Französische Experimental Rock-Gruppe, gegründet 1993 in Paris von Amaury Cambuzat (vcl, g, p, tape) und Olivier Manchion (e-b, fl, metal, tape), die davor schon seit 1987 zusammen gespielt hatten. Der Bandname stammte von der Hauptstadt der Mongolei. Inspiriert wurde Ulan Bator durch deutsche Bands wie Can, Neu! und Faust.
Mit Franck Lantignac (dm, tp, tabla, perc) entstanden die drei Alben "Ulan Bator" (1995), "2°" (1996) und "Végétale" (1997), alle für das Label "Les Disques du Soleil et de l'Acier". Ab 1996 verband Ulan Bator eine enge Freundschaft mit Faust. Zappi W. Diermaier und Jean-Hervé Péron von Faust sowie Olivier Manchion und Amaury Cambuzat von Ulan Bator taten sich zum Collectif Metz/Faust zusammen.
Aufnahmen eines Auftrittes erschienen auf einer Kassette mit zwei titellosen Tracks mit dem Titel "Live: Metz - France - November 1996" (Klangbad, 2001) allerdings unter dem Gruppennamen Faust. Später erschienen im Rahmen der Triple-CD "Collectif Met(z) 1996-2005" (Art-Errorist, 2005) die Aufnahmen von 1996 sowie solche von 2005.
"Polaire" (CPI, 1997) hiess eine Compilation von Ulan Bator, die auf einem italienischen Label erschien. Es folgten weitere Studiowerke. Auf "Ego:Echo" (Les Disques Du Soleil Et De L'Acier, 2000) sass Matteo Dainese an Stelle von Franck Lantignac am Schlagzeug. In den USA erschien dieses Album bei "Young Gods Records". Labelboss Michael Gira von den Swans war Produzent gewesen.
Zwei Jahre danach erschien "OK:KO" (Ursula Minor, 2002) mit Material, das im Vorfeld der "Ego:Echo"-Aufnahmesession eingespielt wurde. Mit Hilfe italienischer Musiker nahm Cambuzat das Ulan Bator-Album "Nouvel Air" (Les Disques Du Soleil Et De L'Acier, 2003) auf. Unter den Gastmusikern fand sich auch Robin Guthrie von den Cocteau Twins.
Manchion war nach einem Streit mit Cambuzat seit 2001 nicht mehr dabei. Erst 2005 fanden die Beiden wieder zusammen und gingen als Mitglieder der Faust/Diermaier/Person-Fraktion auf Tournee. Dann tourten Cambuzat und Manchion als Cargo Culte bzw. Als The Ulan Bator Duo. "Rodeo Massacre" (Jestrai, 2005) hiess ein weiteres Album mit italienischen Begleitmusikern.
"Ulaanbaatar" (Ruminance, 2007) war eine Sammlung von Songs aus den Jahren 1993 bis 1998. Auf "Tohu-Bohu" (Acid Cobra, 2010) präsentierte Gründer Amaury Cambuzat mit James Johnston (g, p), Stéphane Pigneul (e-b) und Alessio Gioffredi (dm, perc) ein völlig neues Lineup. Dieses blieb nicht lange zusammen.
Auf dem nächsten Album "En France En Trance" (Acid Cobra, 2013) bestand Ulan Bator neben Cambuzat aus Nathalie Forget (ondes martenot, vcl), Diego Vinciarelli (e-b, vcl) und Luca Andriola (dm, perc, vcl). "Amaury Cambuzat Plays Ulan Bator" (Acid Cobra, 2014) war danach ein Soloalbum von Cambuzat mit akustischen Versionen von Ulan Bator-Tracks.
Es war nach "The Sorcerer" (Acid Cobra, 2010) das zweite Album, das unter dem Namen des Ulan Bator-Leaders erschien. Praktisch im Alleingang nahm Cambuzat auch "Abracadabra" (Overdrive und Acid Cobra, 2016) auf. Für einzelne Tracks wurden Giordano Ceccotti (hurdy-gurdy), Raffaella Matrisciano (vcl) und James Johnston (org, strings) beigezogen.
Mit Faust teilte sich Ulan Bator zudem eine titellose 12"-EP (Bureau B, 2017), die am Record Store Day 2017 erschien. Die beiden Ulan Bator-Tracks entstanden bei der selben Session wie das nachflgende Album "Stereolith" (Bureau B, 2017).
Amaury Cambuzat trat auch unter Projekt- bzw. Bandnamen Chaos Physique, Doubleganger, I Feel Like A Bombed Cathedral und Miss Marvel auf und nannte sich teilweise 99 Mg oder Acid Cobra. 07/23