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The Yardbirds

Aktualisiert: 7. Sept. 2023

Englische R&B/Blues Rock-Band, entstanden 1963 in London. Die Yardbirds gingen aus dem Metropolis Blues Quartet hervor und bestanden zuerst aus Keith Relf (vcl, hca), Chris Dreja und Anthony "Top" Topham (g), Paul Samwell-Smith (e-b) und Jim McCarty (dm). Noch bevor die Band ihr erstes Album "Five Live Yardbirds" (Columbia, 1964) aufnahm, wurde Topham vom damals noch unbekannten Eric Clapton abgelöst.


Claptons lange Gitarrensolos bescherte der Gruppe eine stetig wachsende Zahl von Anhängern. Die Yardbirds wurden Hausband des Londoner "Crawdaddy"-Clubs, wo sie die Rolling Stones ablösten. In diesem Club, der Giorgio Gomelski gehörte, entstanden am 8. Dezember 1963 auch live die Aufnahmen von "Sonny Boy Williamson & The Yardbirds - Live In London" (Fontana, 1965).


Von dieser Begegnung mit dem US-Blues-Veteranen Sonny Boy Williamson II (vcl, hca) erschienen im Laufe der Jahre mehrere Alben, zum Teil mit Material, das auf der Orginal-LP vorerst keinen Platz gefunden hatte. Sonny Boy Williamson II, der 1963 und 1964 als Teil des "American Folk Blues Festivals" durch Europa getourt war, machte in jenen Jahren auch Aufnahmen mit zwei anderen weissen Blues/R&B-Combos.


Am 30. Dezember 1963 kam es im "Club A Gogo" in Newcastle, Upon-Tyne, zu einem musikalischen Treffen mit The Animals. Ein Teil des Mitschnitts dieses Auftritts erschienen allerdings erst sieben Jahre später erstmals auf Schallplatten und zwar unter dem Titel "In The Beginning" (Wand, 1970). Sonny Boy Williamson II war auf drei der sieben Songs zu hören. Später kam noch weiteres Material davon heraus.


Zwei Jahre später kam es zur dritten Begegnung von Sonny Boy Williamson II mit englischen Rock- und Jazzmusikern. Im Rahmen einer Studiosession traf er am 29. Januar 1965, an seinem letzten Tag, bevor sein Visum auslief und er Europa verlassen musste, auf eine Gruppe mit Brian Auger (org), Jimmy Page (g), Alan Skidmore (ts) und Joe Harriott (as), Ricky Brown (e-b) und Mick Waller (dm).


Diese Tracks erschienen als "Don't Send Me No Flowers" (Marmalade, 1968). Auf der CD-Wiederveröffentlichung von 1991 war Sonny Boy Williamson II auch ein zweites Mal in Begleitung der Yardbirds zu hören und zwar in einem Konzert vom 28. Februar 1964. Die Session mit Auger, Page und Co. war Sonny Boys zweitletzte Session, bevor er am 25. Mai 1965 in Helena, Arkansas, starb.


Weil die Yardbirds Richtung Pop abdrifteten, verliess Eric Clapton die Gruppe und ging zu John Mayall. Er wurde durch Jeff Beck ersetzt. "For Your Love" (Epic, 1965) war eine für den US-Markt bestimmte Sammlung mit älterem Material noch mit Clapton sowie neuen Songs mit Beck. Die im Hinblick auf eine US-Tour zusammengestellte LP schaffte es auf Platz 96 der Billboard 200.


Auch "Have A Rave Up With The Yardbirds" (Epic, 1965) war eine für den US-Mark bestimmte Sammlung von Material mit Clapton oder Beck. Beginnend mit "For Your Love/Got to Hurry" (Columbia, 1965) hatten die Yardbirds in jenem Jahr nicht weniger als vier Top-5-Singles in den britischen Charts. Drei davon fanden sich sogar in den Top-3.


Das einzige ganz Album, das mit Jeff Beck entstand nannte sich "The Yardbirds" (Columbia, 1966). Die Aufnahmen, die auch als "Roger The Engineer" bekannt wurden, schafften es als einziges Yardbirds-Album in die UK-Charts und zwar auf Platz 20. Mit Platz 52 war es zudem das bestplatzierte Album der Band in den USA. 1966 erlebte die Gruppe mehrere Besetzungswechsel.


