Polnischer Komponist und Dirigent, geboren am 4. April 1947 in Lódź. Er studierte Dirigieren bei Stanisław Wisłocki sowie Musiktheorie und Komposition bei Andrzej Dobrowolski an der Staatlichen Musikhochschule in Warschau. 1973 wurde er Assistent von Witold Rowiki, dem Dirigenten des Orkiestra Symfoniczna Filharmonii Narodowej w Warszawie. Von 1976 bis 1978 war er selber Chefdirigent.
In jener Zeit gründete er zudem mit Krzysztof Knittel und Elzbieta Sikora die Grupy Kompozytorskiej (KEW), das zwischen 1973 und 1976 Konzerte mit zeitgenössischer Musik organisierte und gemeinsame Werke schrieb. Drei solche gemeinsame Werke wurden Jahrzehnte später auf der CD 1 der Triple-CD "Secret Poems" (Bôłt, 2012) veröffentlicht.
CD 1 enthielt zudem die Komposition "Whisperetto" von Michniewski, das einzige Werke von ihm, das je auf einer Schallplatte veröffentlicht wurde. CD 2 bestand aus Werken von Knittel, CD 3 aus solchen von Sikora. Von 1979 bis 1981 war Michniewski künstlerischer Leiter des Teatr Wielki in Lódź, parallel dazu bis 1983 Musikdirektor der Bühne für zeitgenössische Musik der Warschauer Kammeroper, der Warszawska Opera Kameralna.
Von 1984 bis 1987 war er ständiger Gastdirigent des Polska Orkiestra Kameralna und massgeblich an dessen Überführung in die Sinfonia Varsovia beteiligt. Von 1987 bis 1991 leitete er die Filharmonia Poznańska, danach arbeitete er als Gastdirigent mit verschiedenen Orchestern, darunter dem Nationalen Philharmonieorchester, der Sinfonia Varsovia und dem Polnischen Rundfunk-Sinfonieorchester.
Am Teatr Wielki leitete Michniewski die Uraufführungen der Opern "Wyrywacz serc" von Elzbieta Sikora (1995), "The Music Programme" von Roxanna Panufnik (2000) und "Ignorant i szaleniec" von Paweł Mykietyn (2001). Für seine Verdienste um die zeitgenössische polnische Musik erhielt Michniewski den Preis des Polnischen Komponistenverbandes.
Als Komponist schrieb er vor allem in den 1970er Jahre mehrere Werke, meist für kleinere Besetzungen. Eines dieser Werke, "Litania" (1974) schrieb er für Flöte, Harfe und Elektronik. Wie erwähnt fand mit einer Ausnahme offenbar kein anderes Werk je den Weg auf eine Schallplatte. Von Michniewskis Schaffen als Dirigent erschienen dagegen mehrere Aufnahmen. 08/23