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Witold Lutoslawski

Polnischer Komponist und Dirigent, geboren am 25. Januar 1913 in Warschau. Er wuchs in einer musikalischen Familie auf. Schon früh bekam er privaten Klavier- und Violinunterricht, danach am Staatlichen Konservatorium Warschau, der heutigen Fryderyk-Chopin-Universität für Musik ,regulären Musiktheorie-Unterricht.



Bei Witold Maliszewski, einem Schüler von Rimski-Korsakow, lernte er Komposition. Parallel zur musikalischen Ausbildung betrieb er ein mathematisch-naturwissenschaftliches Studium. In der Musik und der Mathematik fand er viele Gemeinsamkeiten, die nicht ohne Folgen für seine kompositorische Laufbahn blieben.

 

Erste Kompositionen waren die "Sinfonischen Variationen" (1938). Sein Plan, in Paris zu studieren, scheiterte am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Nach der Flucht aus deutscher Gefangenschaft schlug er sich in Warschau als Pianist durch. Mit seinem Komponistenkollegen Andrzej Panufnik gründete er ein Klavierduo, mit dem er in den Warschauer Cafés auftrat und sich damit an der einzig möglichen Form öffentlichen Musizierens während des Krieges beteiligte.

 

Nach dem Krieg entstand die "Erste Sinfonie", die im stalinistischen Polen als formalistisch bezeichnet und verboten wurde. Um sich über Wasser zu halten, schrieb Lutosławski viel Gebrauchsmusik, das heisst Werke für Radio, Film, Theater und zahlreiche Lieder für Kinder. 1954 und das kulturpolitische Tauwetter in Polen eröffneten ihm neue Möglichkeiten.

 

Er bediente sich unter anderem serieller und aleatorischer Techniken. Er war häufig mit Werken am Festival Warszawska Jesień (Warschauer Herbst) vertreten und war Jurymitglied von Komponistenwettbewerben in Moskau, Ost-Berlin, Helsinki, Salzburg, Donaueschingen, Rom, Lüttich und Strassburg.

 

In den 1960er Jahren begann Lutosławskis Tätigkeit als Dirigent. Von der Zusammenarbeit mit dem Orchester erhoffte er sich einerseits eine bessere Anpassung seiner Werke an die Möglichkeiten des Orchesterapparates, andererseits fand er darin neue Impulse für seine kompositorische Praxis.

 

1962, während des Aufenthalts in den USA, leitete er Kompositionskurse. Dort lernte er Komponisten wie Edgar Varèse, Milton Babbitt und Lejaren Hiller kennen. In den 1970er und 1980er Jahren schränkte er seine Tätigkeit immer mehr auf das Dirigieren eigener Kompositionen ein. Witold Lutoslawski starb am 7. Februar 1994 im Alter von 81 Jahren in Warschau.

 

Seine Werke sind auf fast 300 Schallplatten greifbar, viele davon mit Stücken anderer Komponistinnen und Komponisten. Unter den Veröffentlichungen mit eigener Musik fanden sich einige umfangreichere Sammlungen, wie das 3-CD-Set "Orchestral Music" (EMI, 2008).

 

"Symphonies - Concertos - Choral and Vocal Works" (Naxos, 2013) erstreckte sich über 10 CDs, während "Lutosławski/Świat = The World" (Narodowy Instytut Audiowizualny, 2014) eine 5CD-Set samt DVD darstellte. Fünf CDs fanden sich auch im Set "Vocal and Orchestral Works" (Chandos, 2018).                                         12/23

 

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