Amerikanische R&B- und Soul-Sängerin, geboren am 16. Oktober 1935 in Brooklyn, New York City, als Peylia Marsema Balinton. Ihre Vater war ein Filipino, ihre Mutter eine Afro-Amerikanerin. Eine ihrer Jugendfreundinnen war Etta James. DeSanto wurde 1955 von Johnny Otis entdeckt, der sie auf die Tournee seiner Johnny Otis Revue mitnahm. Otis nannte sie Sugar Pie.
In jener Zeit kam sie zu ersten Aufnahmen. Mit Preston Love & His Orchestra und mit The Love Bugs als Backingvokalistinnen entstanden für "Federal 1955 Records" zwei Singles. 1959 und 1960 war sie Mitglied der James Brown Revue.
Nach weiteren Singles unter eigenem Namen hatte sie mit "I Want To Know" (Veltone, 1960) einen Hit. Der mit der Band ihres Mannes Pee Wee Kingsley eingespielte Song kletterte in den R&B-Singlescharts bis auf Platz 4. Nach weiteren Aufnahmen mit den Pee Wee's All-Stars ging ihre Ehe mit Kingsley in die Brüche.
DeSanto zog nach Chicago, spielte weitere Singles mit The Nat Hendrix Band ein und wurde vom "Chess"-Unterlabel "Checker Records" als Sängerin und Songschreiberin unter Vertrag genommen. "Sugar Pie" (Checker, 1961) hiess ein erstes Album. Mit der Single "Slip-in Mules" (Checker, 1964) hatte sie einen Top-10-R&B-Hit.
Schlagzeuger bei dieser Aufnahme war Maurice White, der spätere Leader von Earth, Wind & Fire. Neben einer Top-20- und einer Top-50-R&B-Single für "Checker" ging sie 1964 mit dem American Folk Blues Festival auf eine Europa-Tournee, wo sie mit ihren ausgefallenen Auftritten begeisterte.
Als Peylia Parham tat sie sich ab 1965 mit Shena DeMell zu einem Songschreiberduo zusammen. Dabei entstand der Song "Do I Make Myself Clear" (Argo, 1966), den DeSanto im Duett mit Etta James sang. Die Single schaffte es knapp in die Top-100 der R&B-Singlecharts.
Mit "In The Basement - Part 1" (Cadet, 1966) hatte das Duo dann einen Top-40-Hit. Es folgte bis Ende der 1980er Jahre eine ganze Reihe von Singles für divereste Labels. Dazu kamen die beiden Alben "Hello, San Francisco" (Jasman, 1984) und "Sugar Is Salty" (Jasman, 1993). Inzwischen hatte sie sich in Oakland in der Bay Area niedergelassen.
Nachträglich erschienen die Alben "Classic Sugar Pie" (Jasman, 1997) und "A Slice Of Pie" (Jasman, 1999) mit undatierten Aufnahmen. Unter dem halben Dutzend Compilations fanden sich "Go Go Power: The Complete Chess Singles 1961-1966" (Kent, 2009), "In The Basement: The Chess Recordings" (Geffen, Chess, und UMC, 2017) sowie "Sugar Pie: A Little Bit Of Soul 1957-1962" (Jasmine, 2017). 02/24