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Vinko Globokar

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Slowenisch-französischer Posaunist und Komponist, geboren am 7. Juli 1934 im französischen Dort Anderny im  Département Meurthe-et-Moselle. Er wuchs in Tucqueugnieux auf, einem von slowenischen Emigranten geprägten Dorf im lothringischen Bergbaugebiet.



Die Eltern waren Slowenen. Der Vater arbeitete als Bergmann und sang im slowenischen Dorfchor. Globokar hörte slowenische Volksmusik, erhielt Klavierstunden bei einem slowenischen Lehrer - und wurde in der Schule mit der französischen Sprache und Kultur vertraut.

 

Das Spannungsfeld zwischen zwei Kulturen prägte seine Kindheit. Von seinem 13. bis zum 21. Lebensjahr lebte Globokar im slowenischen Ljubljana, wo er als Jazzmusiker unter Bojan Adamič debütierte. Ab 1949 studierte Globokar am dortigen Konservatorium Posaune und wurde ein Jahr später Mitglied des Radio-Jazzorchesters.

 

Von 1955 bis 1959 setzte Vinko Globokar sein Posaunenstudium am Konservatorium in Paris bei André Lafosse fort. Dazu spielte er in jenen Jahren in einer Reihe von Ensembles und Studio-Orchestern Musik verschiedener Stilrichtungen, vom Jazz bis zu klassischer Musik.

 

Von 1960 bis 1963 schloss sich ein vierjähriges privates Kompositions- und Dirigierstudium bei René Leibowitz an. Durch Leibowitz und seinen Kreis wurde Globokar auf den Anthropologen Claude Lévi-Strauss, auf Jean-Paul Sartre und andere aufmerksam, deren Denken ihn vielfältig anregte.

 

Seine Bekanntschaft mit Luciano Berio führte Globokar 1964 nach Berlin, wo er bei Berio studierte. Nach einem Jahr als Mitglied des Center for Creative and Performing Arts in Buffalo, New York, teilte er fortan seine Zeit zwischen Komponieren und Konzertieren.

 

Ab 1968 unterrichtete Globokar an der Musikhochschule Köln Posaune und verlegte 1969 seinen Wohnsitz nach Köln. Im selben Jahr gründete er mit Michel Portal, Carlos Roqué Alsina und Jean-Pierre Drouet das Ensemble New Phonic Art.

 

1973 wurde er ans IRCAM in Paris als Leiter der Abteilung vokale/ instrumentale Forschung berufen, wo er bis 1979 tätig war. Er unterrichtete Komposition an verschiedenen Instituten und Universitäten in Europa und den USA. Gleichzeitig gilt er als führender Posaunist der zeitgenössischen Musik.

 

Von 1983 bis 1999 war Globokar Professor für Kammermusik an der Scuola di musica di Fiesole nahe Florenz. Er komponiert Werke für Orchester, für kammermusikalische Besetzung und Chormusik. Neben seinen Fähigkeiten als Posaunisten ist er auch ein Theoretiker der Avantgarde. Er spielte Uraufführungen von Werken von Luciano Berio, Mauricio Kagel, Karlheinz Stockhausen, René Leibowitz und Louis Andriessen.

 

Globokar führte zahlreiche Werke für Posaune auf und entwickelte auf dem Instrument neue Spieltechniken. Von Vinko Globokar als Instrumentalist und Komponist erschienen ab Ende der 1960er Jahre Dutzende von Aufnahmen.                                                              02/25

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