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Tzvi Avni

Israelischer Komponist, geboren am 2. September 1927 in Saarbrücken als Sohn polnischer Juden unter dem Namen Hermann Jakob Steinke. 1935 emigrierten seine Eltern mit ihm nach Haifa in Palästina. Er lernte erst im Alter von 16 Jahren Noten lesen und Instrumente spielen. Seine musikalische Grundausbildung erhielt er bei Paul Ben-Haim und Abel Ehrlich.


Er studierte an der Israel Academy of Music der Universität Tel Aviv, wo er 1958 unter Mordecai Seter graduierte. Danach setzte er seine Ausbildung in den USA am Columbia-Princeton Electronic Music Center bei Vladimir Ussachevski und in Tanglewood bei Aaron Copland und Lukas Foss fort. In seine Zeit in den USA fiel auch eine erste Veröffentlichung eines Stückes auf einer Schallplatte.


Sein Werk "Vocalise" fand sich mit Stücken von Walter Carlos, Ilhan Mimaroglu und Andrés Lewin-Richter auf der LP "Musica Elettronica" (Turnabout, 1965). Avnis Werke finden sich auf rund einem Duzend anderer Schallplatten. Ab 1971 lehrte er als Professor an der Rubin Academy of Music and Dance in Jerusalem, an der er sowohl Leiter des Departments wie auch Gründer und Leiter des Electronic Music Studio war.


Auf der LP "Five Pantomimes/October Sun/The Daughter Of Jephthah" (Jerusalem, 1983) war Avni mit dem fünfteiligen Werk "Five Pantomines" vertreten. Die einzelnen Teile waren Bildern von Picasso, Chagall, Kandinsky, Dalí und Klee gewidmet und dokumentierten, dass die Malerei sein musikalisches Schaffen nachhaltig beeinflusste.


Die anderen Werke auf dieser LP stammten von Mark Kopytman und Mordecai Seter. "Five Pantomimes" (1968) für Kammerensemble bildete zusammen mit "Programme Music 1980" (1980) für Sinfonieorchester, "Prayer" (1961/69) für Kammerensemble, ""Beyond The Curtain" (1979) für Pianoquartett und "Meditations On A Drama" (1966) für Kammerensemble eine CD (Israel Music Institute, 2000), die ganz aus Werken von Avni bestand.


Auf "Tehilim (Psalms Between Judaism And Christianity)" (Globe, 2011) war Avni zusammen mit Felix Mendelssohn-Bartholdy, Arnold Schönberg, Sim Gokkes, Salomone Rossi, Jan Pieterszoon Sweelinck, Salomon Sulzer, Louis Lewandowski und Yossele Rosenblatt mit Werken vertreten. In seinem Frühwerk, das von Béla Bartók, Maurice Ravel, Claude Debussy Arnold Schönberg beeinflusst war, orientierte sich Avni danach eher am sogenannten mediterranen Stil, der im Israel der 1950er Jahre vorherrschte.


Im darauf folgenden Jahrzehnt kam er in Kontakt mit neuen Trends der musikalischen Avantgarde, insbesondere mit der elektronischen Klangerzeugung. Dennoch war ihm in seinem musikalischen Schaffen immer der Bezug zur Tradition der jüdischen Musik wichtig, deren Wurzeln er während seiner Beschäftigung mit der jüdischen Mystik, der Kabbala, in den 1970er Jahren erforschte.


Er komponierte Ballett- und Schauspielmusiken Orchesterstücke, kammermusikalische Werke, Chorwerke, Lieder, Werke für elektronische Instrumente und Musik für Filme und Hörspiele. Er publizierte häufig zu musikalischen Themen und hielt weltweit Vorlesungen an Universitäten und anderen Hochschulen. Tzvi Avni gilt als einer der wichtigsten israelischen Komponisten. 09/23


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