top of page
musicmakermark

World Saxophone Quartet

Aktualisiert: 5. Dez.

Amerikanisches Avantgarde Jazz-Saxophonquartett, gegründet 1977 in New York City von Oliver Lake (as, ss), David Murray (ts, bcl), Julius Hemphill (as, ss, fl) und Hamiet Bluiett (bars, bcl, fl). Lake, Hemphill und Bluiett kannte sich als Mitglieder der Black Artists Group in St. Louis, Missouri.



Die drei Musiker hatten am 16. Oktober 1974 mit Anthony Braxton (sops) dessen "Composition 37" für das Album "New York, Fall 1974" (Arista, 1975) eingespielt Vor Braxtons Aufnahme existierten im Jazz kaum reine Saxophonquartette, auch wenn solche Instrumente-Kombinantionen Ende des 19. Jahrhunderts in der europäischen, klassischen Musik vorkamen.

 

Nach 1978 setzte im freien bzw. modernen Jazz ein regelrechter Boom in dieser Richtung ein. Obwohl die jeweils vier Saxophonisten alle zu den führenden Instrumentalisten des zeitgenössischen Jazz zählen, hielten sie beim WSQ stets auch die Tradition hoch.

 

In der Orginalbesetzung entstanden "Point Of No Return" (Moers, 1977) mit Aufnahmen vom Moers Festival 1977; "Steppin' With The World Saxophone Quartet" (Black Saint, 1979); "W.S.Q." (Black Saint, 1981) und "Revue" (Black Saint, 1982) mit Studioaufnahmen, die bereits 1980 aufgezeichnet worden waren.

 

"Live In Zurich" (Black Saint, 1984) enthielt Liveaufnahmen von 1981. Die Stücke von "Live At Brooklyn Academy Of Music" (Black Saint, 1986) stammten von 1985, Weiter ging's mit "Plays The Music Of Duke Ellington" (Elektra/Nonesuch, 1986), "Dances And Ballads" (Elektra/Nonesuch, 1987) und "Rhythm And Blues" (Elektra/Musician, 1989).

 

1989/90 wurde Hemphill durch Arthur Blythe (as) ersetzt. Die erste Aufnahme des neuen Lineups hiess "Metamorphosis" (Elektra/Nonesuch, 1991). Das WSQ wurde dabei durch Chief Bey (perc), Mor Thiam (perc) und Melvin Gibbs (e-b) verstärkt. Bis zur nächsten Aufnahme vergingen einige Jahre, in denen es erneut einen personellen Wechsel gab.

 

Blythe machte Eric Person (ss, as) und James Spaulding (as, fl, enh, saxello) Platz, die beide auf "Moving Right Along" (Black Saint, 1994) zu hören waren. Danach stiess John Purcell definitiv als Blythe-Ersatz zum WSQ, das als nächstes "Breath Of Life" (Elektra/Nonesuch, 1994) veröffentlichte.

 

Darauf sind auch Fontella Bass (vcl), Amina Claudine Myers (p) und Fred Hopkins (b) zu hören. Auf "Four Now" (Justin Time, 1996) wurden mit Mor Thiam, Chief Bey und Mar Gueye erneut Perkussionisten beigezogen. Für "Takin'It 2 The Next Level" (Justin Time, 1996) erweiterten Donald Blackman (p), Calvin Jones (b) und Ronnie Burrage (dm) die Gruppe.

 

"Selim Sivad" (Justin Time, 1998) war ein Tribut-Album für Miles Davis, eingespielt mit Jack DeJohnette (dm), Chief Bey (african dm), Okyerema Asante (african dm), perc, kalimba) und Titos Sompa (african dm, perc, kalimba, vcl).

 

Auf "M'Bizo" (Justin Time, 1999), einer Hommage an Johnny Dyani, machten zudem D.D. Jackson (p), James Lewis (b) und Ronnie Burrage (dm) sowie rund 16 südafrikanische Musikerinnen und Musker mit. Mit "Requiem For Julius" (Justin Time, 2000) gedachten die vier SWQ-Musiker dem 1995 verstorbenen Gründungsmitglied Julius Hemphill.

 

Zum 25-jährigen Bestehen der Gruppe erschien "25th Anniversary - The New Chapter" (Justin Time, 2001). Liveaufnahmen, die 1999 bei einem Konzert in Chicago mitgeschnitten worden waren, kamen als "Steppenwolf" (Justin Time, 2002) heraus. "Experience" (Justin Time, 2004) wurde in der Besetzung Murray, Lake, Bluiett und Bruce Williams (ss, as) eingespielt.

 

Auf "Political Blues" (Justin Time, 2006) bestand das WSQ aus Oliver Lake und Jaleel Shaw (as), Hamiett Bluiett (bars) und David Murray (ts, bcl). Dazu kamen Craig Harris (tb, didj), Jamaaladeen Tacuma (e-b) und Lee Pearson (dm). Dann stieg mit Oliver Lake das zweite Gründungsmitglied definitiv aus. Für ihn kam Kidd Jordan.

 

Auch James Carter war inzwischen ins WSQ geholt worden. In der Besetzung Murray, Bluiett, Jordan und Carter entstand "Yes We Can" (Jazzwerkstatt, 2010), das 22. Album in 34 Jahren. Seither kamen keine weiteren neuen Aufnahmen mehr heraus.

 

Unter dem Titel "Complete Black Saint-Soul Note Recordings" (Black Saint, 2012) wurden die sechs für "Black Saint" eingespielten Alben in Form einer 6-CD-Box wiederveröffentlicht. Mit Hamiett Bluiett verstarb 2018 auch der zweite von vier Gründer.      

 

Von Oliver Lake, David Murray, Julius Hemphill, Hamiet Bluiett, Arthur Blythe und den anderen Mitgliedern des World Saxophone Ensembles erschienen auch viele Aufnahmen unter deren Namen oder als Mitglieder anderer Gruppen.                                                     12/24

 

 

6 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Tani Tabbal

bottom of page