Amerikanischer Jazz-Tenor-, Sopransaxophonist, Klarinettist, Komponist, Bandleader und Musikpädagoge, geboren am 30. Juli 1959 in Augusta, Georgia, als Walter David Weiskopf. Er wuchs in Syracuse, New Jersey, auf, besuchte die Jamesville-DeWitt High School' der New Yorker Vorstadt DeWitt und graduierte an der Eastman School of Music in Rochester.
Weiskopf spielte zunächst Altsax. Als ihm ein Job in der Big Band von Buddy Rich angeboten wurde, wechselte er zum Tenorsax. Nach seinem Engagement bei Buddy Rich, wo er unter anderem auch Frank Sinatra begleitet hatte, wechselte er ins Toshiko Akiyoshis Jazz Orchestra und spielte im Quintett von Roland Vazquez.
Zudem arbeitete Weiskopf als klassischer Klarinettist und führte mit dem Gothham Chamber Orchestra das Klarinettenkonzert von Aaron Copland auf. Weitere Engagements hatte er für Conrad Herwig, Billy Drummond, Jim Snidero, Andy LaVerne, Steely Dan und dessen Co-Leader Donald Fagen.
Weiskopf schrieb mit seinem ehemaligen Saxofonlehrer Ramon Ricker 1990 die Bücher "Coltrane: A Player's Guide To His Harmony" und "The Augmented Scale In Jazz". 1994 veröffentlichte Weiskopf das Lehrwerk "Intervalic Improvisation". Er war auch als Hochschullehrer an der Princeton University tätig.
Mit Jay Anderson (b) und Jeff Hirshfield (dm) sowie seinem jüngeren Bruder, dem Pianisten Joel Weiskopf, nahm er ab Ende der 1980er Jahre seine ersten Alben unter eigenem Namen auf. Es waren dies "Exact Science" (Iris, 1989) und "Mindwalking" (Iris, 1990).
"Simplicity" (Criss Cross, 1993) entstand als Walt Weiskopf Sextet mit Hilfe von Andy Fusco (as), Conrad Herwig (tb), Joel Weiskopf (p), Peter Washington (b) und Billy Drummond (dm). Von dieser Gruppe mit James Genus (b) an Stelle von Washington erschien später "Sleepless Nights" (Criss Cross, 1998).
"A World Away" (Criss Cross, 1994) war eine Aufnahme des Walt Weiskopf Quartets mit Larry Goldings (org), Peter Bernstein (g) und Bill Stewart (dm). Eine Quartettaufnahme, die unter Weiskopfs Namen erschien, hiess "Night Light" (Double Time, 1995), aufgenommen mit Joel Weiskopf (p), Drew Gress (b) und Steve Davis (dm).
Vom Walt Weiskopf Nonet mit Jim Snidero (as), Joe Magnarelli (tp), Conrad Herwig (tb), Scott Robinson (bars), Anders Bostrom (fl), Joel Weiskopf (p), Peter Washington (b) und Billy Drummond (dm) kam "Song For My Mother" (Criss Cross, 1996) heraus. Eine zweite Nonett-CD hiess später "Siren" (Criss Cross, 2000) mit Doug Weiss (b) an Stelle von Washington.
"Anytown" (Criss Cross, 1998) mit Renee Rosnes (p), Joe Locke (vibes), Doug Weiss (b) und Tony Reedus (dm) erschien unter dem Bandnamen Walt Weiskopf Quintet. Rund ein Dutzend weitere Aufnahmen, die bis 2017 erschienen, kamen unter Weiskopfs Namen heraus. Danach folgten vier weitere vom Walt Weiskopf European Quartet mit Carl Winther (p), Daniel Franck oder Andreas Lang (b) sowie Anders Mogensen (dm).
Weitere Aufnahmen machte Weiskopf als Mitglied der Gruppen Bill Warfield Big Band, Billy Drummond Quartet, Jazz Legacy, Jim Snidero Quintet, John Fedchock New York Big Band, The Vanguard Jazz Orchestra, John Fedchock NY Sextet, Renolds Jazz Orchestra, Section 8 und The Cutting Edge. 09/24