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The Damned

Englische Punk-, Post Punk bzw. Gothic Rock-Band, gegründet 1976 von David Letts alias Dave Vanian (vcl), Raymond Burns alias Captain Sensible (e-b, vcl) und Chris Miller alias Rat Scabies (dm), alle zuvor Mitglieder von Masters Of The Backside, einer Band, der auch die spätere Pretenders-Frontfrau Chrissie Hynde angehörte.



Zu diesen drei Musikern stiess noch Brian Robertson alias Brian James (g) von London SS. The Damned trat als Opener für die Sex Pistols auf und veröffentlichte als erste Punk-Band eine Single, nämlich "New Rose" (Stiff, 1976) mit dem Beatles-Cover "Help!" als B-Seite.

 

Die A-Seite der erfolglosen Single fand sich auch auf dem ersten Album "Damned Damned Damned" (Stiff, 1977), dem ersten Album einer Punk-Band überhaupt. Es erreichte Platz 34 der englischen Charts. Die daraus ausgekoppelte, zweite Single "Neat Neat Neat" (Stiff, 1977) schaffte es auf Platz 52 der UK-Singlecharts.

 

Mit Lu Edmunds als zweiten Gitarristen und dem Improvisator Lol Coxhill (ss) als Gastmusiker entstand das zweite Album "Music For Pleasure" (Stiff, 1977). Es tauchte nicht in den Charts auf. Produziert wurde es von Nick Mason von Pink Floyd. Eigentlich wollte die Band Ex-Pink Floyd Mitglied Syd Barrett als Produzenten, doch dieser lehnte ab.

 

Nachdem das zweite Album und die Singles daraus floppten, flogen The Damned bei "Stiff" raus. Daraufhin löste sich die Band vorerst auf. Nachdem die einzelnen Mitglieder sich ihren eigenen Projekten gewidmet hatten, kam es zu einer Reunion - allerdings ohne den Hauptsongschreiber Brian James und vorerst als The Dimmed oder The Doomed.

 

Bassist Captain Sensible wechselte an die Gitarre und hinter die Keyboards. Neuer Bassist wurde eine Zeitlang Lemmy Kilmister, der bei Hawkwind gespielt hatte und 1975 Motörhead gegründet hatte. Nach Kilmister und Henry Badowski übernahm Algy Ward von The Saints den Bass.

 

Neben einigen Singles entstand in der Besetzung Dave Vanian (vcl), Captain Sensbile (g, key, e-b, vcl), Algy Ward (e-b, vcl) Rat Scabies (dm vcl) das dritte Album "Machine Gun Etiquette" (Chiswick, 1979). Mit Platz 31 in Grossbritannien war das Album chartsmässig etwa gleich erfolgreich wie die Debut-LP.

 

Ward verliess die Gruppe danach und wurde durch Paul Gray von Eddie And The Hot Rods ersetzt. Mit ihm entstand die englische Top-30-Doppel-LP "The Black Album" (Chiswick, 1980) mit dem 17-minütigen Track "Curtain Call" auf Seite 3. Das Album enthielt drei der erfolgreichsten Singles der Band, darunter "Love Song" auf Platz 20.

 

Mit "Another Great Record From The Damned: The Best Of The Damned" (Big Beat, 1981) erschien eine erste Compilation. "Strawberries" (Bronze, 1982) war das nächste Studioalbum mit Roman Jugg (key) als neues Bandmitglied. Mit Platz 15 in den UK-Albumcharts ging's stetig nach oben.

 

Inzwischen werkelte Captain Sensible an einer Solokarriere. Dabei verzeichnete er mit der Single "Happy Talk" (A&M, 1982) einen Nummer-1-Hit. Ohne Sensible und unter dem Gruppennamen Naz Nomad And The Nightmares veröffentlichte der Rest der Band das Album "Give Daddy The Knife Cindy" (Big Beat, 1984) mit Cover-Versionen von Hits aus den 1960er Jahren.


Das Ganze wurde als Soundtrack für einen (fiktiven) amerikanischen Horror-Film verkauft. Danach löste Bryn Merrick Paul Gray als Bassisten ab. Captain Sensible verliess die Band. Mit Andy Richard (key), Luis Jardim (perc) und Gary Barnacle (sax) als Gastmusiker spielten Vanian, Jugg (jetzt auch g), Merrick uns Scabies das nächste Album "Phantasmagoria" (MCA, 1985) ein.

