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Van Morrison

Nordirischer Singer/Songwriter sowie Multi-Instrumentalist, geboren am 31. August 1945 als George Ivan Morrison in Belfast. Van stammte aus einer musikbegeisterten Familie, in der Blues, Soul, Gospel und andere Musikstile beinahe zum täglichen Brot gehörten.



Seine Jugend im elterlichen Haus an der Hyndford Street 125 beschrieb er später auf dem Doppelalbum "Hyms To The Silence" (Polydor, 1991) im Titel "Oh Hyndford Street" in einer Art Sprechgesang. Morrison spielte ab seinem elften Lebensjahr in Gruppen, zuerst in einer Skiffle-Gruppe mit Kollegen aus der Nachbarschaft, später in diversen Formationen.

 

Diese trugen Namen wie Midnight Special, The Sputniks, The Jokers, The Aces, The Thunderbirds, The Jacks, Deanie Sands & The Javelins, The Monarchs Showband und The International Monarchs. Letztere Band hatte 1963 Engagements in Deutschland, wo mit "Boozoo Hully Gully/Twingy Baby" (Ariola, 1963) eine 7"-Single entstand.

 

Nach seiner Rückkehr nach Belfast schlossen sich Morrison und einige seiner Mitmusiker der Manhattan Showband an. Doch der von Blues und Soul angefressene Van Morrison liess nicht locker, um eine echte R&B-Band auf die Beine zu stellen. Die Chance bot sich ihm, als ein Belfaster Musik-Club eine solche Band suchte.

 

Mit Hilfe ehemaliger Mitmusiker und weiterer Musiker der Belfaster Szene wie Eric Wriscon (p) gründete Morrison Them. Nach mehreren Singles, darunter dem englischen Nummer-2-Hit "Here Comes The Night/All For Myself" und den beiden LPs "Them" (Decca, 1965) und "Them Again" (Decca, 1966) kehrte Morrison der Band - enttäuscht vom Musikbusiness - den Rücken.

 

Zurück in Belfast von einer USA-Tournee, begann er weitere Songs zu schreiben und Demo-Aufnahmen an Schallplatten-Labels zu verschicken. Im Frühling 1967 wurde Morrison vom Them-Entdecker und Produzenten  Bert Berns für Aufnahmen nach New York City beordert. Und wiederum wurde Van Morrison von der Musikindustrie bitter enttäuscht.

 

Anstatt die Songs nur mit Gitarre und Gesang aufzunehmen, stellte Berns ihm ein Grossaufgebot an Musikern in den Rücken. Immerhin stellte sich schnell ein schöner Erfolg ein, denn von der ersten Single "Brown Eyed Girl/Goodbye Baby (Baby Goodbye)" wurden 750'000 Stück verkauft.

 

In den USA rangierte Morrison damit auf Platz 10 der Billboard Hot 100, dazu auf Platz 60 in England. Schnell wurde Morrison wieder in die USA beordert, um auf Tournee zu gehen. Dabei kam es zu einer weiteren Enttäuschung, denn sein Label schnitt die zuvor aufgenommen Songs zu einem Album zusammen und veröffentlichte es unter dem Titel "Blowin' Your Mind" (Bang, 1967).

 

Die LP schaffte es in den Billbaord 200 auf Platz 182. Das Material dieser LP sowie weiteres Material, das Morrison für Bert Berns "Bang"-Label einspielte, wurden später auch auf Alben wie "The Best Of Van Morrison" (Bang, 1970), "T.B.Sheets" (Bang, 1974), "This Is Where I Came In" (Bang, 1977) und "Bang Masters" (Epic, 1991) auf den Markt gebracht.

 

Sämtliche bekannten "Bang"-Songs sowie dazu Material, das vorher nie veröffentlicht worden wqr, wurde auf "The Lost Tapes" (Movie Play Gold, 1992) in Form einer Doppel-CD verkauft. Nach Berns plötzlichem Tod Ende 1967 blieb Morrison in den USA, wo er weiter auf Tournee ging. Dort entstand auch sein zweites Album "Astral Weeks" (Warner, 1968).

 

Verkaufsmässig war das Album mit Platz 55 in Grossbritannien ein Flop. Die mit Jazzmusikern Jay Berliner (g) von der Charles Mingus-Gruppe, Richard Davis (b), Connie Kay (dm) vom Modern Jazz Quartet, Warren Smith (vibes) und John Payne (fl, sax) eingespielte akustische Album wurde aber später von Fans und Kritikern als "Meisterwerk" und als eines der besten Pop-Alben überhaupt gelobt.

