Werner Heider

Deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, geboren am 1. Januar 1930 in Fürth, Mittelfranken. Von 1945 bis 1951 studierte er bei Willy Spilling in Nürnberg sowie an der Musikhochschule München. Ab 1949 war er Mitarbeiter im Studio Franken des Bayerischen Rundfunks.

Als Pianist gründete er das Ensemble Confronto sowie ein Trio mit Oliver Colbentson (vio) und Hans Deinzer (cl). Als Dirigent stand Werner Heider unter anderem am Pult der NDR Radiophilharmonie Hannover, der Bamberger Symphoniker, der Nürnberger Philharmoniker und Symphoniker, der Rheinischen Philharmonie sowie der Sinfonieorchester des Süddeutschen, Saarländischen und Hessischen Rundfunks.

 

1968 gründete er mit Klaus Hashagen das ars nova ensemble nürnberg, dessen Dirigent und künstlerischer Leiter er lange war. Werner Heider führte zahlreiche Werke von Kollegen erstmals auf oder spielte sie für Radio und Schallplatten ein. Es waren dies Kompositionen von Minas Borboudakis, Horst Lohse, Karola Obermüller, Martin Smolka und anderen.

 

Seine eigenen Kompositionen wurden unter anderen von den Dirigenten Péter Eötvös, Michael Gielen, Bruno Maderna, Jun Märkl und Hans Zender aufgeführt. Seine Musik findet sich auf rund 20 Schallplatten. Einige enthielten auch Werke anderer Komponisten wie Max Reger, Claude Debussy, Paul Hindemith, Steve Reich oder vieler seiner Landsleute.

 

Dazu wurden auch Schallplatten veröffentlicht, die nur Werke von Heider enthielten. Auf der LP "Konturen Bezirk -Einander" (Colosseum, 1972) dirigierte der Komponist die Nürnberger Symphoniker selber. "Soli" (Colosseum, 1975) hiess eine LP mit sechs Solostücken für sechs verschiedene Instrumente bzw. Musikerinnen/ Musiker.

 

Hans Deinzer (cl), der ebenfalls ein Stück beisteuerte, war Interpret auf der ebenfalls in jener Zeit erschienenen LP "Musik Für Klarinette" (Colosseum). Eine andere LP (Thorofo und Capella, 1982) enthielt vier Werke für Ensembles oder Orchester. Darunter befand sich auch "Stundenbuch für 12 Stimmen und 12 Bläser" nach Texten von Eugen Gomringer.

 

Ausführende waren der Chor des Süddeutschen Rundfunks und das Sinfonie-Orchester des Süddeutschen Rundfunks. Vermutlich die selben Aufnahmen waren auf einer labellosen LP erschienen, die auf der B-Seite eine Lesung von Eugen Gomringer enthielt. Diese LP war Teil der Buch/LP-Edition "Das Stundenbuch/The book of hours" (Josef Keller Verlag, 1980).

 

"Mein Klavier und Ich - Vol. 1 und 2" (Thorofon und Capella, 1990) enthielt grösstenteils Stücke für Soloklavier, gespielt vom Komponisten selber. Auf "Vol. 2" wurde zudem das Klavierkonzert "Musik-Geschichte" veröffentlicht, das Heider mit dem Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks unter Muhai Tang spielte. "Werke Für Percussion" nannte sich eine ungefähr Mitte der 1990 Jahre veröffentlichte, labellose CD.

 

"Piano – Chamber – Large Orchestra" (Neos, 2020) bestand aus "Berge zugespitzt" (1997) für Solo-Klavier mit dem Komponisten als Interpreten; "Sechs Eigenschaften für Streichtrio" (2017), "Klarinettenquintett" (2015 für Klarinette in B und Streichquartett) und "Architektur" (2004 für grosses Orchester).                          10/24