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Teddy Charles

Amerikanischer Jazz-Vibraphonist, Pianist, Schlagzeuger, Komponist, Bandleader und Arrangeur, geboren am 13. April 1928 Chicopee Falls, Massachusetts, als Theodore Charles Cohen. Er lernte bei seiner Mutter Klaviere und studierte ab 1946 Schlagzeug an der Julliard School of Music. Von 1948 bis 1951 arbeitete er in verschiedenen Big Bands, unter anderem bei Benny Goodman, Chubby Jackson, Artie Shaw, Florence Wright und Buddy DeFranco.


Während seines anschliessenden Kompositionsstudiums arbeitete er mit Anita O'Day, Roy Eldridge, Hall Overton, Slim Gaillard und Oscar Pettiford in kleinen Besetzungen. Erste Aufnahmen als Leader realisierte er am 10. November 1951 mit Don Roberts (g) und Kenny O'Brien (b), die unter dem Titel "Teddy Charles and His Trio" (Prestige, 1952) auf einem 10"-Album bzw. später zusammen weiteren Tracks als "New Directions" (Prestige, 1999) auf einer CD veröffentlicht wurden.

 

Ab dem 23. Dezember 1952 folgten bei "Prestige" in diversen Besetzungen weitere Sessions, bei denen 10"-Alben EPs wie "New Directions (Vol. 1): Teddy Charles Quartet" (1953), "Teddy Charles New Directions With Jimmy Raney" (1953), "New Directions (Vol. 2): Charles/Overton/Shaughnessy" (1953), "Teddy Charles West Coasters" (1953), "New Directions Vol. 3" (1953) und "New Directions Vol. 4" (1954) entstanden.

 

Weiter ging's mit "Teddy Charles Featuring Bob Brookmeyer - New Directions Vol. 5" (1954) und "Teddy Charles New Directions Quartet" (1955). Als Mitmusiker standen dabei unter anderem J.R. Monterose (ts), Frank Morgan (as), Wardell Gray (ts), Bob Brookmeyer (v-tb, p), Chet Baker (tp), Shorty Rogers (tp), Charles Mingus (b) oder Shelly Manne (dm) im Einsatz.

 

Ab 1953 machte er auch Aufnahmen mit Charles Mingus, Sonny Terry, Mundell Lowe, Lavern Baker, Earl Bostic, Earl "Connelly" King, Robert "Bubber" Johnson, Ralph Sharon und Miles Davis, mit dem er am 8. Juli 1955 das 10"-Album "Miles Davis" (Vogue, 1955) bzw. Teile der LP "Blue Moods" (Debut, 1955) aufnahm. Weitere Musiker bei dieser Session waren Britt Woodman (tb), Charles Mingus (b) und Elvin Jones (dm).

 

Zudem gehörte er neben Teo Macero und Charles Mingus zum Jazz Composers' Workshop, mit dem er 1955 und 1956 beim Newport Jazz Festival auftrat. 1956 erweiterte er seine Gruppe zum Teddy Charles Tentet und nahm mit ihr Arrangements von Gil Evans, George Russell, Jimmy Giuffre, Bob Brookmeyer und Mal Waldron auf.

 

Bei der ersten Session vom 6. Januar 1956 bestand dieses Tentett aus Art Farmer (tp), Don Butterfield (tuba), Gigi Gryce (as), J.R. Monterose (ts), George Barrow (bars), Jimmy Raney (g), Mal Waldron (p), Teddy Kotick (b) und Joe Harris (dm). Bei dieser sowie folgenden Sessions entstanden die LPs "The Teddy Charles Tentet, Vol. 1 und 2" (beide Metronome, 1957) bzw. "The Teddy Charles Tentet" (Atlantic, 1988).

 

Charles' nächste Aufnahme "Word From Bird" (Atlantic, 1956) enthielt Aufnahmen, die am 23. Oktober 1956 mit Art Farmer (tp), Eddie Bert (tb), Jim Buffington (frh), Don Butterfield (tuba), Hal Stein (as), Bob Newman (ts), George Barrow (bars), Jimmy Raney (g), Hall Overton (p), Addison Farmer (b) und Ed Shaughnessy (dm) bzw. am 12. November 1956 mit Hall Overton (p), Charles Mingus (b) und Ed Shaughnessy (dm) realisiert wurden.

 

Im Sommer 1957 machte Charles mit seinen Tentett-Mitmusikern Art Farmer (tp), Eddie Bert und Frank Rehak (tb), Don Butterfield (tuba), John La Porta (as), Hal McKusick (as, cl), Teo Macero (ts), Hall Overton (p), Charles Mingus (b) und Ed Shaughnessy (dm) Aufnahmen mit dem Avantgarde-Komponisten Edgar Varèse. Diese wurden bisher noch nicht veröffentlicht.

