Jamiakanische Rocksteady- und Reggae-Gesangsgruppe, gegründet 1963 in Kingston, im Stadtteil Greenwich Town, von Tony Brevett, Trevor McNaughton und Brent Dowe. Später schloss sich mit Renford Cogle ein Songschreiber und Arrangeur der Gruppe an.
Die Gruppe spielte für den Produzenten Prince Buster Material ein, ehe sie auf Vermittlung von Ken Boothe bei "Coxsone" Dodd und dessen Studio One landete. Dort entstanden mehrere Titel, darunter mit "Lay It On" auch einer, der der Übergang vom Ska zum Rocksteady markierte.
1967/1968 war die Gruppe für den Produzenten Duke Reid und dessen "Treasure Isle"-Label tätig und hatte mehrere Hits, meist begleitet von Tommy McCook & The Supersonics. Danach arbeitete die Gruppe für die Produzentin Sonia Pottinger und für Leslie Kong. Mit Kong entstand ihr grösster Hit "Rivers of Babylon" (Beverley's, 1970), der zu einer Hymne der Rastafari-Bewegung wurde.
Der war zudem Teil des Soundtracks zum Film "The Harder They Come" und bescherte der Pop-Gruppe Boney M 1978 einen Riesenhit. Nach Kongs Tod 1971 waren die Melodians für die Produzenten Lee Perry und Byron Lee tätig. 1973 löste sich die Gruppe auf, kam jedoch bis in die 2010er Jahre hin und wieder für Tourneen und Aufnahmen zusammen.
Das Lineup erfuhr im Verlaufe der Jahre einige Änderungen. "Rivers Of Babylon" (Beverley's, 1970) hatte auch das erste Album geheissen. Es war bis zum Ende der Gruppe das einzige. Später folgten ein halbes Dutzend weitere sowie ebensoviele Compilations. Eine der Compilation war "Rivers Of Babylon (The Best Of The Melodians 1967-1973)" (Trojan, 1997).
Die Melodians veröffentlichten im Verlaufe ihrer Tätigkeit fast 200 Singles. Gründungsmitglied Brent Dowe (1946-2006) gab viele Aufnahmen unter seinem eigenen Namen heraus. Alle Gründungsmitglieder sind inzwischen verstorben. 04/24