Kanadisch-amerikanische Rock-Band, gegründet 1967 in Los Angeles, California, aus den Überresten einer Band, die sich vorerst Jack London & The Sparrow, später The Sparrow nannte. Live-Aufnahmen dieser Pre-Steppenwolf-Formation vom Mai 1967 kamen nach der zweiten Steppenwolf-LP unter der falschen Bezeichnung "Early Steppenwolf" (ABC/Dunhill, 1969) heraus.
Darauf fand sich eine 21:36-minütige Version von "The Pusher", später einem der bekanntesten Songs von Steppenwolf. Auch "The Best Of John Kay & Sparrow (Tighten Up Your Wig)" (Columbia, 1993) enthielt Material diesser Formation, die neben einer Reihe von Singles das Album "Presenting Jack London And The Sparrow" (Capitol, 1965) herausgebracht hatte. Nach dem Split von The Sparrow, forderte Produzent Gabriel Mekler Leader John Kay (vcl, g, mand) auf, eine neue Band auf die Beine zu stellen.
Mit Goldy McJohn (org, p) und Jerry Edmonton (dm) von The Sparrow sowie mit dem 17-jährigen Michael Monarch (g) und mit Rushton Moreve (e-b) formierte Kay eine neue Formation und nannte sie nach Hermann Hesses Kultroman Steppenwolf. Das gleichnamige erste Album (ABC/Dunhill, 1968) wurde in vier Tagen eingespielt und hatte mit Platz 6 in den Billboard 200 und Platz 1 in Kanada einen guten Start.
"Born To Be Wild", einer vom ehemaligen Sparrow Dennis Edmonton alias Mars Bonfire geschriebener Song, wurde zum ersten Single-Hit. Die Single mit "Everybody's Next One" auf der B-Seite, kletterte in den Billboard Hot 100 auf Platz 2, in Kanada auf Platz 1 und in England auf Platz 30. Drei weitere Singleauskoppelungen waren wenig erfolgreich.
Zusammen mit dem erwähnten und danach ebenfalls vom Debutalbum stammenden Hoyt Axton-Antidrogen-Song "The Pusher" wurde "Born To Be Wild" zudem für den Soundtrack des Films "Easy Rider" (ABC/Dunhill, 1969) mit Peter Fonda und Dennis Hopper verwendet. Die Songs untermauerten das Outlaw-Image der Band. Das zweite Album nannte sich "The Second" (ABC/Dunhill, 1968).
Mit Platz 3 in den amerikanischen Billboard 200 und Platz 2 in Kanada war auch dieses Album erfolgreich. Es enthielt mit "Magic Carpet Ride" eine weitere Hitsingle, die es in den Billboard Hot 100 auf Platz 3 sowie in Kanada auf Platz 1 schaffte. Album Nummer drei hiess "At Your Birthday Party" (ABC/Dunhill, 1969) und kam in die Top-10 der Billboard 200.
Auch die Singleauskoppelung "Rock Me" schaffte es in die Top-10 der Billboard Hot 100. Auch die nächsten Alben "Monster" (ABC/Dunhill, 1969) "Steppenwolf Live" (ABC/Dunhill, 1970) und "Steppenwolf 7" (ABC/Dunhill, 1970) kamen alle in die Top-10 der Billboard 200. Weitere Singleauskoppelungen von Steppenwolf-Alben waren bis Mitte der 1970er nur noch auf hinteren Chartsplätzen anzutreffen.
"Gold: Their Great Hits" (ABC/Dunhill, 1971) war die erste von vielen Compilations. "For Ladies Only" (ABC/Dunhill, 1971) war das letzte Album für dieses Label. Mit Platz 54 in den Billboard 200 fiel es deutlich ab. Während der Anfangszeit kam zu vielen Besetzungswechseln. Für den Bassisten Rushton Moreve kam Ende 1968 Ex-Sparrow Nick St. Nicholas und Anfang 1970 George Biondo.
Gitarrist Michael Monarch verliess die Band 1969 und wurde zuerst durch Larry Byrom und dann durch Kent Henry ersetzt. Nach den vielen Auftritten und Tourneen löste sich Steppenwolf im Februar 1972 auf. John Kay spielte mit "Forgotten Songs And Unsung Heroes" (ABC/Dunhill, 1972) sowie "My Sportin' Life" (ABC/Dunhill, 1973) die ersten von mehreren Soloalben ein.
1974 liess Kay Steppenwolf wieder auferstehen. Das Lineup bestand aus den Urmitgiedern Goldy McJohn (p, org), George Biondo (e-b) und Jerry Edmonton (dm) sowie aus Bobby Cochran (g). Die Band spielte mit "Slow Flux" (Mums, 1974), "Hour Of The Wolf" (Epic, 1975) und "Skullduggery" (Epic, 1976) drei weitere Alben ein, ehe sich die Band erneut auflöste.
Das erste dieser drei Alben erreichte Platz 47 der Billboard 200, das zweite Platz nur noch Platz 155, während das dritte dort nicht mehr auftauchte. Eine Best Of-LP mit Stücken aus diesen drei Alben nannte sich "Reborn To Be Wild" (Epic, 1976). Als ehemalige Bandmitglieder darauf als Steppenwolf auf Tournee gingen, setzte Kay und Edmonton alle juristischen Hebel in Bewegung, damit der Bandname nicht von anderen Musikern weiterverwendet wurde.
1980 stellte Kay unter dem Namen John Kay & Steppenwolf eine neue Band zusammen, mit der Kay allerdings nicht mehr an den Erfolg früherer Tage anknüpfen konnte. Zu den neuen Musikern gehörten Michael Wilk (key, e-b, vcl), Danny Johnson (g, mand, vcl) und Ron Hurst (dm, vcl). Ab jener Zeit organisierte die Gruppe jedes Jahr für ihre Anhänger das so genannte "Wolf Fest".
1994 veröffentlichte Kay die Autobiographie "Magic Carpet Ride". Die Band gab ab 1980 in regelmässiger Folge neue Alben wie "Wolftracks" (Attic und Wolf, 1982), "Paradox" (Attic und Wolf, 1984), "Rock 'N' Roll Rebels" (Qwil, 1987), "Rise & Shine" (I.R.S., 1990) und "Feed The Fire" (CMC, 1996) heraus. Einzig das drittletzte schaffte es in die Billboard 200, allerdings nur auf Platz 171.
"Live At 25" (K-tel, 1995) und "Live in Louisville" (Rainman, 2004) waren neben Dutzenden von offiziellen und inoffiziellen Compilations zwei weitere Livealben. "The ABC/Dunhill Singles Collection" (Real Gone, 2015) war eine Doppel-CD und "Magic Carpet Ride (The Dunhill/ABC Years 1967 - 1971)" (Esoteric und Cherry Red, 2021) eine 8-CD-Box mit den ersten acht Alben sowie Bonustracks.
"The Epic Years 1974-1976" (Esoteric, 2023) erstreckte sich über 3 CD. Seit 2018 ist die Band nicht mehr aktiv. Von den fünf Ur-Mitgliedern sind Rushton Moreve (1981), Jerry Edmonton (1993) und Goldy McJohn (2017) inzwischen verstorben. 04/23