top of page
  • musicmakermark

Wendy Carlos

Amerikanische Synthesizerspielerin und Komponistin, geboren am 14. November 1939 in Pawtucket, Rhode Island, als Walter Carlos. Im Alter von sechs Jahren nahm er erste Klavierstunden, zeigte schon früh Talent für Naturwissenschaften und gewann ein Stipendium für einen im Alter von 14 Jahren zu Hause gebauten Mini-Computer.


17-Jährig kreiierte er erste elektronische Kompositionen. Er studierte Musik und Physik an der Brown University in Providence (1958-1962), später Komposition am ersten Zentrum für elektronische Musik an der Columbia University in New York (1962-1965) bei Otto Luening und Vladimir Ussachevsky. In jener Zeit entstanden erste eigene Kompositionen wie "Dialogues for Piano and Two Loudspeakers" oder "Variations for Flute and Electronic Sound".


Diese kurzen Stücke fanden später den Weg auf die LP "Electronic Music" (Rifi, 1973), die zudem noch aus Werken von Ilhan Mimaroglu, Andrés Lewin-Richter und Tzvi Avni bestand. Während dieser Zeit assisitierte Carlos Leonard Bernstein bei einem Konzert für elektronische Musik in der Lincoln Center Philharmonic Hall und arbeitete in den Gotham Recording Studios als Toningenieur.


Dazu war er ab 1966 Mitarbeiter des Synthesizer-Bauers Robert Moog, zu dessen ersten Kunden er zählte. Mit "Switched-On Bach" (Columbia, 1968) legte Carlos sein erstes Album vor. Die Idee, Stücke von Johann-Sebastian Bach auf dem Moog-Synthesizer zu spielen war revolutionär und brachte Carlos drei Grammys und ein "Time"-Cover ein.


Die Fortsetzung davon war "The Well-Tempered Synthesizer" (Columbia, 1969) mit weiteren Bach-Werken sowie die Doppel-LP "Sonic Seasonings" (Columbia, 1972) mit einer musikalischen Darstellung der vier Jahreszeiten zwischen Ambient und Field Recordings. Bekannt wurde Carlos auch mit der Filmmusik zu Stanley Kubricks Verfilmung von Anthony Burgess' Roman "Clockwork Orange", zu der er Teile aus Beethovens 9. Sinfonie verwendete.


Carlos arbeitete vorerst ohne Auftrag am Soundtrack und schickte Kubrick einige Beispiele davon zu. Dieser war von der Musik begeistert und erteilte Carlos den Auftrag. Der offizielle Soundtrack (Warner, 1971) enthielt auch Stücke von Rossini, Elgar, Beethovens Original der 9. Sinfonie und andere. Carlos' Originalmusik wurde unter dem Titel "Walter Carlos' Clockwork Orange" (Columbia, 1972) im Jahr darauf veröffentlicht.


Später arbeiteten Kubrick und Carlos beim Soundtrack für den Horrorfilm "The Shinning" (Warner, 1980) erneut zusammen. Carlos steuerte zudem den Soundtrack zum Disney-Film "Tron" (Columbia, 1982) sowie die Musik zu anderen Filmen bei. Mit "Switched-On Bach II" (Columbia, 1973), "Switched-On Bach Encore"(Columbia, 1973) und "Brandenburg Concertos Nos. 3, 4 & 5" (Columbia, 1975) setzte Carlos seine mit "Switched-On-Bach" begonnene Reihe fort.


"By Request" (Columbia, 1975) enthielt Synthesizer-Versionen von Stücken von Bach, den Beatles, Elgar, Tchaikowsky und anderen. 1972 hatte sich Walter Carlos nach längerer Vorbereitung einer geschlechtsveränderden Operation unterzogen. Am Valentinstag 1979 änderte er offiziell seinen Namen in Wendy Carlos.


Die erste Schallplatte unter neuem Namen war "Switched-On Brandenburgs" (Columbia, 1980). Danach folgten mehr als ein Dutzend weitere Alben als Wendy Carlos. Darunter befand sich mit "Switched-On Bach 2000" (Telarc, 1992) ein Remake ihres Erfolgsalbums. Zusammen mit "Weird Al" Yankovic nahm sie "Peter & The Wolf/Carnival Of The Animals - Part II" (Columbia, 1988) auf.


Die Wiederveröffentlichung des Ambient-Pionierwerkes "Sonic Seasonings" (East Side Digital, 1998) auf einer Doppel-CD enthielt unter dem Titel "Land Of The Midnight Sun" zwei je rund 20-minütige, bisher unveröffentlichte Tracks. Die "Switched-On"-Aufnahmen wurden im Rahmen des 4-CD-Boxsets "Switched-On Boxed Set" (East Side Digital, 1999) zusammengefasst. Dazu kam auch Bonus-Material.


Bisher unveröffentlichtes Material, das für verschiedene Soundtracks entstand, wurde auf den beiden CD "Rediscovering Lost Scores - Volume One und Two (Quintessential Archeomusicology – Film Music By Wendy Carlos)" (beide East Side Digital, 2005) zugänglich gemacht. Die einzeln oder paketweise heraus gebrachten Wiederveröffentlichungen früherer Alben trugen ebenfalls neu den Namen Wendy Carlos. 09/23

0 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Enya

Yuval Cohen

Tim Garland

Comments


bottom of page