Amerikanischer Bluessänger und Pianist, geboren am 5. September 1907 in Vance, Mississippi, als Albert Luandrew. 1925 ging er nach Memphis, um dort als Pianist seinen Lebensunterhalt zu verdienen. In der Beale Street spielte er unter anderem mit Little Brother Montgomery und Ma Rainey.
In jener Zeit erhielt er auch den Namen Sunnyland Slim, abgeleitet vom Sunnyland Train, der zwischen Memphis und St. Louis verkehrte. Luandrew trat auch als Delta Joe oder Doctor Clayton's Buddy in Erscheinung. Je nach Quelle 1939 oder 1942 zog er nach Chicago, wo der elektrische Blues in seinen Anfängen stand.
Erste Aufnahmen machte Sunnyland Slim in der Band des Sängers Jump Jackson, als dieser im September 1946 für "Speciality Records" im Studio war. Erste Aufnahmen als Co-Leader machte er 1947 mit Muddy Waters (g) sowie mit Big Crawford (b) als Begleiter. Diese erschienen bei "Aristocrat".
Als Doctor Clayton's Buddy spielte er im Dezember 1947 mit Blind John Davis (p), Big Bill Broonzy (g), Ransom Knowling (b) und Judge Riley (dm) für "Victor" acht Songs ein. Als Sunnyland Slim & His Sunny Boys nahm er 1948 mit Lonnie Johnson (g) und Andrew Harris (b) für das Label "Hytone" mehrere Stücke auf.
Es folgten im Laufe der Karriere viele weitere Sessions für Labels wie "Aristocrat", "Chance", "Tempo-Tone", "Mercury", "Delmark", "Apollo", "JOB", "Regal", "Airway", "Prestige Bluesville" und andere. Ab 1961 erschienen auch die ersten seiner über 40 Alben und Compilations. Auf seinem Album "Slim's Got His Thing Goin' On" (Liberty, 1969) wurde er unter anderem von Henry Vestine (g), Alan Wilson (slide-g) und Larry Taylor (dm) von Canned Heat begleitet, nachdem er zuvor zu den Aufnahmen des Canned Heat-Albums "Boogie With Canned Heat" (Liberty, 1968) beigezogen worden war.
Mit J.B. Lenoir teilte er sich die Compilation "The Mojo Boogie: Original J.O.B./Cobra Recordings" (P-Vine, 1990). "The Chronological Sunnyland Slim 1947-1948" und "The Chronological Sunnyland Slim 1949-1951" (beide Classics, 2001) deckten einen Teil der Frühzeit seiner Karriere ab, ebenso "Sunnyland Special: The Cobra & J.O.B. Recordings 1949-56" (Westside, 2001).
Eine umfangreich Compilation trug den Titel "Sunnyland Slim And His Pals - Classic Sides 1947-1953" (JSP, 2006) und bestand aus vier CDs. Auch "Sunnyland Slim 1947-1961" (Real Gone, 2017) war eine dieser Billig-Compilations, die sich über vier CD erstreckte. Sunnyland Slim starb am 17. März 1995, 88-jährig in Chicago, Illinois. 08/23