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Traffic

Englische Psychedelic Rock/Pop-Formation, gegründet 1967 von Steve Winwood (g, key, vcl) in Birmingham. Die Gruppe pflegte einen eher leichten, aber nicht minder anspruchsvollen Sound. Winwood, der vorher Mitglied der Spencer Davis Group war und mit Eric Clapton (g) bei der kurzlebigen Formation Powerhouse gespielt hatte, engagierte Chris Wood (sax, fl), Jim Capaldi (dm) und Dave Mason (g).


Dieses Lineup realisierte das erste Album "Mr Fantasy" (Island, 1967), das in den englischen Albumcharts Platz 8 belegte. Dazu kamen die drei Top Ten-Singles "Paper Sun" (Fontana, 1967), "Hole In My Shoe" (Fontana, 1967) und "Here We Go Round The Mulberry Bush" (Island, 1967). Keine dieser drei Singles, welche die Plätze 5, 2 und 8 der UK-Charts belegten, stammte vom Album.


Sie wurden später allerdings bei der Neuauflage der Debut-LP zusammen mit zwei der drei B-Seiten als Bonustracks beigelegt. Die dritte Single war der Titelsong zu einem Film von Hunter Davies, der erstmals 1968 in Cannes gezeigt wurde. Traffic steuerte zum Soundtrack (UA, 1968) noch zwei weitere Songs bei, doch die meisten Songs stammten von der Spencer Davis Group. Dann kehrte Mason der Band kurz den Rücken, war für die Aufnahmen des zweiten Albums "Traffic" (Island, 1968) wieder dabei.


Mit Platz 9 resultierte für die LP erneut eine Top Ten-Platzierung. In den amerikanischen Billboard 200 erreichte das Album Platz 17, nachdem es die Debut-LP noch auf Platz 88 geschafft hatte. Ende 1968 fiel die Ur-Formation endgültig auseinander. Mit "Last Exit" (Island, 1969) - teils im Studio, teils live aufgenommen - und mit der Compilation "The Best Of Traffic" (Island, 1969) kamen die vorläufig letzten Aufnahmen der Gruppe heraus.


Beide Schallplatten waren mit den Plätzen 19 bzw. 48 wieder in den offiziellen US-Charts vertreten. Steve Winwood bildete danach mit Eric Clapton (g), vcl), Rick Grech (e-b, vio, vcl) und Ginger Baker (dm) die Supergruppe Blind Faith. Diese brach nach einem gleichnamigen Album (Polydor, 1969) wieder auseinander.


Wood spielte mit Dr. John, und Mason nahm sein Soloalbum "Alone Together" (Island, 1970) auf. Auch Steve Winwood, der sich zwischenhinein der ersten Ausgabe von Ginger Baker's Air Force angeschlossen hatte, wollte ein Soloalbum aufnehmen. Bei einer Session stiessen Wood und Capaldi dazu, so dass man sich zu einer Traffic-Reunion entschloss.


Im Trio entstand "John Barleycorn Must Die" (Island, 1970) mit Platz 5 das erfolgreichste Album der Band in den Billboard 200. In der Heimat kletterte das Album auf Platz 11. Danach stiessen nach und nach Rick Grech (e-b), "Reebpo" Kwaku Baah (perc), Jim Gordon (dm) und für Konzerte erneut auch Dave Mason (g, vcl) zur Gruppe. In der Septettbesetzung entstand im Juli 1971 in London die Liveaufnahme "Welcome To The Canteen" (Island, 1971).


Als Sextett - ohne Mason – wurde "Low Spark Of The High Heeled Boys" (Island, 1971) eingespielt. Vor allem in den USA (Platz 7 und Platin) verkaufte sich dieses Album gut. Dies hatte zur Folge, dass Winwood seine Gruppe - nurmehr ein Quartett mit Reebop, Wood und Capaldi - 1972 auf die US-Szene ausrichtete.


Als nächstes Album entstand "Shoot Out At The Fantasy Factory" (Island, 1973). Die LP erreichte in den Billboard 200 mit Platz 6 erneut eine Top Ten-Rangierung. Für diese Studioaufnahmen und bei Konzerten erweiterte Winwood die Quartettbesetzung regelmässig mit den Muscle Shoal-Musikern Barry Beckett (key), David Hood (e-b) und Roger Hawkins (dm).


Mit ihnen entstand in Deutschland die Live-Doppel-LP "On The Road" (Island, 1973). Mit Rosko Gee (e-b) für Reebop wurde mit "When The Eagle Flies" (Island, 1974) ein letztes Album eingespielt, ehe sich die Gruppe auflöste. Die LP war in den USA bis auf Platz 9 vorgestossen. "Heavy Traffic" und "More Heavy Traffic" (beide UA, 1975) waren zum Abschluss zwei weitere, allerdings nur für den US-Markt bestimmte Compilations.


Vor allem Steve Winwood veröffentlichte in der Folge mehrere musikalisch hochstehende Alben, mit denen er an die Traffic-Zeiten anküpfte. 18 Jahre nach "When The Eagle Flies" wagte Traffic mit "Far From Home" (Virgin, 1994) ein Comeback. Das dem am 12. Juli 1983 verstorbenen, langjährigen Traffic-Mitglied Chris Wood gewidmete Album entstand in der Besetzung Winwood, Capaldi, Mick Dolan (g) und Davey Spillane (bagpipes).


Mit den Plätzen 29 (UK) bzw. 33 (USA) kam auch dieses Album in die Charts. Bei der Reunion-Tournee von Traffic 1994 wurde das erst später veröffentlichte CD/DVD-Set "The Last Great Traffic Jam" (Epic, 2005) mitgeschnitten. Darauf ist Traffic in der Besetzung Steve Winwood (vcl, key, g), Randall Bramblett (fl, sax), Michael McEvoy (key, g, viola, hca), Rosko Gee (e-b), Jim Capaldi (dm, perc, vcl), Walfredo Reyes, Jr. (dm, perc) und in einem Track Jerry Garcia (g) von Grateful Dead zu sehen und zu hören.


2004 kam es zu einer weiteren Reunion, doch seither ist Schluss. Von Traffic erschienen seither nur noch Aufnahmen aus der Anfangszeit wie die beiden LP "BBC 1967" (No Kidding, 2018) und "BBC 1968" (No Kidding, 2019) sowie die CD "Winterland 1973" (Lasco, 2019). Dazu kamen vielen Compilations oder Wiedrveröffentlichungs-Pakete wie die 5-CD-Box "5 Classic Albums" (Spectrum, 2017) und das 6-LP-Set "The Studio Albums 1967-1974" (Island, 2019) . 09/23

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