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Steve Lacy & Roswell Rudd

Der amerikanische Sopransaxophonist und Bandleader Steve Lacy war einer der glühendsten Verehrer des Pianisten Thelonious Monk und dessen Musik. Er wurde zum besten Kenner der Monk-Stücke und wurde es nie müde, Kompositionen von Monk immer wieder mit seinen Ensembles oder solo (siehe Steve Lacy in Soloaufnahmen) zu interpretieren.



Auch in seinen gemeinsamen Gruppen mit dem Posaunisten Roswell Rudd spielte Steve Lacy fast ausschliesslich Monk-Kompositionen. Eine erste Gruppe leiteten Lacy und Rudd zwischen 1961 und 1964. Weitere Mitmusiker waren Henry Grimes (b) und Denis Charles (dm). Dieses Quartett liess im März 1963 im "Phase Two Coffee House" in New York City mehrere Tracks für eine Schallplatte mitschneiden. Für die Aufnahmen interessierte sich allerdings vorerst kein Label. 

 

Sie kamen erst 12 Jahre später unter dem Titel "School Days-A 1963 Live Session Released For The First Time" (Emanem, 1975) erstmals heraus, ehe sie im Laufe der Jahre mehrfach wiederveröffentlicht wurden. Eine weitere Ausgabe des Lacy/Rudd Quartets gab es Mitte der 1970er Jahre als die beiden Musiker am 11. und 14. März 1976 zusammen mit Kent Carter (b) und Beaver Harris (dm) "Trickles" (Black Saint, 1976) einspielten.


Von Ende März des selben Jahr stammt auch der Grossteil der Aufnahmen von "Blown Bone" (Philips, 1979), einer japanischen LP-Produktion, die unter Rudds Namen erschien. Darauf sind Lacy und Rudd in Begleitung diverser Musiker zu hören. In einer ersten Session spielten Lacy und Rudd mit Kenny Davern (cl, ss), Tyrone Washington (ts), Wilbur Little (b) und Paul Motian (dm) sowie in je einem Track mit Louisiana Red (g, vcl) bzw. Jordan Steckel (bata dm).

 

Das Quartett Lacy, Rudd, Little und Motian machte damals auch Quintettaufnahmen mit Enrico Rava bzw. spielte zwei Sextett-Tracks mit zusätzlich Sheila Jordan (vcl) ein. Die Wiederveröffentlichung von "Blown Bone" (Emanem, 2006) auf CD enthielt zudem einen Track vom September 1967 von Rudd mit anderen Musikern ohne Lacy. Danach trafen sich Lacy und Rudd 1982 wieder, als sie mit Misha Mengelberg (p), Ken Carter (b) und Han Bennink (dm) "Regeneration" (Soul Note, 1983) einspielten. 

 

Rudd und Lacy waren auch Co-Leader auf  "Monk's Dream" (Verve, 1999) mit Jean-Jacques Avenel (b) und John Betsch (dm) als Begleiter. In zwei Tracks war Irene Aebi (vcl) zu hören. Weitere Aufnahmen des Lacy/Rudd Quartetts mit Avenel/Betsch, die zwischen April 1999 und August 2002 entstanden waren, wurden auf der Doppel-CD "Early And Late" (Cuneiform, 2007) zusammengefasst.

 

Weitere rund 20 Minuten dieser Veröffentlichung bestanden aus Studioaufnahmen von 1962 von Lacy und Rudd mit Bob Cunningham (b) und Denis Charles (dm).  Lacy und Rudd hatten dazwischen auch bei einem grossen Monk-Tribute-Konzert mitgemacht, das am 1. November 1981 im "Wollman Auditorium" der Columbia University in New York City stattfand.

 

Die Rolle von Thelonious Monk übernahmen die Pianisten Muhal Richard Abrams, Barry Harris, Anthony Davis und Mal Waldron. Bei den Auftritten wurden sie jeweils von Lacy, Rudd, Don Cherry (tp), Charlie Rouse (ts) und Richard Davis (b) begleitet. Bei den Konzerten von Barry Harris und Waldron sass Ed Blackwell an den Drums, bei jenen von Davis und Abrams war es Ben Riley.


Ein Mitschnitt der auf zwei Konzerte verteilten vier Sets wurdeunter dem Titel "Interpretations Of Monk" (DIW, 1994) im Rahmen der "Live From Soundscape"-Reihe als 4-CD-Box veröffentlicht. 


Der am 23. Juli 1934 in New York City geborene Steve Lacy starb am 4. Juni 2004 in Boston, Massachusetts, 69-jährig an Krebs.  Der am 17. November 1935 in Sharon, Connecticut, auf die Welt gekommene Roswell Rudd verliess diese Welt am 21. Dezember 2017 im Alter von 82 Jahren in Kerhonkson, New York.                                               07/24

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