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The Gun Club

Amerikanische Neo Blues/Psychedelic Rock-Band, gegründet 1980 in Los Angeles, California, vom Sänger und Multiinstrumentalisten Jeffrey Lee Pierce (siehe dort). Mit Brian Tristan alias Kid Congo Powers (g), Don Snowden (e-b) und Brad Dunning (dm) gründete Pierce Ende 1979 die Band Creeping Ritual. Im April 1980 wurde daraus The Gun Club. Im Juni 1980 stiessen Rob Ritter (g) und Terry Graham (dm) von The Bags neu zur Gruppe.

Liveaufnahmen der Band von 1980, als sie noch Creeping Ritual hiess, erschienen später unter dem Titel "The Birth, The Death, The Ghost" (ABC, 1984). Das Debutalbum von The Gun Club hiess "Fire Of Love" (Ruby, 1981), enthielt unter anderem ein Robert Johnson-Cover und wurde noch im selben Jahr oder später von diversen anderen Labels als LP oder CD auf den Markt gebracht.


Nach den Aufnahmen verliess Congo die Band, um sich The Cramps anzuschliessen. Für ihn kam Ward Dotson (g). Das zweite Album hiess "Miami" (Animal, 1982) und erschien auf dem Label des Ex-Blondie-Mitgliedes Chris Stein. Pierce war in seiner Jugend Vorsitzender des Blondie-Fanclubs gewesen. Das Album wurde später auch mit den Songs der EP "Death Party" (Animal, 1983) wieder veröffentlicht.


Auf der EP ist The Gun Club als Trio mit Pierce (vcl, p, g, e-b), Jim Duckworth (g) und Dee Pop (dm) zu hören. Weiter wurden zudem "Texas" Linda Jones (vcl) und Jimmy Joe Uliana (e-b) engagiert. Auf dem dritten Album "The Las Vegas Story" (Animal, 1984) kam es mit Pierce, Kid Congo Powers und Terry Graham (dm) fast zu einer Reunion der Urbesetzung.


Anstelle von Ritter spielte Patricia Morrison (e-b), vcl). In zwei Songs ist Mustang Dave Alvin (g) zu hören. Eine der beiden Coverversionen war "The Creator Has A Master Plan" von Pharoah Sanders und Leon Thomas, zu finden auf der Sanders-LP "Karma" (Impulse!, 1969). "Sex Beat 81" (Lolita, 1984) war im selben Jahr eine LP mit Liveaufnahmen von 1981.


1985 fiel The Gun Club auseinander. Mit "Two Sides Of The Beast" (Dojo, 1985) erschien eine Compilation, die je zur Hälfte aus Album-Tracks bzw. aus Live-Tracks der erwähnten Pre-Gun Club LP "The Birth, The Death, The Ghost" von 1984 bestand. Unter dem Titel "Danse Kalinda Boom-Live In Padora's Box" (Megadisc, 1985) erschien zugleich ein weiteres Livealbum mit Aufnahmen der Band, mitgeschnitten im September 1984 im holländischen Rotterdam.


"Death Party" ‎(Revenge, 1987) hiess, wie zuvor schon eine EP, eine Compilation, die sich aus den 12 Tracks der Live-LP "Sex Beat 81" und den sieben Tracks der Bootleg-Live-LP "Love Supreme" (Offence, 1985) mit Aufnahmen von 1982 zusammensetzte. 1987 kam es zu einer ersten Reunion. Auf "Mother Juno" (Red Rhino, 1987) waren Jeffrey Lee Pierce und Kid Congo Powers vom Ur-Gun Club sowie Romi Mori (e-b, g) und Nick Sanderson (dm) sowie in einem Track Blixa Bargeld (g) von den Einstürzenden Neubauten zu hören.


Die Pre-Recordings zu diesem Album wurden später unter dem Titel "Mother Berlin!" (Bang!, 2015) auf einer LP veröffentlicht. Die selbe Gun Club-Quartett-Besetzung spielte auch "Pastoral Hide & Seek" (New Rose, 1990) und "Divinity" (New Rose, 1991) ein. Auf letzterem Album kam anstelle neben Sanderson teilweise Desi als Drummer zum Einsatz.


