Britisch-australischer Komponist, geboren am 14. Mai 1925 in Oxford. Er war der Sohn des Autors Joyce Cary und besuchte die der Westminster Abbey angeschlossene Westminster School in London. Während seiner Arbeit als Radartechniker bei der Royal Navy während des Zweiten Weltkriegs entwickelte er seine eigenen Techniken für Elektronik und Tonbandtechnik für den Einsatz in elektronischer Musik.
Er gehört damit zu den Pionieren dieser Musikrichtung. Nach Ende des Krieges errichtete Cary eines der ersten Musikstudios für elektronische Musik. Er wurde insbesondere für seine Arbeit an zahlreichen Film-, Theater- und Fernsehproduktionen bekannt. Er schrieb zwischen 1962 und 1973 die Musik zu vielen Folgen der erfolgreichen britischen Fernsehserie "Doctor Who" sowie die Musik zum Film "Ladykillers" von Alexander Mackendrick.
Musik für "Doctor Who" wurde später unter dem Titel "Doctor Who: Devils' Planets - The Music Of Tristram Cary" (BBC Music und ABC, 2003) herausgebracht. Die Doppel-CD enthielt fast 130 Kürzesttracks für diese Serie, die meisten von Cary. Zwei stammten von Delia Derbyshire, drei von Brian Hodgson. Weitere Tracks von "Doctor Who" oder die selben fanden auch den Weg auf andere Schallplatten.
Tristram Cary war einer der ersten britischen Komponisten der Musique concrète und mit an der Entwicklung des ersten tragbaren Synthesizers, des VCS3, beteiligt. Daneben komponierte er auch Kammer-, Vokal- und Orchestermusik. Auf der LP "Trios - Live Performance Electronic Music" (Electronic Music Studios, 1971) fanden sich Triostücke für Synthesizer und Turntables.
Die selben Aufnahmen wurden später unter dem Titel "Tristram Cary performed by Vincent Epplay and Samon Takahashi – Trios" (Art Kill Art, 2007) auf einer LP wieder veröffentlicht. Auf den CDs "Quatermass And The Pit - The Film Music Of Tristram Cary Volume 1" (Cloud Nine, 1996) und "The Quatermass Film Music Collection" (GDI, 1999) wurden jeweils mehrere Filmsoundtracks von Cary zusammengefasst.
Auf der zweiten CD mit der kompletten Filmmusik zur "Quatermass"-Triologie "Quatermass Xperiment" (1955), "Quatermass 2" (1957) und "Quatermass And The Pit" (1967) fanden sich auch Werke von James Bernard. Die Doppel-CD "Soundings (Electroacoustic Works 1955-1996)" (Tall Poppies, 2000) war unterteilt in die Sektionen "Selected Music For Analogue Tape, 1955-1978", "Selected Music For Computer, 1979-1996", "Three Clockpieces" und "The Impossible Piano".
CD 1 enthielt alle frühen analogen Werke, die zwischen 1955 und 1978 entstanden waren. Auf CD 2 waren die wichtigsten Werke seiner Computermusik vertreten. Diese Werke waren zwischen 1979 und 1996 entstanden. "Blood From The Mummy's Tomb" (GDI, 2002) hiess der Soundtrack zu einem Film von 1971. 32 kürzere Stücke umfasste "It's Time For Tristram Cary (Works For Film, Television, Exhibition & Sculpture)" (Trunk, 2010).
Cary war am 24. April 2008 im australischen Adelaide im Alter von 82 Jahren verstorben. Nachträglich erschien einige weitere Aufnahmen. 10/24