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Thad Jones

Amerikanischer Jazz-Trompeter, Flügelhornspieler, Kornettist, Bandleader, Komponist und Arrangeur, geboren am 28. März 1923, in Pontiac, Michigan, als jüngerer Bruder des Pianisten Hank Jones und als älterer Bruder des Schlagzeugers Elvin Jones. Die Familie Jones umfasste zehn Kinder. Thad Jones erlernte das Spiel auf der Trompete autodidaktisch.


Er trat im Alter von 16 Jahren trat er mit Hank Jones und Sonny Stitt auf. Zwischen 1943 und 1946, während des Zweiten Weltkrieges, spielte er in verschiedenen Bands der US Army, ehe wieder in seine Heimat zurückkehrte. Von 1950 bis 1953 war er mit seinem Bruder Elvin Mitglied im Quintett von Billy Mitchell in Detroit.


Von 1954 bis 1963 war er Mitglied des Orchesters von Count Basie, für das er auch arrangierte. Mit Basie kam er ab 1954 zu seinen ersten Aufnahmen als Musiker. Gleichzeitig konnte Thad Jones mit "The Fabulous Thad Jones" (Debut, 1954) auf dem Label von Charles Mingus seine erste Aufnahme als Leader veröffentlichen. Begleitet wurde auf diesem 10"-Album von Frank Wess (ts, fl), Hank Jones (p), Charles Mingus (b) und Kenny Clarke (dm).


Auf späteren LP-Wiederveröffentlichungen fanden sich weitere Stücke, die 1955 mit zum Teil anderen Musikern entstanden waren. Sie stammten vom 10"-Album "Jazz Collaborations, Vol. I" (Debut, 1955) von Jones mit John Dennis (p), Charles Mingus (b) und Max Roach (dm).


1956 erschienen bei "Blue Note" gleich drei Alben hintereinander. "The Magnificent Thad Jones" nahm Jones mit Billy Mitchell (ts), Barry Harris (p), Percy Heath (b) und Max Roach (dm) auf. Auf "Detroit-New York Junction" war er mit Billy Mitchell (ts), Kenny Burrell (g), Tommy Flanagan (p), Oscar Pettiford (b) und Shadow Wilson (dm) am Werk.


Für "The Magnificent Thad Jones Volume 3" holte er für den Grossteil der Aufnahmen Gigi Gryce (as), Benny Powell (tb), Tommy Flanagan (p), George Duvivier (b) und Elvin Jones (dm) ins Studio. Ein Track entstand mit Barry Harris (p), Percy Heath (b) und Max Roach (dm).


The Jones Boys war eine vom britischen Journalisten und Musiker Leonard Feather zusammengestellte Gruppe, deren Mitglieder alle den Nachnamen Jones trugen, aber nicht miteinander verwandt waren. Von dieser Gruppe erschien ein gleichnamiges Album (Period, 1957) sowie unter Thad Jones's Namen eine LP mit teilweise den selben Musikern.


Mit seinen Brüdern Hank Jones (p) und Elvin Jones (dm) sowie mit dem offenbar nicht verwandten Eddie Jones (b) tat sich Thad Jones zur Band The Jones Brothers zusammen, von der mit "Keepin' Up With The Joneses" (MetroJazz, 1959) ein Album herauskam.


1965 gründete er mit dem Schlagzeuger Mel Lewis das Thad Jones/Mel Lewis Orchestra, das lange Jahre eines der führenden Grossorchesters des modernen Jazz war. Die Band trat mit bekannten Musikern wie den Trompetern Bill Berry, Danny Stiles, Richard Williams, Marvin Stamm, Snooky Young und Jon Faddis als Mitglieder auf.


Bekannte Mitglieder waren auch die Posaunisten Bob Brookmeyer, Jimmy Knepper, Quentin Jackson und Benny Powell, die Saxophonisten Jerome Richardson, Jerry Dodgion, Eddie Daniels, Joe Farrell, Pepper Adams und Billy Harper, die Pianisten Hank Jones und Roland Hanna sowie die Bassisten Richard Davis und George Mraz.


Anfang 1978 übersiedelte Thad Jones nach Kopenhagen, wo er oft mit dänischen Musikern auftrat. Er komponierte für die Radio Bigband und unterrichtete Jazz am Königlich Dänischen Konservatorium. Dazu gründete er die grösstentils aus dänischen Musikern bestehende Bigband Eclipse, von der "Live" (Metronome, 1981) erschien.


Von Thad Jones erschienen bis über seinen Tod hinaus fast 40 Alben unter eignem Namen oder als Leader der Gruppen Thad Jones/Pepper Adams Quintet, Thad Jones And His Ensemble, Thad Jones Eclipse, Thad Jones Quartet, Thad Jones Quintet und Thad Jones Sextet. Nicht einberechnet sind die Aufnahmen mit dem Thad Jones-Mel Lewis Orchestra.


Discogs.com listet für Thad Jones gesamthaft fast 700 Credits als Musiker und fast 1000 als Komponist und Arrangeur auf. Von den vielen Compilations enthielten nur wenige ausschlieslich Musik von Thad Jones und seinen Gruppen. 5 LP oder 3 CD stark war das Boxset "The Complete Blue Note/UA/Roulette Recordings Of Thad Jones" (Mosaic, 1997).


"Seven Classic Albums" (Real Gone, 2012) und "Complete Albums Collection: 1954-1959" (Enlightenment, 2017) umfassten je vier CDs. Thad Jones war am am 20. August 1986 im Alter von 63 Jahren in Kopenhagen verstorben. 05/23

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