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Toru Takemitsu

Japanischer Komponist, geboren am 8. Oktober 1930 in Tokio. Er schuf im Verlaufe seiner Karriere rund 300 Werke, darunter rund 100 Filmmusiken. Er beschloss nach dem Zweiten Weltkrieg, Komponist zu werden und begann 1948 mit dem Kompositionsstudium bei Yasuji Kiyose. Trotzdem blieb er vorwiegend Autodidakt.



Takemitsu arbeitete sich schon früh an die Music concrète heran. 1948, bei einer Fahrt in der überfüllten U-Bahn, kam ihm die Idee, Alltagslärm mit normaler Musik zu mischen. Während man in seinen ersten Werken die Wiener Schule, insbesondere Schönberg, Berg und Webern, und die französische Schule, vor allem Debussy, erkannte, zeigte sich bald Takemitsus Interesse an allen avantgardistischen Techniken.

 

Seine Inspirationen bezog er einerseits von seinen Wanderungen durch alte japanische Gärten und andererseits von Filmen heimischer Filmregisseure. Überhaupt spielte die Tradition seines Heimatlandes eine grosse Rolle in seinem musikalischen Schaffen. Oftmals verwendete er traditionelle Instrumente wie die Shakuhashi (Bambusflöte), die Biwa (Saiteninstrument), die Shinobue (Flöte) oder die Sho (Mundorgel aus Bambus).

 

Takemitsu interessierte sich nicht nur für Musik, sondern auch für Literatur und moderne Malerei. 1951 war er zusammen mit den Komponisten Hiroyoshi Suzuki, Keijiro Sato und Joji Yuasa einer der Mitbegründer des Experimental Workshops in Tokio. Im Studio der Japan Broadcasting Association begann Takemitsu 1955 mit Tonband- und Musique concrète-Experimenten.

 

Dabei entstanden Stücke wie "Vocalism-A-I", "Relief Statique", "Sky, Horse And Death" und "Water Music". Später nutzte er die Technik auch für Collagen.  Für den Film "The Ruined Map" benütze er Musik von Elvis Presley und Antonio Vivaldi. Weltweite Anerkennung gewann er mit seinem Werk "Requiem" (1977). 1990 arbeitete er mit dem englischen Musiker und Installationskünstler David Sylvain zusammen.

 

Er lehrte selber Komposition und wurde häufig als Dozent eingeladen. Toru Takemitsu verstarb am 20. Februar 1996 im Alter von 65 Jahren in Tokio an Lungentuberkulose. Sein Schaffen ist auf einer grossen Zahl von Schallplatten dokumentiert.


Eine der ersten LPs (Columbia, 1964) enthielt die Werke "Ki No Kyoku" von Takemitsu und "Trois Mouvements Symphonique" von Akira Miyoshi. Zwei Jahre danach erschien die vier LPs umfassende Box "Works Of Toru Takemitsu" (Victor, 1966) mit vier auch separat veröffentlichten Alben. Beim selben Label erschienen 1980 auch die 10 Einzel-LPs "Film Music By Toru Takemitsu 1–10".


Die umfangreichste Werkschau bot "Complete Takemitsu Edition" (Shogakukan, 2002), die verteilt auf fünf Box-Sets 58 CDs umfasste. Die Einzelteile hiessen "Orchestral Works" (CDs 1 bis 12), "Instrumental Works – Chorale" (13 bis 23), "Music For Movies 1" (24 bis 33), "Music For Movies 2" (34 bis 44) sowie "Popular Songs - Tape-Music - Music For The Theater, Radio And TV – Addenda" (45 bis 58).                                                           12/23

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