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Tommy Bolin

Amerikanischer Rockgitarrist und Songschreiber, geboren am 1. August 1951 in Sioux City, Iowa. Sein Vater stammte aus Schweden, seine Mutter war syrischer Herkunft. Nach einem Besuch eines Elvis Presley-Konzerts stand für ihn fest, dass er Musiker werden wollte. Er spielte zuerst Schlagzeug, dann Klavier.


Mit 14 Jahren spielte er erstmals in einer Band namens Patch Of Blue, mit 15 Jahren gründete er seine erste eigene Band, Denny & The Triumphs. Seine Mitstreiter waren Schulfreunde, die er kennengelernt hatte, bevor er von der Schule verwiesen wurde, weil er sich weigerte, sich die Haare schneiden zu lassen.

 

Dann wechselte er zur Gitarre und lernte das Instrument grösstenteils auf autodidaktischem Weg. Er spielte in der Cover-Band Triumphs und zog nach Denver, wo er für kurze Zeit bei American Standard und beim Gitarristen Lonnie Mack tätig war. Ende 1968 gründete er noch nicht einmal 18 Jahre alt, die Band Ethereal Zephyr, die sich später dann nur noch Zephyr nannte.

 

Bolin stieg nach dem zweiten Zephyr-Album aus und gründete 1972 mit Energy eine weitere eigene Band. Diese konnte damals keine Aufnahmen veröffentlichen. Später erschienen mit "Energy" (1999) und "Live At Tulagi In Boulder And The Rooftop Ballroom In Sioux City" (2003) dennoch zwei Aufnahmen.

 

Sie stammten vom Label "Tommy Bolin Archives, Inc.", auf dem auch "The 1996 Tommy Bolin Tribute Concert" (1996) erschien. Darauf war Energy in der Besetzung Gary Wilson oder Jeff Cook (vcl), Michael Reese (g), Ralph Patlan (vcl, g), Tom Stephenson (key), Stanley Sheldon (e-b) sowie Bobby Berge oder Johnnie Bolin (dm) zu hören.

 

Nach Energy wechselte Bolin in die Band von Billy Cobham, wo er bei den Aufnahmen von "Spectrum" (Atlantic, 1973) mit dabei war. Fast gleichzeitig war er Mitglied von The James Gang, wo er bei den Aufnahmen der Alben "Bang" (Atco, 1973) und "Miami" (Atco, 1974) mitwirkte.

 

Weitere Aufnahmen machte er Anfang/Mitte der 1970er Jahre mit Bands wie Rainbow Canyon und Moxy. Alphonse Mouzon zog ihm für "Mind Transplant" (Blue Note, 1975) bei. Im selben Jahr erschien mit "Come Taste The Band" (Purple, 1975), das einzige Album, das er als Mitglied von Deep Purple einspielte.

 

Bei Deep Purple bildete er mit David Coverdale (vcl), Jon Lord (key, vcl), Glenn Hughes (e-b,. vcl) und  Ian Paice (dm, perc) die kurzlebige Mark IV-Besetzung, ehe Ian Gillan (vcl) und Bolins Vorgänger Ritchie Blackmore (g) zurückkehrten und die Mark-II-Besetzung wieder aufleben liessen.

 

Mit "Teaser" (Nemperor, 1975) war Bolins erstes Album unter eigenem Namen erschienen. Bei den Aufnahmen halfen unter anderen Jan Hammer (synth), David Sanborn (sax) sowie Jeff Pocaro und Phil Collins (dm)  mit. Sein zweites eigens Album "Private Eyes" (Columbia, 1976) entstand in einer kleineren Besetzung

 

Nur ein paar Wochen nach dem Erscheinen von "Private Eyes", am 4. Dezember 1976, starb Tommy Bolin. Am Abend vorher hatte die Tommy Bolin Band als Vorgruppe von Jeff Beck in Miami gespielt. Nach dem Auftritt erlitt Tommy Bolin im Hotel einen Schwächeanfall und ging zu Bett.

 

Am Tag danach fand ihn seine Freundin in einem stark geschwächten Zustand. Bevor ein Arzt eintraf, starb Tommy Bolin an einer Überdosis Heroin in Verbindung mit Alkohol. Er wurde nur 25 Jahre alt. Auf dem von seinem Bruder Johnny 1996 gegründeten und verwalteten Label "The Tommy Bolin Archives" kamen viele Live- und Studioaufnahmen von Bolin als Bandleader oder Mitglied von Gruppen heraus.

 

Auch auf anderen Labels wurden im Laufe der Jahre Aufnahmen von Bolin veröffentlicht.                                                                    08/24

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