top of page
  • musicmakermark

The Specials

Englische Ska-Band, gegründet 1977 in Coventry von Jerry Dammers (key), Lynval Golding (g, vcl) und Horace Panter (e-b) alias Sir Horace Gentleman. Die Gruppe nannte sich zuerst The Automatics, später dann The Coventry Automatics. 1978 kamen mit Terry Hall (vcl) und Roddy Byers (g) alias Roddy Radiation zwei weitere Musiker dazu.

 

Zur gleichen Zeit wurde der Bandname in The Special AKA The Coventry Automatics und dann in The Special AKA abgeändert. Aufnahmen aus jener Zeit erschienen später in Form des Albums "Dawning Of A New Era" (Receiver, 1993). Dank Joe Strummer konnte The Special AKA als Opener für dessen Band The Clash auftreten.



Auf Jerry Dammers eigenem "2-Tone"-Label erschien 1979 die erste Single "Gangsters" mit John Bradbury als neuen Drummer der Band.  Weil die Specials mit dieser Aufnahme ihr Budget bereits aufgebraucht hatten, wurde auf die B-Seite eine Nummer mit dem Titel "The Selecter" einer Band, die sich ebenfalls The Selecter nannte, gepresst.

 

Es handelte sich um einen Instrumental-Track, der 1977 von Neol Davies (g), John Bradbury (dm) und Barry Jones (tb) unter dem Titel "The Kingston Affair" eingespielt worden und dann wieder vergessen wurde. Nach der unverhofften Veröffentlichung gründete Neo Davies zusammen mit Pauline Black (vcl) und anderen selber eine Ska-Band, die selbstverständlich The Selecter hiess und zuerst ebenfalls beim "2-Tone"-Label unterkam.

 

"Ganster/The Selecter" erreichte in England Platz 6 der Singlecharts. "Specials" (2-Tone, 1979) hiess im selben Jahr das Debutalbum der Band, die sich nun mit Neville Staple (vcl) verstärkt hatte und zu den Aufnahmen Chrissie Hynde (vcl) von den Pretenders, Rico Rodriguez (tb) und Dick Cuthell (tp, flh) eingeladen hatte.

 

Als Produzent fungierte Elvis Costello. Die LP schaffte es auf Platz 4 der UK-Albumcharts und unter die Top 100 in den USA. Die Single-Auskoppelung "A Message To You, Rudy" (1979/Platz 10) verkaufte sich ebenfalls gut. 1979 ging die Gruppe mit den beiden anderen "2-Tone"-Bands The Selecter und Madness auf Tournee.


Das "2-Tone"-Label aus Coventry war damals die Keimzelle des gerade aufkommenden, zweiten Ska-Revials. Mit "Too Much Too Young (2-Tone, 1980) legten The Specials eine 5-Track-Live-EP nach, die es an die Spitze der englischen Single-Charts schaffte – als zweite EP in der Geschichte.

 

Später erschien unter dem Titel "Live - Too Much Too Young" (Receiver, 1992) eine Live-CD, bei der es sich nicht um eine erweiterte Version dieser EP handelte, sondern um andere, ebenfalls 1979 aufgenommene Live-Stücke. Das zweite richtige Album "More Specials" (2-Tone, 1980) war mit Platz 5 der UK-LP-Charts etwas weniger erfolgreich.

 

Die entsprechenden Single-Auskoppelungen "Stereotype" (Platz 6) und "Do Nothing" (Platz 4) landeten in England mit der Non-Album-Single "Rat Race" (Platz 5) in den Top-10. Rhoda Dakar von The Bodysnatchers sowie Belinda Carlisle, Jane Wiedlin und Charlotte Caffey von The Go-Go's machten neben anderen Musikern bei den Aufnahmen dieser LP mit.

 

"Ghost Town" (2 Tone, 1981), eine weitere Non-Album-Single, bescherte der Band zwar den zweiten Number-1-Singlehit in England, doch nach Spannungen brach die Band auseinander. Vier Jahre vergingen, ehe The Specials mit dem Album "In The Studio" (2-Tone, 1984) und unter dem alten Gruppennamen The Specials AKA wieder auftauchten.

 

Vom alten Lineup waren nur noch Jery Dammers (org, p, vcl) und John Bradbury (dm) übriggeblieben. Der Rest der Band bestand aus Stan Campbell und Rhoda Dakar (vcl), John Shipley (g), Gary McManus (e-b), Caron Wheeler und Claudia Fontaine (backing vcl), Dick Cuthell (flh) und Nigel Reeve (sax).

 

Die LP schaffte es nur auf Platz 34, doch "Free Nelson Mandela", eine von vier Single-Auskoppelungen, kam knapp unter die Top 10. Danach löste Dammers die Band erneut auf. Die 12"-EP "Peel Session" (Strange Fruit, 1987) enthielt vier Tracks.


Später kamen alle BBC-Aufnahmen aus den Jahren 1979 bis 1983 unter dem Titel "BBC Sessions" (EMI, 1998) auf einer CD heraus. BBC-Aufnahmen eines Konzertes von 1979 mit The Selecter als zweite Band erschienen unter dem Titel "BBC Radio 1 Live In Concert" (Windsong, 1992) auf einer Split-CD.