 

Im November 2008 führte Morrison "Astral Week" integral bei einem Konzert in Los Angeles auf. Der Mitschnitt erschien unter dem Titel "Astral Weeks – Live At The Hollywood Bowl" (EMI, 2009) als CD oder als Doppel-LP. Nach dem Umzug von Boston nach Woodstock - nur wenige Monate vor dem Woodstock-Festival - nahm Morrison seine dritte LP "Moondance" (Warner, 1970) auf.

 

Das Album verkaufte sich im Laufe der Jahre allein in den USA 3 Millionen Mal. Trotzdem reichte es damals nur zu den Plätzen 32 (UK) und 29 (USA). Die nachfolgenden Alben waren "His Band And The Street Choir" (Warner, 1970) und - nach einem Umzug nach San Francisco - "Tupelo Honey" (Warner, 1971).

 

Es folgten "Saint Dominic's Preview" (Warner, 1972), "Hard Nose The Highway" (Warner, 1973) und "Veedon Fleece" (Warner, 1974). Alle diese Alben schnitten chartsmässig manchmal schlechter und manchmal besser ab als "Moondance". Bei Konzerten im Sommer 1973 in London und Los Angeles wurde die Live-Doppel-LP "It's Too Late To Stop Now" (Warner, 1974) mitgeschnitten.

 

Das Genie Van Morrison hatte aber auch seine negativen Seiten. Van war unberechenbar und launisch, vergraulte Fans mit Konzertabsagen oder gab bei Interviews keine Antworten. So erstaunte es nicht, dass er sich 1974 für einige Zeit zurückzog.

 

Aufnahmen, die Morrison 1974 gemacht hatte und welche unter dem Titel "Mechanical Bliss/Naked In The Jungle" hätten erscheinen sollen, wurden erst später teilweise mit weiterem, vorher noch nie veröffentlichtem Material aus der Zeit von 1971 bis 1988 auf der Doppel-Album unter dem Titel "The Philosophers Stone" (Exile, 1998) veröffentlicht. Zweieinhalb Jahre nach seinem Rückzug kehrte er mit "Period Of Transition" (Warner, 1977) wieder zurück.

 

Danach folgten regelmässig neue Alben wie "Wavelenght" (Warner, 1978), "Into The Music" (Warner, 1979), "Common One" (Warner, 1980), "Beautiful Vision" (Warner, 1982), "Inarticulate Speech Of The Heart" (Polydor, 1983) und "A Sense Of Wonder" (Mercury, 1984). Die meisten Alben tauchten in den Charts auf, ohne aber dabei höhere Plätze zu erreichen.

 

In der Zeit dazwischen war Van The Man 1979 in seiner Heimatstadt Belfast aufgetreten, wo seine beiden ersten Konzerte seit 1966 innerhalb von eineinhalb Stunden ausverkauft waren. Der Mitschnitt von einem späteren Auftritt in der Heimat kam als "Live At The Opera House Belfast" (Mercury, 1984) auf den Markt.

 

Seinen Wohnsitz hatte er inzwischen wieder nach Europa verlegt. Morrison wohnte in London, wo er sich eine Zeitlang im Umfeld der Scientology-Sekte und später auch des Wreking Trust aufhielt. "No Guru, No Method, No Teacher" (Mercury, 1986), "Poetic Champions Compose" (Mercury, 1987), "Avalon Sunset" (Polydor, 1989), "Enlightenment" (Polydor, 1990) und "Hyms To The Silence" (Polydor, 1991) waren die nächsten Veröffentlichungen.

 

Mit der irischen Folkrock-Band The Chieftains nahm Morrison die LP "Irish Heartbeat" (Mercury, 1988) auf. Nach dem Blues-Album "Too Long In Exile" (Polydor, 1993) mit unter anderem Songs von Ray Charles, Sonny Boy Williamson und Bobby "Blue" Bland, erschien mit "A Night In San Francisco" (1994) ein weiteres Live-Doppel-Album, mitgeschnitten bei Auftritten 1993 an der amerikanischen Westküste.

