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Willie Dixon

Amerikanischer Bluessänger, Komponist, Bassist und Bandleader, geboren am 1. Juli 1915 in Vicksburg, Mississippi. Siebenjährig bewunderte er die Band des Pianisten Little Brother Montgomery. In Berühung mit dem Blues kam Dixon, als er als Jugendlicher auf Gefängnisfarmen im US-Bundesstaat Mississippi arbeitete.


Er lernte von Leo Phelps Harmoniegesang und wurde Mitglied dessen Gospelquartetts The Jubilee Singers, die regelmässig beim lokalen Radiosender WQBC auftraten. Dixon schrieb auch erste eigene Songs, die er an lokale Gruppen verkaufte. 1936 zog er nach Chicago und begann eine Karriere als Boxer.


1937 gewann der grossgewachsene und über 100 Kilo schwere Dixon die Illinois State Golden Gloves Heavyweight Championship in der Novice Division. Eine Zeitlang war er Sparringpartner von Joe Louis. Nach vier Kämpfen als Profi hängte er die Boxhandschuhe an den Nagel, weil er von seinem Manager betrogen wurde. Mit Hilfe von Leonard Caston kehrte Dixon wieder in die Musik zurück.


Er sang in mehreren Vokalgruppen, lernte Gitarre zu spielen und bekam von Caston einen selber gebauten, einsaitigen Bass. 1939 gründeten Caston, Dixon, Joe Bell, Gene Gilmore und Willie Hawthorne die Band The Five Breezes, die im Stile der Ink Spots verschiedene Stile mischte. Dixon musste dann zehn Monate ins Gefängnis, weil er während des Zweiten Weltkrieges den Militärdienst verweigerte.


Zurück im normalen Leben gründete er The Four Jumps Of Jive und tat sich danach mit Caston und Ollie Crawford zusammen, um The Big Three Trio zu gründen. Diese Vokalformation wurde von "Columbia Records" unter Vertrag genommen. Dixon erhielt 1948 als Solokünstler einen Vertrag von "Chess Records", doch er wurde immer mehr zu einem Fulltime-Angestellten für andere Arbeiten.


Er arbeitete beim Label als Produzent, Talentscout, Session-Musiker und Songschreiber. Dazu war er auch als Produzent für das "Chess"-Sublabel "Checker" tätig, für das er mehrere eigene Singles einspielen konnte. Zwischen 1956 und 1959 stand er in Diensten von "Cobra Records", wo er die frühen Singles von Otis Rush, Magic Sam und Buddy Guy produzierte. Danach arbeitete er für "Bluesville Records".


Von Ende der 1960er bis Mitte der 1970er Jahre leitete er sein eigenes Label "Yambo Records", dem die beiden Sublabel "Supreme" und "Spoonful" angeschlossen waren. Als eigener Labelchef veröffentliche er Aufnahmen von McKinley Mitchell, Lucky Peterson und anderen. Als Komponist und Arrangeur ist er auf www.discogs.com mit fast 5000 Credits vertreten. Selbst Count Basie und Cab Calloway spielten in den 1940er Jahren seine Stücke.


Als Musiker begleitete er Pete Seeger, als dieser "Pete Seeger At The Village Gate" (Folkways, 1960) und "At The Village Gate, Vol. 2" (Folkways, 1962) einspielte. Mit dabei bei diesen Konzertaufnahmen war auch der Pianist Memphis Slim, mit dem Dixon als Co-Leader und begleitet von weiteren Musikern die Alben "Willie's Blues" (Prestige Bluesville, 1960), "Blues Every Which Way" (Verve, 1961), "At The Village Gate" (Folkways, 1962), "In Paris: Baby Please Come Home!" (Battle, 1963), "Songs Of Memphis Slim & Willie Dixon" (Folkways, 1968) und "Aux Trois Mailletz" (Polydor, 1969) aufnahm.



Er spielte zusammen mit Chuck Berry, Muddy Waters, Howlin' Wolf, Otis Rush, Bo Diddley, Joe Louis Walker, Little Walter, Sonny Boy Williamson, Koko Taylor, Little Milton, Eddie Boyd, Jimmy Witherspoon, Lowell Fulson, Willie Mabon, Memphis Slim, Washboard Sam, Jimmy Rogers, Sam Lay und wurde eine der wichtigsten Figuren des Chicago Blues.


Im Dezember 1964 standen die Rolling Stones mit dem Dixon-Song "Little Red Rooster" an der Spitze der englischen Singlecharts. Auf der anderen Seite beklagte sich Dixon, weil Led Zeppelin für "Whole Lotta Love" die Melodie von "Bring It On Home" und den Text von "You Need Love" geklaut hatten. Er spielte auch zusammen mit Fleetwood Mac und Johnny Winter.


"I Am The Blues" (Columbia, 1969), "Peace?" (Yambo, 1971), "Catalyst" (Ovation, 1973), "What Happened To My Blues" (Ovation, 1976), "Mighty Earthquake And Hurricane" (Pausa, 1984), "Live Backstage Access" (Pausa, 1985) mit den Chicago Allstars, "Hidden Charms" (Capitol, 1988) und "Ginger Ale Afternoon" (Varèse Sarabande, 1989) hiessen eigene Alben.


"Live In Chicago – 1984" (Hi Hat, 2015) enthielt einen Auftritt von Dixon 1984 in einem Club in Chicago. Das Konzert wurde von einem Radiosender aufgezeichnet und ausgestrahlt. Eine andere Aufnahme mit frühem Livematerial war "Live In Chicago, 1974" (Floating World, 2018).


Von Willie Dixon als Leader, Co-Leader bzw. von seinen Gruppen The Big Three Trio, The Willie Dixon Band, The Willie Dixon Orchestra und Willie Dixon & The All Stars erschienen über 30 Alben und an die 40 Singles oder EPs. Dixons Schaffen wurde auf mehreren Compilations, wenn auch nur teilweise, zusammengefasst.


Auf der Triple-LP bzw. Doppel-CD "The Chess Box" (Chess, 1988) ist Dixons Schaffen sowohl als Komponist für andere Blues-Musiker und -musikerinnen wie Muddy Waters, Howlin' Wolf, Little Walter, Willie Mabon, Eddie Boyd, Jimmy Whiterspoon, Bo Diddley, Lowell Fulson, Otis Rush, Sunny Boy Williamson, Little Milton und Koko Taylor, als auch als Musiker und Sänger dokumentiert. "The Willie Dixon Story" (Proper Box, 2012) war vier CD stark.

08/23

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