Amerikanische Jazz-Formation, gegründet 1956 in Benton Harbor, Michigan, von Gene Harris (p), Lonnie "The Sound" Walker (sax), Andrew Simpkins (b) und Bill Dowdy (dm) als The Four Sounds. 1957 verliess Walker die Gruppe. Diese liess sich zuerst in Washington und dann in New York City nieder und nannte sich fortan The Three Sounds.
Erste Aufnahmen machte das Trio zusammen mit Johnny Griffin (ts) als Begleitband von Nat Adderley (co). Diese Aufnahmen erschienen unter dem Titel "Branching Out" (Riverside, 1958). Danach wurden The Three Sounds vom Label "Blue Note" unter Vertrag genommen, wo beginnend mit "The 3 Sounds" (Blue Note, 1958) bis 1962 nicht weniger als elf Aufnahmen erschienen.
Bei zwei davon standen die Three Sounds mit je einem weiteren Musiker im Studio. Auf "LD+3" (Blue Note, 1959) war das Trio mit seinem Entdecker Lou Donaldson (as) zu hören, auf "Blue Hour" (Blue Note, 1961) mit Stanley Turrentine (ts). Dann wechselte das Trio das Label und veröffentlichte mit "Anita O'Day & The Three Sounds" und "Blue Genes" (beide Verve, 1962) zwei weitere Alben.
Einem weiteren Labelwechsel folgten die drei Alben "Play Jazz On Broadway" (Mercury, 1963), "Some Like It Modern" (Mercury, 1963) und "Live At The Living Room" (Mercury, 1964). Mit "It Just Got To Be" (Blue Note, 1963) hatte das "Blue Note" nachträglich weitere Archivaufnahmen von The Three Sounds auf den Markt gebracht. Nach "Mercury" folgte ein Abstecher zu einem weiteren Label, der sich in den Aufnahmen "Beautiful Friendship" (Limelight, 1965), "Three Moods" (Limelight, 1965) und "Today's Sounds" (Limelight, 1966) niederschlug.
Danach kehrte das Trio wieder zu "Blue Note" zurück, wo bis 1972 acht weitere Alben erschienen. Eines davon, "Coldwater Flat" (Blue Note, 1968), entstand zusammen mit dem Olivier Nelson Orchestra. Auf "Soul Symphony" (Blue Note, 1969) wurde das Trio von drei Sängerinnen, Buddy Colette (woodwinds), David Duke (frh), Freddie Robinson (g), Alan Estes (perc) und einem Orchester begleitet.
Gründungsmitglied Bill Dowdy war inzwischen nicht mehr dabei. Auf den jüngeren "Blue Note"-Aufnahmen sassen Kalil Madi, Donald Bailey bzw. Carl Burnett am Schlagzeug. Auf einer dieser LPs war zudem Henry Franklin der Bassist. Als Gene Harris 1973 von "Blue Note" als Solokünstler unter Vertrag genommen wurde, lösten sich The Three Sounds auf.
Nachträglich erschienen diverse weitere Aufnahmen mit Studio- oder Livematerial aus den Archiven. "Sittin' In At Jorgie's Jazz Club" (VGM, 1984) zeigt das Trio 1961 in St. Louis als Begleiter für die Sängerin Nancy Wilson. Die für den japanischen Markt heraus gebrachte LP "The Three Sounds Vol. 2" (Blue Note, 1985) enthielt weiteres, bis anhin noch nie veröffentlichtes Material aus der Anfangszeit bei "Blue Note" von 1958.
"The Blue Note Years" (Blue Note, 1989) und "The Best Of The Three Sounds" (Blue Note, 1993) waren Compilations. "Eight Classic Albums" (Real Gone, 2012) und "The Ultimate Blue Note Collection" (Enlightenment, 2021) stellten 4-CD-Sets dar. Die LP "Groovin' Hard: Live At The Penthouse (1964-1968)" (Resonance, 2016) zeigt Gene Harris in Liveaufnahmen mit Andy Simpkins (b) sowie den Drummern Bill Dowdy, Kalil Madi oder Carl Burnett.
Pianist Gene Harris starb am 16. Januar 2000 in Boise, Idaho, 66-jährig an einem Nierenversagen. Bassist Andrew Simpkins war ein halbes Jahr davor am 2. Juni 1999 in Los Angeles, California, verstorben. Schlagzeuger Bill Dowdy, das dritte Originalmitglied, ging am 12. Mai 2017 von dieser Welt.