 

Mit Mal Waldron (p), Addison Farmer (b) und Jerry Segal (dm) bildete er das Prestige Quartet, von dem eine gleichnamige LP (Prestige, 1957) erschien. 1957 war er auch an den Aufnahmen von "Outstanding Jazz Compositions Of The 20th Century" (Columbia, 1958) von Gunter Schuller beteiligt. "Three For Duke" (Jubilee, 1957) war eine Trioaufnahme von Charles mit Hall Overton (p) und Oscar Pettiford (b).

 

Auf "Salute To Hamp" (Bethlehem, 1959) wurde Charles im Februar 1959 von Art Farmer (tp), Bob Brookmeyer (v-tb), Zoot Sims (ts), Addison Farmer (b) und Ed Thigpen (dm) bzw. von Hank Jones (p), Addison Farmer (b) und Charlie Smith (dm) unterstützt. "On Campus - Ivy League Jazz Concert" (Bethlehem, 1960) zeigte Charles bei einem Auftritt am 21. November 1959.

 

Begleitet wurde er von Sam Most (as, fl), Zoot Sims (ts), Jimmy Raney (g), Dave McKenna (p), Bill Crow (b) und Ed Shaughnessy (dm). "Jazz In the Garden At The Museum Of Modern Art" (Warwick, 1960) war eine weitere Live-LP aus jener Zeit, die Charles am 25. August 1960 mit Booker Little (tp), Booker Ervin (ts), Mal Waldron (p), Addison Farmer (b) und Ed Shaughnessy (dm) realisiert.

 

Für "Russia Goes Jazz" (United Artists, 1964) ging Charles im Frühling 1963 mit drei Formationen in Sextett- bis Nonettstärke ins Studio, um Werke der Komponisten Prokofieff, Tchaikovsky, Rimsky-Korsakoff, Khatchaturian und Borodin zu interpretieren.

 

Zudem machte er ab der zweiten Hälfte der 1950er bis in die 1960er Jahre auch Aufnahmen mit Aretha Franklin, Alonzo Leviste, Jimmy Tyler, Jimmy Giuffre, Gil Melle, Teo Macero, Curtis Fuller, Sam Most, Benny Carter, Chuck Willis, Nat Wright, Eddie Hazell, Pepper Adams, Mal Waldron, The Bobbettes, The Jaye Sisters, Rusty Dedrick, Mary Ann McCall, Eric Kloss, Harold Vick, Bob Brookmeyer und anderen.

 

Er spielte mit dem Australian Jazz Quintet, Jimmy Scott und Charles Mingus, der ihn für "Mingus Dynasty" (Columbia, 1960) ins Studio holte. Danach arbeitete er als Musikproduzent, wobei er häufig auf eigene Kompositionen zurückgriff. Charles gehörte zu den ersten Third-Stream-Komponisten und galt als Innovator. 1965 gründete er das Plattenlabel "Polaris".

 

Neben konventionellen Besetzungen kombinierte er drei Trompeten mit der Rhythmusgruppe oder John Coltrane mit drei Baritonsaxophonen. Er arrangierte für Dion DiMucci und für Miles Davis. In den späten 1960er Jahren kehrte Charles der Musikszene den Rücken und widmete sich in der Karibik dem Segeln.

 

In den späten 1980er Jahre kehrte er als Musiker auf die Bühne zurück. Bei einem Auftritt am 25. Juni 1988 in Verona mit Harold Danko (p), Ray Drummond (b) und Tony Reedus (dm) wurde die LP "Live At the Verona Jazz Festival" (Soul Note, 1989) mitgeschnitten.

 

Am 23. Juli 2008 ging er mit John Mosca (tb), Chris Byars (as, fl), Harold Danko (p), Ari Roland (b) und Stefan Schatz (dm) ins Studio, um "Dances With Bulls" (Smalls, 2009) aufzunehmen. "Teddy Charles and The Walter Wolff Trio Live" (O.A.P., 2009) enthielt Live-Aufnahmen, die am 7. November 2008 in Amsterdam mit Walter Wolff (p) als Co-Leader sowie mit Francesco Angiuli (b) imd Andreas Fryland (dm) als Begleiter gemacht wurden.

 

"Bop-ography" (Steeplechase, 2009) bestand aus Studioaufnahmen mit John Mosca (tb), Chris Byars (ss, as, ts, f), James Byars (oboe, engh), Ari Roland (b) und Stefan Schatz (dm, perc) vom 29. März 2009. Er trat in den letzten Jahren, in denen er auf Long Island lebte, auch im Trio mit Perry Robinson und Ed Schuller auf. Teddy Charles starb am 16. April 2012 im Alter von 4 Jahren in Riverhead, New York.

 

Teddy Charles Schaffen wurde auf einigen Compilations oder Reissue-Paketen dargestellt, so auf der Doppel-CD "Four Classic Albums" (Avid Jazz, 2015) oder im Rahmen der 4-CD-Boxes "Seven Classic Albums" (Real Gone, 2016) und "The 1950s Album Collection" (Enlightenment, 2024).                07/24

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