 

Mit Platz 11 war es vorläufig das bestplatzierte Album der Band in Grossbritannien. Damit kam die Gruppe auch in Neuseeland und Australien in die Charts. Das Album enthielt auch einige Top-30-Singles. Mit der Non-Album-Single "Eloise" (MCA, 1986) hatten The Damned ihren grössten Singlehit.

 

Es handelte sich um eine Coverversion eines Welthits von Barry Ryan von 1968. Die Damned-Version erreichte Platz 3 der britischen Charts, während das Original dort Platz 2 belegt hatte. Das nächste Album "Anything" (MCA, 1986) schnitt mit Platz 40 in den britischen Charts etwas schwächer ab.

 

Ein weiteres Album für "MCA" wurde zwar eingespielt, aber nicht veröffentlicht. Einzelne Songs fanden dennoch das Licht der Öffentlichkeit, so auch auf das Live-Album "Final Damnation" (Essential, 1989) mit Aufnahmen von 1988. Danach löste sich die Band ein zweites Mal auf.

 

1993 kam es zu einer zweiten Reunion in der Besetzung Vanian und Scabies mit Kris Dollimore (g) von The Godfathers, Alan Lee Shaw (g) und Jason "Moose" Harris (e-b) von New Model Army. "Not Of This Earth" (Toshiba, 1995) hiess ein neues Album dieser Besetzung mit dem Acid-Jazzer James Taylor (org) und Glen Matlock (e-b) von den Sex Pistols als prominente Gastmusiker.

 

Als dieses Album erschien, hatte sich die Band schon wieder aufgelöst. Danach entstand ein Streit, weil Scabies das Album ohne das Einverständnis von Vanian herausgebracht hatte. 1996 taten sich Vanian und Captain Sensible erneut unter dem Namen The Damned zusammen.

 

Als Bassist war zuerst Paul Gray vorgesehen, doch dann wurde Patricia Morrison, von The Bags, The Gun Club und The Sisters of Mercy engagiert. Mit Monty Oxy Moron (key, vcl) und Pinch (dm, vcl) als weitere Musiker entstand mit "Grave Disorder" (Nitro, 2001) ein weiteres Album, das wie "Not Of This Earth" davor nicht in den Charts auftauchte.

 

Morrison, inzwischen Vanians Frau, wurde schwanger und deshalb durch Stu West von English Dogs ersetzt. Bis zum zehnten Damned-Studioalbum "So, Who's Paranoid?" (The English Channel, 2008) vergingen sieben Jahre, in denen die Band mit Konzerten stets präsent war. 2009 ging The Damned mit Motörhead auf Tournee. Auch dieses Album verfehlte die Charts.


Zehn Jahre später legte The Damned mit "Evil Spirits" (Spinefarm und Search And Destroy, 2008) in der Besetzung Dave Vanian (vcl), Captain Sensible (g), Monty Oxymoron (key), Paul Gray (e–b) und Pinch (dm) ein elftes Studioalbum vor. Mit Platz 7 war es das am besten platzierte Studioalbum der Band in den UK-Charts.

 

Besser hatten nur die ersten Livealben abgeschnitten. "Live Shepperton 1980" (Big Beat, 1982) landete auf Platz 5, "Live in Newcastle" (Damned, 1983) auf Platz 2. Von The Damned kamen im Laufe der Jahre über 20 Livealben, teils begleitet von DVDs, heraus, darunter auch solche zum 35- und zum 40-Jahr-Jubiläum.

 

Fünf Jahre nach dem Erfolgsalbum"Evil Spirits" hatten The Damned mit "Darkadelic" (earMUSIC, 2022) ein weiteres Top-10-Album. Neuer Schlagzeuger war jetzt William Granville-Taylor.

 

Von The Damned erschienen über 30 Compilations und Box-Sets. "The Stiff Singles 1976–1977" (Castle, 2003) war fünf CDs stark, ebenso wie die Live-Compilation "Noise Noise Noise – The Live Box" (Castle, 2006).  20 Musiker oder Musikerinnen waren einmal Mitglied der Band. 01/25

 

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