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Tan Dun

Chinesischer Komponist und Dirigent, geboren 18. August 1957 in Si Mao in der Provinz Hunan. Während der Kulturrevolution in China musste er ab 1974 als Reisbauer arbeiten. Um den Verhältnissen zu entfliehen, schloss er sich als Violinist und Arrangeur einer Peking-Oper-Gruppe an.



In Peking studierte er von 1978 bis 1983 Komposition bei Li Yinghai und Zhao Xingdao am Zentralen Konservatorium. Er erhielt die Möglichkeit an Seminaren bei bekannten Komponisten wie Hans Werner Henze, Chou Wen-chung, Yun I-sang, Alexander George, George Crumb und Tōru Takemitsu teilzunehmen.

 

1986 zog er nach New York City, studierte bei Wen-chung Chou, George Edwards und Mario Davidovsky und promovierte dort an der Columbia University. Die amerikanische Metropole eröffnete ihm Kontakte zur Experimentalmusikern wie Philip Glass, John Cage, Meredith Monk und Steve Reich.

 

In seinen Werken verknüpft er klassische und moderne Musikelemente. Er verbindet asiatische mit europäischen Stilen. Neben Orchestermusik komponiert er Opern und Filmmusik. Von 1992 bis 1996 entstand seine erste Oper "Marco Polo", 1998 gefolgt von der Oper "Peony Pavilion",  uraufgeführt unter der Regie von Peter Sellars.

 

2006 hatte die Oper "The First Emperor", unter James Levine mit Plácido Domingo in der Titelrolle an der New Yorker Metropolitan Opera ihre Uraufführung. 2000 fand in Stuttgart die Uraufführung der "Water Passion" nach dem Matthäus-Evangelium statt.

 

Auftraggeber war die Internationale Bachakademie, die zum 250. Todestag von Johann Sebastian Bach den Auftrag für neue Kompositionen der vier Evangelien jeweils an einen namhaften modernen Komponisten vergab. Die Aufnahmen davon erschienen unter dem Titel "Water Passion After St. Matthew" (Sony Classical, 2000) auf einer Doppel-CD.

 

Für ein breiteres Publikum wurde Tan Dun im Jahre 2000 durch seine Oscar-prämierte Filmmusik für "Tiger and Dragon" bekannt. Das Klavierkonzert "Hear & Now" wurde von der New Yorker Philharmonic in Auftrag gegeben und im April 2008 mit dem Pianisten Lang Lang unter Leitung von Leonard Slatkin uraufgeführt.

 

Im gleichen Jahr wurde er von Google beauftragt, die "Internet Symphony No. 1" zu komponieren. Am 6. September 2009 brachte er mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und einer Reihe von Schlagwerk-Solisten sein "Earth Concerto for ceramic instruments and orchestra to commemorate the 150th anniversary of Gustav Mahler's birth", ein Auftragswerk des Musik-Festivals Grafenegg, zur Uraufführung.

 

Werke von Tan Dun erschienen auf Dutzenden von Schallplatten. Eine davon enthielt die Mini-Oper "Ghost Opera" (Nonesuch, 1997) mit dem Kronos Quartet und Wu Man (pipa, soprano, div perc) selber. Auch Klänge von Steinen und Wasser flossen in diese Aufnahme ein.

 

Für die Wiedervereinigung von Hong Kong mit China schrieb Tan Dun als Auftragswerk "Symphony 1997" (Sony Classical, 1997) mit Yo-Yo Ma (cello) als Solist. Sein Schaffen umfasst fünf Opern, sinfonische und orchestrale Werke, Kammermusik-Kompositionen, Stücke für Soloinstrumente, "rituelle" und "organische" Musik, ein Oratorium, Soundtracks und Multimedia-Tracks.                                       10/24

 

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