Für Samwell-Smith, der Produzent, unter anderem für Cat Stevens wurde, kam Jimmy Page, der als Bassist anfangen musste. Nachdem Chris Dreja zum Bass wechselte, konnte Page wieder zur Gitarre greifen. Nach einer weiteren Single-Veröffentlichung verliess Jeff Beck die Band, so dass Page auf den Posten des Leadgitarristen wechselte.


"Little Games" (Epic, 1967), die vierte LP, war mit Ausnahme des Titelstücks eine Sammlung von First Tracks, Demoaufnahmen und weiterem Material, das nicht zur Veröffentlichung bestimmt war. Im Erscheinungsjahr dieser LP waren die Yardbird völlig inaktiv. Einziges Lebenszeichen war ein Track auf dem Soundtrack von "Blow Up" (MGM, 1967).


"The Yardbirds Greatest Hits" (Epic, 1967) war eine Compilation, ebenso die Doppel-LP "The Yardbirds Featuring Performances by Jeff Beck, Eric Clapton, Jimmy Page" (Epic, 1970). Als letzte offizielle LP wurde am 30. März 1968 im New Yorker Anderson Theatre "Live Yardbirds Featuring Jimmy Page" (Epic, 1971) eine weitere Live-LP aufgenommen, die allerdings erst drei Jahre nach dem Konzert auf den Markt gebracht wurde.


Im Juli 1968 hatten sich die Yardbirds aufgelöst. Relf und McCarty überliessen Page die Rechte am Namen Yardbirds und gründeten die Folk/Prog Rock-Gruppen Together und Renaissance. Kurz bevor die beiden Musiker nach Relfs kurzem Abstecher mit Armageddon die Gruppe Illusion gründen wollten, starb Keith Relf 1976 an den Folgen eines Stromschlags in der Badewanne. Dreja wurde Fotograf.


Jimmy Page stellte mit Robert Plant (vcl), John-Paul Jones (e-b, key) und John Bonham (dm) eine neue Gruppe auf die Beine, welche im September 1968 als The New Yardbirds die Engagements der Yardbirds erfüllte. Im Oktober 1968 wurde aus diesem Quartett Led Zeppelin.


1983 taten sich die früheren Yardbirds-Musiker Chris Dreja (g), Paul Samwell-Smith (e-b) und Jim McCarty (dm) nach einem Auftritt aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des "Marquee Club" in London mit John Fiddler (vcl, g) von Medicine Head und The British Lions zur Blues-Rock-Gruppe Box Of Frogs zusammen.


Zu Beginn der 1990er Jahre kam es zu einer Reunion der Band. Diese war zuerst als The Yardbirds Blues Band unterwegs, nannte sich dann aber wieder The Yardbirds. Liveaufnahmen des Quartetts John Idan (g, vcl), Chris Dreja (g), Rod Demick (e-b) und Jim McCarty (dm) von 1992 wurden erst später unter dem Titel "Reunion Jam Vol 2" (Moorland Street, 2006) zugänglich gemacht.


1998 bestand die Gruppe aus den Original-Musikern Chris Dreja (g, vcl) Paul Samwell-Smith (e-b) und Jim McCarty (dm, vcl) sowie aus John Idan (e-b, vcl), Gypyie Mayo (g, vcl) von Dr. Feelgood und Alan Glen (hca) von Nine Below Zero und Little Axe. Die Besetzung nahm mit "Birdland" (Favored Nations, 2003) auch ein neues Album. auf. Darauf sind auch prominente Gitarristen wie Slash von Guns N' Roses, Brian May von Queen, Steve Vai, Joe Satriani und Steve Lukather zu hören.


Von den Yardbirds erschienen im Verlaufe der Jahre mehrere weitere Liveaufnahmen aus allen Schaffensperioden sowie Dutzende von Compilations. "Live at B.B. King Blues Club" (Favored Nations, 2007) war beispielsweise eine Liveaufnahme der reformieren Band vom 19. Juli 2006, aufgenommen in New York. "Glimpses 1963-1968" (Easy Action, 2012) ein 5-CD-Set, bestehend einzig aus Aufnahmen aus den 1960er Jahren. Dies galt auch für das 4-CD-Set "Live And Rare" (Repertoire, 2019).


Neben Keith Relf (1976) ist inzwischen auch der erste Yardbirds-Gitarrist Anthony "Top" Topham (2023) verstorben. Seine Nachfolger Eric Clapton, Jeff Beck und Jimmy Page absolvierten nach ihren Engagements bei den Yardbirds steile Karriere unter ihren eigenen Namen oder als Mitglieder bekannter Gruppen. 09/23

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