Amerikanischer Singer/Songwriter, Schauspieler, Visual-Künstler, Illustrator, Puppenspieler und Autor, geboren 1951 in San Francisco, California, als Sohn chinesischer Eltern. Diese hatten sich nach der Kulturrevolution in den USA niedergelassen. 1973 schloss Tong das California Institute of Arts ab, wo er klassischen Gesang studiert hatte.
Dann fiel er in der Bay Area mit einer Reihe von Performance-Vorstellungen auf, die auf orientalischen Puppentheaterstücken basierten. Er schaffte es auch in den Dokumentarfilm "Theater In Trance" von Rainer Werner Fassbinder, der diesen Film 1981 am "Theaters Of The World"-Festival in Köln drehte.
1977 schloss er sich als Sänger der im selben Jahr von den Multiinstrumentalisten Blaine L. Reininger und Steven Brown gegründeten Experimental Rock-Band Tuxedomoon an. Winston Tong war auf fast allen Tuxedomoon-Aufnahmen zu hören, obwohl er nie fest zum Stamm der Gruppe um Reininger, Brown und Peter Principle gehörte.
Wie alle anderen TM-Musiker gab er auch Aufnahmen unter eigenem Namen heraus. Ein erster längerer, eigener Track erschien auf der Split-LP "Joeboy In Rotterdam/Joeboy San Francisco" (Backstreet Backlash, 1981). Darauf fanden sich zwei längere Tuxedomoon-Stücke, die unter dem Gruppennamen Joeboy veröffentlicht wurden, sowie um das fast 16-minütige Stück "Wild Boys/Soundtrack Of Live Movie" von Tong.
"Stranger" (Time Release, 1979) hiess eine erste eigene 7"-Single, die er mit Hilfe von Tuxedomoon aufnahm. "Like The Others" (Les Disques Du Crépuscule, 1983) hiess eine weitere eigene Aufnahme. Diese erschien in Form einer einseitig bespielten Kassette mit einer Spieldauer von 35 Minuten Länge.
Zwei kürzere Stücke davon wurden gleichzeitig auf einer 7"-Single (Divine, 1983) herausgebracht. "Theoretical China" (Les Disques Du Crépuscule, 1984) war eine 7"-Single mit zwei Tracks oder eine 12"-EP mit drei Stücken. Ebenfalls auf einer 12"-EP erschien "Reports From The Heart" (Les Disques Du Crépuscule, 1985). Die A-Seite mit einem 5:50-minütigen Track musste mit Singlegeschwindigkeit abgespielt werden.
Die B-Seite enthielt einen aus mehreren Songs zusammengesetzten, 24:10-minütigen Track, der mit LP-Geschwindigkeit abgespielt werden musste. Zwei kürzere Tracks dieser EPs fanden sich auch auf Tongs erstem Album "Theoretically Chinese" (Les Disques Du Crépuscule, 1985). Tong nahm die neun Songs mit Niki Mono und Sussan Deyhim (vcl), Pietro Lacirignola (sax), Dave Formula (synth), Alan Rankine (g, synth, perc), Simon Topping (perc), Jah Wobble (e-b) sowie Alain Lefebvre und Steve Morris (dm) auf.
Dann dauerte es 18 Jahre, bis Tong mit "Miserere" (LTM, 2003) ein zweites eigenes Album vorlegte, das er zusammen mit Sussan Deyhim realisiert hatte. Vier Jahre später tauchte Tong als Gastsänger auf der 7"-Single "The Unperceived Image" (Music For Speakers, 2007) der Gruppe Strange Attractor erneut auf. "In A Manner Of Speaking" (LTM, 2008) hiess im Jahr darauf eine "Best Of"-Compilation. 01/24