 

Weitere Live-Mitschnitte aus der ersten Phase der Band erschienen unter den Titeln "Live At The Palace" (2-Tone, 1994) und "Live at the Moonlight Club" (Chrysalis, 1997). Im Laufe der Zeit gab es immer wieder Versuche, die Band zu reformieren. Zudem taten sich auch ehemalige Specials-Musiker zu anderen Formationen zusammen.

 

So gründeten Hall, Staple und Golding Anfang der 1980er Jahre die Pop-Gruppe Fun Boy Three, die einige kleine Erfolge verzeichnen konnte. Hall gründete danach The Colourfield, eine Band im selben Stil mit etwa dem selben Erfolg. Zu Beginn der 1990er Jahre taten sich Musiker der Specials und The Beat zur Band Special Beat zusammen, um einige Live-Alben einzuspielen.


Im Zuge eines Ska-Revivals kam es 1996 zu einer ersten ernsthaften Reformierung der Specials und zu den Aufnahmen von "Today's Specials" (Virgin, 1996). Darauf interpretierten Neville Staple (vcl, perc), Roddy Byers (vcl, g), Horace Panter (e-b) und Lynval Golding (g, vcl) zusammen mit Aitch Bembridge (dm), Adam Birch (tp, tb), Mark Adams (key) und Jon Read (tp, acc) vor allem Cover-Versionen, die von Neil Diamond, The Clash, Desmond Dekker, Bob Marley, Peter Tosh, Toots Hibbert, Paul Desmond ("Take Five"), Ewan MacColl und anderen stammten. Dammers und Hall waren nicht mehr dabei.

 

Das nächste Album der reformierten Band war "Guilty 'Til Proved Innocent!" (MCA, 1998), bestehend aus eigenem Material sowie mit den Gästen Tim Armstrong und Lars Frederiksen (vcl) von Rancid. Mit "Blue Plate Specials Live" (Big Ear, 1999) erschienen dazwischen frühe Liveaufnahmen der Original-Specials. Ein Teil der Tracks stammte sogar noch aus der Zeit davor, als sich die Band noch The Coventry Automatics nannte und New Rock mit Ska- und Reggae-Elementen spielte.

 

"Ghost Town Live" (Receiver, 1999) hingegen waren Live-Aufnahmen der neuen  Specials, mitgeschnitten vier Jahre zuvor beim Montreux Festival. Danach waren die alten Specials wieder am Zuge mit der Triple-CD "Stereo-Typical: A's, B's and Rarities" (EMI, 2000), die einen umfassenden Überblick über das Schaffen der Band gab und auch rare Tracks enthielt.

 

"Skinhead Girl" (Receiver, 2000) und "Conquering Ruler" (Receiver, 2001) waren zwei aktuelle Studioalben der neuen Specials. Es handelte sich um zwei Alben mit Cover-Versionen von Reggae-Musikern, die mit dem "Trojan"-Label verbunden gewesen waren. Die neuen Specials hatten im Laufe der Zeit einige Besetzungswechsel hinter sich.


Um 2007 griffen auch frühere Specials-Mitglieder wieder ins Geschehen ein, so dass eine grosse Reunion 2008/2009 unumgänglich wurde. Bei dieser mit dabei waren die Originalmitglieder Terry Hall (vcl), Lynval Golding (g, vcl), Neville Staple (vcl, perc), Roddy Byers (g), Horace Panter (e-b), John Bradbury (dm) sowie Nik Torp (key), Jon Read (tp), Adam Birch (tp), Tim Smart (tb) und Drew Stansall (sax, fl).


Dammers hingegen war nicht dabei. "Ghost Town" (Chrysalis, 2008) nannte sich ein neu daherkommendes Album, das allerdings aus alten Songs bestand und möglicherweise nicht offiziell erschien. Die Europatournee, die vom 27. August bis am 3. November 2011 dauerte, wurde auf 20 Doppel-CD-R  (alle Abbey Road Live Here Now, 2011) dokumentiert.

 

Eines der Konzerte wurde unter dem Titel "The Specials live 31.10.11 Brixton" (EMI, 2011) auf einer CD heraus gebracht. Die besten Songs dieser Europatournee wurden unter dem Titel  "More... Or Less: The Specials Live" (Chrysalis, 2012) auf einer Doppel-CD/Doppel-LP zusammengefasst. "Live 2014: The Tour Edition" (Abbey Road Studios, 2014) zeigt die Band drei Jahre später mit einem damals aktuellen Livemitschnitt.

 

Mit "Encore" (Island, 2019) meldeten sich die Specials wieder einmal mit einem Studioalbum zurück. Eine Doppel-CD-Version enthielt auf CD 2 Liveaufnahmen von 2016. "Protest Songs 1924-2012" (Island, 2021) hiess ein Album mit Coverversionen von Protestsongs. Einige der Bandmitglieder sind inzwischen verstorben. Von den Specials erschienen im Laufe der Jahre über 30 Singles oder EPS sowie über 20 Compilations.                 04/24

 

 

8 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Spearhead

Mad Caddies

Comments


bottom of page