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The Funk Brothers

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Amerikanische Studioband, entstanden 1959 in Detroit, Michigan, als Hausband des Soul-Labels "Motown". Die Band war um die 13 Musiker stark und wurde je nach Bedarf und Verfügbarkeit zusammengestellt. Sie spielte bei den meisten Hits des Labels zwischen 1959 und 1972 mit und bildete die instrumentale Grundlage des "Motown-Sound".


"Tamla Motown" war am am 12. Januar 1959 von Berry Gordy gegründet worden. Gordy kaufte im August 1959 am 2648 West Grand Boulevard in Detroit ein ehemaliges Fotostudio, in deren Garage er ein kleines Tonstudio einrichtete. Diese Adresse wurde mit dem Schild "Hitsville U.S.A." versehen.


Systematisch suchte Gordy nach Produzenten, Komponisten und Musikern, um sich von fremden Quellen unabhängig zu machen und eine eigene personelle Konsistenz aufzubauen. Er sah sich zu diesem Zweck in der Blues- und Jazzszene von Detroit um und rekrutierte dort heraus die besten Musiker.


Als erste Studiomusiker engagierte Gordy Joseph E. "Joe" Hunter (p), Earl Van Dyke (p, key), Larry Veeder (g), James Jamerson (e-b), Hank Cosby (sax) und Eli Fountain (sax). Hunter wurde zum Bandleader der Sessionmusiker ernannt. Weitere Musiker, die bald zur Band stiessen, waren Robert White, Eddie Willis und Joe Messina (g) sowie William "Benny Papa Zita" Benjamin (dm).


Die Rhythmussektion bestand später auch aus Richard "Pistol" Allen (dm), Jack Ashford (perc) und Eddie "Bongo" Brown (perc) Für Hunter kam 1964 Johnny Griffith (p), Van Dyke wurde gleichzeitig neuer Bandleader. Meist standen um die 13 Musiker auf Abruf bereit, um im kleinen Tonstudio zuerst die Musikspur aufzunehmen. Zur Aufbesserung ihres niedrigen Lohnes spielten sie in Clubs der Umgebung. Sie begleiteten die "Motown"-Künstler nicht auf ihren Tourneen. Diese Aufgabe nahmen 16 andere Musiker unter Leitung von Choker Campbell oder George Bohannon wahr.


Die Studioband unterlag starken Fluktuationen, die sich jedoch nicht auf die Soundqualität auswirkten. Die Karriere der Funk Brothers kann in drei Generationsphasen eingeteilt werden. Die erste Generation blieb zwischen 1959 und 1962 weitgehend konstant, die zweite zwischen 1963 und 1967, während die dritte zwischen 1968 und 1972 unverändert blieb.


Als 1967 Norman Whitfield erfolgreich den Sound um eine psychedelische und eine funky Komponente erweiterte, kamen die Gitarristen Melvin "Wah-Wah Watson" Ragin und Dennis Coffey hinzu. Erstmals auf einem Albumcover erwähnt wurden die Musiker auf der LP "What's Going On" (Motown, 1971) von Marvin Gaye.


Gordy liess die Band – wenn überhaupt – als Earl Van Dyke & The Soul Brothers auflisten, weil er das Wort "Funk" nicht mochte. Von Earl Van Dyke & The Soul Brothers bzw. von Earl Van Dyke selber erschienen auch eigene Aufnahmen. The Funk Brothers waren auf 22 Nummer-1-Hits der Billboard Hot 100 und auf auf 48 Nummer-1-Hits der US-R&B-Charts zu hören.


Mit "Standing In The Shadows Of Motown" (Hip-O und Motown, 2002), "Live In Orlando" (Eagle, 2008) und "In the Snakepit" (labellos, 2010) kamen auch drei "eigene" Alben heraus. "The Best Of The Funk Brothers" (Motown, 2004) hiess eine Compilation.


Die Namen der ehemaligen Funk Brothers blieben der Öffentlichkeit lange verborgen, weil sie weder auf den Plattencovers genannt noch in der Fachpresse hervorgehoben wurden. Erst mit dem Film "Standing In The Shadows of Motown", der am 11. Mai 2002 in den USA in die Kinos kam, wurde ihr künstlerisches Wirken einem grösseren Publikum bekannt. Dabei spielten die noch lebenden Originalmitglieder der Funk Brothers ihre eigene Geschichte.


Der Film basierte auf dem gleichnamigen Buch von Allen Slutsky von 1989. Mit dem Umzug von "Motown" nach Los Angeles löste sich die Band 1972 auf. Dort rekrutierte Gordy altgediente Sessionmusiker aus Los Angeles, die bereits für Phil Spector gespielt hatten, zum Teil Mitglieder der so genannten Wrecking Crew, einer anderen Studioband, die Dutzende von Hits mitgestaltet hatte. 11/23

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