 

Weiter ging's mit "Days Like This" (Polydor, 1995). "How Long Has This Been Going On" (Verve, 1995). war ein Live-Album, mitgeschnitten Anfang Mai 1995 im "Ronnie Scott's"-Club" in London. Bei diesem jazzigen Auftritt wurde Van von Musikern wie Guy Barker (tp), Pee Wee Ellis (sax) und anderen, alle unter der Leitung von Georgie Fame (key), begleitet.

 

Die nächsten Alben hiessen "Tell Me Something: The Songs Of Mose Allison" (Verve, 1996), "The Healing Game" (Polydor, 1997) und "Back On Top" (Virgin/Point Black, 1999). Auf "The Skiffle Sessions - Live In Belfast 1998" (Virgin/ Point Black, 2000) ist Morrison in Begleitung von Lonnie Donegan sowie Chris Barber zu hören.

 

"You Win Again" (Virgin/Point Black, 2000) war im selben Jahr ein Album mit Linda Gail Lewis. Dann nahm Van Morrison "Down The Road" (Polydor, 2002), "What's Wrong With This Picture?" (Blue Note, 2003) sowie "Magic Time" (Polydor, 2005) auf. Auf "Pay The Bill" (Lost Highway, 2006) spielte Van Country-Songs von Webb Pierce, Hank Williams, Conway Twitty, Emmylou Harris, Big Joe Turner und George Jones ein.

 

"Live At Montreux 1974/1980" (Eagle Vision, 2006) dokumentierte auf zwei DVDs Auftritte von Morrison am Montreux Festival. Auf "At The Movies" (EMI, 2007) wurden Morrison-Songs zusammengefasst, die für Filme verwendet worden waren. Mit "Still On Top - The Greatest Hits" (Universal, 2007) erschien dann wieder einmal eine Compilation, als 2- oder 3-CD-Set.

 

Die nächsten Alben mit neuem Material waren "Keep It Simple" (Universal, 2008) und "Born To Sing: No Plan B" (Exile, 2012). Frühe Konzertaufnahmen wurden auf der LP "The Bottom Line 78" (Concert Vault, 2013) veröffentlicht. "Duets: Re-working The Catalogue" (RCA, 2015) hiess eine Sammlung von Duetten, die Van Morrison im Laufe der Jahre aufgenommen hatte.

 

Seine Partnerinnen bzw. Partner waren Bobby Womack, Mavis Staples, George Benson, Joss Stone, P.J. Proby, Clare Teal, Gregory Porter, Mick Hucknall von Simply Red, Natalie Cole, Georgie Fame, seine Tochter Shana Morrison, Steve Winwood, Chris Farlowe, Mark Knopfler, Michael Bublé und Taj Mahal.

 

"Keep Me Singing" (Caroline, 2016) war ein Album mit neuem Material. Nach der Doppel-LP "It's Too Late To Stop Now" von 1974 erschien die Fortsetzung "..It's Too Late To Stop Now...Volumes II, III, IV & DVD" (Legacy, Exile und Sony, 2016) in Form eines Sets mit drei CD und einer DVD. Die Aufnahmen dazu waren, wie schon die Doppel-LP, bei Konzerten 1973 mitgeschnitten worden.

 

"Roll With The Punches" (Caroline, 2017), "Versatile" (Caroline, 2017), "You're Driving Me Crazy" (Sony Legacy, 2018), "The Prophet Speaks" (Caroline, 2018) und "Three Chords & the Truth" (Exile, 2019) waren weitere Studioalben. In den 2020er Jahren folgten das britische Top-10-Album "Latest Record Project, Volume 1" (BMG, 2021) sowie "What's It Gonna Take?" (Exile, 2022), "Moving On Skiffle" (Virgin, 2023) und "Accentuate the Positive" (Virgin, 2023).

 

Morrison liess sich auf seinen Alben von Musikern und Musikerinnen wie Dr. John, Ry Cooder, Mark Knopfler, Mark Isham, Zakir Hussain, Alan Skidmore, Robin Williamson von der Incredible String Band, Ronnie Montrose, Peter Bardens, Luis Gasca, Leroy Vinnegar oder Hugh McCracken von The Taste begleiten.

 

Von Van Morrison erschienen 45 offizielle Studio- und 7 Livealben. Dazu kamen 9 offizielle Compilations und 80 Singles. Die Zahl der effektiv veröffentilchten Compilations ist deutlich höher. Seine 1970 geborene Tochter Shana Morrison war ebenfalls eine Weile als Singer/Songwriterin tätig.             09/24

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