Im März 1992 trat The Gun Club mit Simon Fish als Schlagzeuger im holländischen Utrecht für eine Radioshow auf. Die Konzertaufnahmen erschienen als "Ahmed's Wild Dream" (Solid, 1992) sowie unter anderen Titeln auf CD. Im selben Jahr kam mit "In Exile" (Triple X, 1992) eine weitere Compilation auf den Markt. Ebenfalls in Holland entstanden die Aufnahmen zum Studioalbum "Lucky Jim" (Solid, 1993).


The Gun Club spielt darauf in der selben Besetzung wie auf der Live-CD "Ahmed's Wild Dream" sowie mit Bart Van Poppel (org) in zwei Songs. Jeffrey Lee Pierce starb am 31. März 1996, 37-jährig an einer Hirnblutung in Salt Lake City, Utah. Auf CD 1 der Doppel-CD "Early Warning" (Sympathy For The Record Industry, 1997) fanden sich fünf Songs, die vor den Sessions zum ersten Album entstanden waren, dazu 13 live 1982 in Buffalo, New York, aufgenommene Livetracks.


CD 2 bestand aus Home Recordings von Pierce, aufgenommen 1981/82 in seinem Studio. Zusätzlich mit einem Interview versehen, kamen diese Tracks zehn Jahre später auch unter dem Titel "Da Blood Done Signed My Name" (Castle, 2007) auf den Markt. Der Mitschnitt eines Konzerts vom 29. November 1990 in Paris erschien unter dem Titel "Larger Than Live" (May I, 2008).


Die 4-CD-Compilation "The Life And Times Of Jeffrey Lee Pierce And The Gun Club" (Retro Deluxe, 2008) bestand aus den Einzelteilen "Go Tell The Mountain (Studio Cuts)", "Shake Me Up Some Punk Blues! (Live And Radio) 1980 To 1983", "Some Killing Floor Blues (Live) 1983 To 1984" und "Last Roll Of The Dice! (Live And Radio) 1985 To 1993".


Unter dem Titel "Destroy The Country" (Cleopatra, 2014) erschienen im November 1983 in Italien mitgeschnittene Liveaufnahmen. Die Tracks auf "Moonlight Motel" (Cleopatra, 2014) stammen von Auftritten 1984 in Holland und England. In DL-Form erschien der Mitschnitt "Leeds 1983" (Sheffield Tape Archive, 2015), als LP kam "Mother Berlin" (Bang!, 2015) auf den Markt.


Das letzte eingespielte, aber nicht veröffentlichte Album kam erst mehr als 20 Jahre nach der Entstehung unter dem Titel "In My Room" (Bang!, 2017) heraus. Die 14 Songs waren als Teile der Wiederveröffentlichungen der Alben "Lucky Jim" und "Divinity" als Bonus-Tracks erstmals zugänglich gemacht worden. "Elvis From Hell" (Bang!, 2017) war eine Doppel-LP.


Seite A enthielt den Mitschnitt ihres ersten Demos von 1981. Die B-Seite zeigt die Band bei einer Radiosession 1982 in New York City. Seite C bestand aus akustischen Stücken von Jeffrey Lee Pierce, die er 1990 aufgenommen hatte. Aufnahmen von der "Lucky Jim"-Tournee 1993, mitgeschnitten in Europa, fanden sich auf der D-Seite.


"Live In London 1983" (Blixa Sounds und Extra Term Audio, 2020) war eine weitere im Nachhinein veröffentlichte Liveaufnahme. Zu hören war darauf das Quartett Pierce, Duckworth, Morrison und Pop. Die nächsten Livemitschnitte hiessen "Sex, Murder, Drugs, And Bad Vibes (Live At The Starwood 1981)" (Blixa Sounds, 2021) sowie "Live At The Hacienda '83" und "Live At The Hacienda '84" (beide Culture Factory und Cherry Red, 2022).


"Preaching The Blues" (Flood Gallery, 2022) war ein aus sieben 7"-EPs bzw. -Singles bestehendes Boxset. Von The Gun Club erschienen ab Mitte der 1990er Jahre auch mehrere Videos. 05/23


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