top of page
musicmakermark

Teo Macero

Amerikanischer Jazz-Saxophonist, Komponist, Arrangeur und Produzent, geboren am 30. Oktober 1925 in Glens Falls, New York als Attilio Joseph Teo Macero. 1943 und 1944 machte er eine Ausbildung an der Navy School of Music in Washington. 1946 gab er in seinem Heimatort Musikunterricht.

 

1953 schloss er sein 1948 begonnenes Kompositionsstudium an der New Yorker Juilliard School ab. Unter seinem eigenen Namen spielte Macero einige Schallplatten ein. "Explorations" (Debut, 1953) war ein 10"-Album, auf der Macero vorwiegend in Quartettaufnahmen mit den beiden Bassisten Charles Mingus und Lou LaBella sowie mit Ed Shaughnessy (dm). Einer der Tracks zeigt Macero im Quartett mit John LaPorta (as), Wendell Marshall (b) und Ed Shaughnessy (dm).



In den Jahren 1954 und 1955 wirkte er in den Workshop-Bands des Bassisten Charles Mingus mit. "What's New?" (Columbia, 1956) war eine Split-LP, die sich Teo Macero & His Orchestra mit Bob Prince & His Orchestra teilte. Schlicht "Teo" (Prestige, 1957) hiess eine LP, die Macero mit dem Prestige Jazz Quartet einspielte. Dieses bestand aus Theddy Charles (vibes), Mal Waldron (p), Addison Farmer (b) und Jerry Segal (dm).

 

Später erschien unter dem selben Titel "Teo" (American Clavé, 1980) eine weitere LP. Sie enthielt die fünf Stücke des ersten 10"-Albums von 1953 und zwei Tracks von 1957 mit Phil Woods (as), Pepper Adams (bars), Art Farmer (tp), Bill Evans (p) und anderen. Der Rest der LP bestand offensichtlich aus damals aktuellen Aufnahmen, bei denen teilweise Macero als Komponist oder Dirigent von Streichern mitwirkte.

 

Später wurden Stücke aus den Jahren 1953 bis 1955, die Macero in verschiedenen Besetzungen für obige Alben oder EPs gemacht hatte, unter dem Titel seiner ersten EP "Explorations" (Fresh Sound, 2006) zusammengefasst noch einmal heraus gebracht. Ende der 1950er Jahre bildete er mit Bob Brookmeyer, Jimmy Raney, Julius Watkins, Mose Allison, Phil Woods, Sir Charles Thompson, Teddy Charles, Zoot Sims und anderen die Manhattan All Stars.

 

Von dieser Formation erschien die LP "Swinging Guys And Dolls" (Columbia, 1959). Unter dem Titel "Something New, Something Blue" (Columbia, 1959) spielte eine grössere Band je zwei Arrangements von Teddy Charles, Teo Macero, Bill Russo und Manny Albam. Die beiden "Columbia"-LPs wurden später von "Fresh Sound" zu einer CD zusammengefasst.

 

Die LP "New Music In Quarter-Tones" (Odyssey und Music Of Our Time, 1967) zeigte Teo Macero dann als Dirigent des Chamber Ensembles Of Syracuse University School Of Music, das mit den Solisten George Pappastavrou (p) und Stuart Warren Lanning (p) Werke von Charles Ives, Calvin Hampton, Donald Lybbert und Macero selber spielte.

 

"Time Plus Seven" (Finnadar, 1979) bestand aus Werken diverser Ensembles. Macero leitete in einem Werk das Third Stream-Ensemble Orchestra USA von Gunter Schuller und John Lewis. Das Werk war zuvor schon auf der LP "Sonorities" (Columbia, 1965) des Orchestra U.S.A. erschienen.

 

1958 wurde sein symphonisches Werk "Fusion" vom New York Philharmonic Orchestra unter Leonard Bernstein uraufgeführt. 1982 wurde die Komposition mit den Lounge Lizards und dem London Philharmonc Orchestra unter Macero für eine LP (Europa, 1984) aufgenommen.


Weitere Third Steam-Aufnahmen kamen unter den Titeln "Virus" (Columbia, 1980) bzw. "Impressions Of Virus" (Denon und Nippon Columbia, 1980) heraus. Dabei wirkten unter anderen Ron Carter (b), Lee Konitz und David Sanborn (sax), Eddie Daniels (cl), Janis Ian (vcl) und das London Philharmonic Orchestra mit. Auch "Impressions Of Charles Mingus" (Palo Alto, 1983) spielte Macero mit einer üppig besetzten Big Band ein.

 

Mit einer prominent besetzten Big Band nahm Macero "Acoustical Suspension" (Doctor Jazz, 1985) auf. Darauf waren Musiker wie Lionel Hampton (vibes), Larry Coryell (g), Mal Waldron (p) und andere zu hören. Für "Teo Macero's Jamboree" (Musical Heritage Society, 1987) stellte er sich ein weiteres Mal als Dirigent vor das London Philharmonic Orchestra.

 

Auf Alben wie "Whispering Gods: The String Music of Teo Macero" (Teorecords, 2003) und "NYU Jazz Orchestra Plays The Music of Teo Macero" (Teo, 2005) wurde seine Musik auch von anderen Orchestern interpretiert. Von Teo Macero kamen rund 20 Alben heraus. Zudem war er an Aufnahmen von Tony Bennett, Dave Brubeck, Herbie Hancock, Michel Legrand, Wallace Roney, Shirley MacLaine, Vernon Reid, Robert Palmer und DJ Logic als Musiker beteiligt.

 

Weit wichtiger als sein Schaffen als Musiker waren seine Verdienste als Produzent. Ab 1957 arbeitete er für das Label "Columbia" und produzierte dabei Schallplatten von Musikern wie Charles Mingus, Duke Ellington, Ella Fitzgerald, Thelonious Monk, Johnny Mathis, Count Basie, Dave Brubeck, Tony Bennett, Charlie Byrd, Simon & Garfunkel, Stan Getz und anderen.

 

Er holte Mingus und Thelonious Monk zu "Columbia". Seine wichtigsten Produktionen waren "Time Out" (Columbia, 1959) des Dave Brubeck Quartets sowie die Miles Davis-Alben "Kind of Blue" (1959), "Porgy and Bess" (1960), "Sketches of Spain" (1960), "Someday My Prince Will Come" (1961), "In A Silent Way" (1969), "Bitches Brew" (1970) und "A Tribute to Jack Johnson" (1971).

 

Vor allem bei "Bitches Brew" legte Macero kräftig Hand an. Aus den mehreren Stunden Aufnahmen komponierte und schnitt er die besten Passagen zu sechs längeren Tracks zusammen. Das Originalmaterial sowie weiteres Material aus jener Zeit wurden später unter dem Titel "The Complete Bitches Brew Sessions" (Columbia, 1998) in Form eines 4-CD-Sets herausgebracht.

 

Teo Macero besitzt bei discogs.com rund 800 Einträge als Produzent. 2008 wurde in den USA eine Film-Dokumentation über das Leben und Werk von Teo Macero veröffentlicht. Sie hiess "Play That, Teo" und stammte von der Regisseurin Olana DiGirolamo, einer Tochter des Jazz-Akkordeonisten Orlando DiGirolamo, der Freund und Kollege von Macero war.


Teo Macero starb am 19. Februar 2008 in Riverhead, New York, 82-jährig.                                                                             03/24

 

0 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Roy Haynes

bottom of page