albany, 2004) und "The Deep Spaces" (New Albion, 2006), letztere zwei mit Victoria Hansen (vcl), erschienen ebenfalls unter Scotts Namen, wurden aber mit The Bowed Piano Ensemble eingespielt.
"Ice & Fire" (Navona, 2013) war offenbar die einzige Aufnahme, die unter dem Gruppennamen The Bowed Piano Ensemble erschien. Stephen Scott starb am 10. März 2021 im Alter von 76 Jahren. 11/23