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The Wailers

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Jamaikanische Ska-, dann Rocksteady und Reggae-Band, gegründet 1963 in Kingston von Bob Marley (g, vcl) alias Robert Nesta Marley, Peter Tosh (org, p, g, vcl) alias Winston Hubert McIntosh und Bunny Wailer (perc, vcl) alias Neville Livingston. Die Gruppe nannte sich zuerst Wailing Rudeboys, dann Wailing Wailers und schliesslich The Wailers.



Gegen Ende 1963 stiessen der Sänger Junior Braithwaite sowie die Backingsängerinnen Beverley Kelso und Cherry Smith zur Gruppe. Mit "Simmer Down" (Coxsone, 1964), begleitet von The Skatalites und produziert von Clement "Coxsone" Dodd, hatte die Gruppe einen Nummer-1-Hit in den jamaikanischen Charts.

 

Ab 1965 verliessen nacheinander Kelso, Smith und Braithwaite die Band, so dass nur noch Marley, Tosh und Wailer übrigblieben. Die Gruppe hatte inzwischen weitere Singles veröffentlicht und legte mit "The Wailing Wailers" (Studio One, 1965) ein erstes Album vor, das aus Songs der ersten Jahre bestand.

 

Am 10. Februar 1966 heiratete Marley die Krankenschwester und Soulettes-Sängerin Rita Anderson. Kurz darauf zog Marley zu seiner Mutter in den US-Bundesstaat Delaware, wo er verschiedene Jobs ausführte und Geld für ein eigenes Schallplatten-Label sparen wollte.

 

Währenddessen machten die Wailers 1966/1967 mit Rita Marleys Cousin Constantine "Dream" Walker als Marley-Ersatz weiter. Rita Marley sang manchmal an Stelle von Beverly Keslo bei den Wailers die Frauenstimme.  In ihrer neuen Besetzung nahm die Gruppe auch neue Songs auf.

 

Bob Marley hielt es nicht lange in den USA aus und kehrte mit viel neuem Songmaterial nach Kingston zurück, wo sich die Wailers unverzüglich die Arbeit machten. Dazu versuchte sich Marley als Schallplattenhändler und Labelbesitzer.

 

Er verkaufte in Kommission Schallplatten von Dodd und gründete mit "Wail'M'SoulM" ein eigenes Label, auf dem als erstes Aufnahmen der Wailers, der Soulettes sowie eine Duo-Single von Bob und Rita Marley erschienen. Produziert wurden die Singles von Clancy Eccles.

 

Um sich das Geld für weitere Produktionen zu beschaffen, zog Marley für einige Zeit in seinen Geburtsort Nine Miles, wo er Landwirtschaft betrieb und Lieder schrieb. Unter der Aufsicht von Lee "Scratch" Perry entstand das zweite Album "Soul Rebels" (Upsetter, 1970). Es war das erste, das auch ausserhalb von Jamaika (Trojan, 1970) veröffentlicht wurde.

 

Die Fortsetzung hiess "Soul Revolution Part II" (Upsetter und 1971). Davon erschien auch eine Dub-Version. Zudem wurden die beiden "Soul"-Alben später gemeinsam wiederveröffentlicht. Die gegen den Willen der Band veröffentlichte LP "The Best of the Wailers" (Beverley's, 1971) enthielt Stücke produziert von Leslie Kong, die vor den "Soul Rebels"-Aufnahmen entstanden waren.

 

Die ersten vier Alben wurden später auf der 4-CD-Box "Soul Revolutionaires - The Early Jamaican Albums 1970-71" (Trojan, 2005) zusammengefasst. Dann gerieten die Wailers, die in London gestrandet waren, in die Obhut von Chris Blackwell von "Island Records", der ihnen die Rückreise nach Jamaika finanzierte.

 

Blackwells Strategie bestand darin, nicht eine Sammlung von Singles zu veröffentlichen, sondern mit Konzept eine ganze LP einzuspielen und diese dann wie eine Rockplatte zu vermarkten. Dazu gehörte auch das Cover. Statt Werbeprospekten für Jamaica liess Blackwell Hüllen entwerfen, die ins Auge stachen.

 

"Catch a Fire" und "Burnin'" (beide Island und Tuff Gong, 1973) waren auf den Plätzen 171 bzw. 151 die ersten Alben der Wailers in den Billboard 200. Dazu standen die Alben auf den Plätzen 51 bzw. 41 der US-R&B-Charts. Begleitet wurden Marley, Tosh und Wailer von Aston "Family Man" Barrett (e-b) und Carlton "Carlie" Barrett (dm).

 

Dazu kamen je nach Album weitere Musiker oder Sängerinnen. Bei "Catch A Fire" waren es Rita Marley und Marcia Griffiths (vcl). "Burnin'" enthielt mit "Get Up, Stand Up" und "I Shot The Sheriff" zwei bekannte Songs, die später stark mit Bob Marley assoziiert wurden. "I Shot The Sheriff" wurde vor allem in der Version von Eric Clapton bekannt, der den Song auf "461 Ocean Boulevard" (RSO, 1974) veröffentlichte.

 

Nach diesen Alben stiegen Peter Tosh und Bunny Wailer aus, um ihre eigenen Karrieren voranzutreiben. "Natty Dread" (Island und Tuff Gong, 1974) hiess das erste Album von Marley allein bzw. als Bob Marley & The Wailers. Unter diesem Bandnamen kamen danach noch sechs weitere Studioalben und viel Livematerial heraus (siehe Bob Marley).

 

Dazu kamen viele Compilation, die teilweise auch aus Material der Zeit mit Tosh und Wailer enthielten. Eine davon war "Birth Of A Legend" (Epic, 1990) mit neu abgemischten Wailers-Aufnahmen aus der Ska-Zeit.

 

Gleiches alt für "One Love At Studio One" (Heartbeat, 1991). Diese CD enthielt zudem drei vorher noch nie veröffentlichte Songs. Für den japanischen Markt wurde das 4-CD-Set "Wailers' Legacy" (Tuff Gong, 1995) zusammengestellt.

 

Musiker von Bob Marley & The Wailers unter der Leitung von Aston "Familyman" Barrett (e-b) und Junior Marvin (g) machten nach Marleys Tod als The Wailers Band weiter. Später waren einzelne Musiker kurze Zeit auch als The Original Wailers aktiv. Die drei Ur-Mitglieder Bob Marley (1945-1981), Peter Tosh (1944-1987) und Bunny Wailer (1947-2021) sind teilweise schon länger nicht mehr am Leben.  03/25

 
 

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