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Yes (1983 - bis heute)

Nach "Drama", dem ersten Album ohne Jon Anderson, fiel die britische Prog Rock-Gruppe Yes total auseinander. Während drei Jahren erschien kein neues Material mehr. Downes und Howe hatten inzwischen Asia formiert, während sich Trevor Horn als Produzent betätigte. Einzig die Urmitglieder Chris Squire und Alan White hielten Yes vorerst am Leben.



Sie holten Trevor Rabin (g) in die Band und überredeten die beiden Ur-Mitglieder Jon Anderson und Tony Kaye zu einer Reunion. Dabei entstand das Album "90125" (Atco, 1983), das überraschenderweise zu einem der bestverkauften Yes-Alben wurde.

 

Allein in den USA wurden 3 Millionen Stück verkauft, so viele wie noch von keinem Yes-Album davor. Dennoch reichte es dort in den Billboard 200 nur zu Platz 5 und in Grossbritannien sogar nur zu Platz 16.

 

Die Single-Auskoppelung "Owner Of A Lonely Heart" wurde in den Billboard Hot 100 der einzige Nummer-1-Hit der Band dort. In der Heimat landete die Single nur auf Platz 28, nachdem Yes 1977 mit  "Wonderous Stories" eine Top-10-Single hatte.

 

Mit "9012 Live-The Solos" (Atco, 1985) erschien ein Livealbum und mit "Big Generator" (Atco, 1987) ein weiteres Studiowerk, das sowohl in den USA als auch in Grossbritannien in die Top-10 gelangte. Am Werk war immer noch das Lineup Anderson, Rabin, Kaye, Squire und White, das "90125" eingespielt hatte.

 

1988 schloss sich Jon Anderson, dem die Musik von Yes zu kommerziell wurde, mit den drei Ex-Yes-Musikern Steve Howe (g), Rick Wakeman (key) und Bill Bruford (dm) sowie mit Tony Levin (e-b) zusammen. Weil Chris Squire die Namensrechte an Yes besass und sich diese Formation nicht Yes nennen.

 

Sie bekam sie den Namen Anderson Bruford Wakeman Howe (ABWH). Von dieser Formation erschien eine gleichnamige Aufnahme (Arista, 1989). In Grossbritannien schaffte es dieses Album unter die Top-15, in den Billboard 200 auf Platz 30.

 

Etwas später kam mit "An Evening Of Yes Music Plus" (Fragile, 1993) eine Live-CD heraus, die aus Material der ABWH-CD sowie aus Yes-Tracks bestand. "Live at the NEC – Oct 24th 1989" (Gonzo, 2010) war noch später ein weiteres Livealbum in Form einer Doppel-CD. Eine 2012 veröffentlichte Variante enthiel dazu noch eine DVD.

 

Bei den Aufnahmen für ein neues Album fanden sich die Yes-Fraktion um Chris Squire sowie die ABWH-Fraktion zusammen. Statt zwei separate Alben einzuspielen,verschmolzen verschmolzen ABWH und Yes auf der CD "Union" (Arista, 1991) zu einer Gruppe. Die Grossformation hatte nicht lange Bestand.



Dann vergingen drei Jahre bis mit "Talk" (Victory, 1994) ein neues, kaum beachtetes Yes-Album erschien. Mit den Plätzen 20 (UK) und 33 (USA) hielt sich der kommerzielle Erfolg in Grenzen. Das Lineup war identisch mit jenem von "90125". Jon Anderson war also wieder mit dabei, obwohl er dieser Besetzung den Rücken gekehrt hatte.

 

Dazu waren die 4-CD-Box "Yesyears (Atco, 1991) und weitere Compilations auf den Markt gekommen.  Nach "Talk" vergingen erneut rund zwei Jahre, ehe es zu einer weiteren Reunion kam. Dieses Mal kam mit Anderson, Wakeman, Squire, Howe und White "das" klassische Yes-Lineup von Anfang der 1970er Jahre zusammen.

 

Im März 1996 gab die neu formierte Band in San Luis Obispo, Kalifornien, drei ausverkaufte Konzerte. Dabei wurden viele alte Klassiker sowie zwei neue Stücke im Stile der klassischen Yes-Formation gespielt. Aufnahmen dieser Auftritte sowie Studiomaterial kamen auf den Doppel-CDs "Keys To Ascension 1" (Essential, 1996) und "Keys To Ascension 2" (Essential, 1997) heraus.

 

Die beiden Doppelalben waren charts- und verkaufsmässig kein Erfolg. Das neue Studiomaterial der "Key To Ascension"-Sessions erschien später als "Keystudio" (Castle, 2001). Die alte bzw. neue Yes-Bestezung blieb nicht lange zusammen.

 

Rick Wakeman kehrte der Gruppe als erster den Rücken und wurde für die Aufnahmen der CD "Open Your Eyes" (Eagle, 1997) durch den Russen Igor Khoroshev sowie in einem Track durch Steve Pocaro (key) von Toto ersetzt. Dazu kam mit Billy Sherwood (g, e-b, key, vcl) ein zusätzlicher Musiker hinzu.

 

Vom neuen Yes-Lineup Anderson, Howe, White, Squire, Sherwood und Khoroshev erschien mit "The Ladder" (Eagle, 1999) ein weiteres, wenig erfolgreiches Studioalbum. Bei den Aufnahmen machte eine Reihe weiterer Musiker mit. Das nächste Studio-Album hiess "Magnification" (Eagle, 2001).

 

Es entstand im Quartett mit den vier Ur-Yes-Musikern Anderson, Howe, Squire und White. Anstelle eines Keyboarders spielte das San Diego Symphony Orchestra. "In A Word: Yes (1969-) (Elektra/Rhino, 2002) war ein 5-CD-Box-Set mit fünf vorher noch nie veröffentlichten Yes-Songs sowie weiteren Tracks in unbekannten Versionen.

 

"Yes Remixes" (Elektra/Rhino, 2003) enthielt Neubearbeitungen von Yes-Songs von Virgil Howe, dem Sohn von Steve Howe. Es folgten mehrere umfassende Werkschauen, Livemitschnitte oder Reissue-Pakete. "Fly From Here" (Frontiers, 2011) war zehn Jahre nach "Magnification" das insgesamt 20. Studioalbum der Gruppe und nach "Drama" das zweite ohne Anderson.

 

Die Gruppe bestand aus dem Anderson-Ersatz Benoît David (vcl), der von der kanadischen Prog Rock-Gruppe Mystery kam, sowie aus Steve Howe (g, vcl), Geoff Downes (key), Chris Squire (e-b, vcl) und Alan White (dm). Dazu kamen Gastmusiker wie Oliver Wakeman, der in drei Stücken zu hören war.

 

Für den erkrankten Benoît David sprang 2012/2013 Jon Davison von Glass Hammer und Sky Cries Mary ein. Yes-Gründungsmitglied Peter Banks starb am 7. März 2013 in London 65-jährig an den Folgen eines Herzinfarktes. Mit "Heaven & Earth" (Frontiers, 2014) erschien wieder einmal ein Album mit neuem Material, eingespielt von der Besetzung Jon Davison (vcl, g), Steve Howe (g, vcl), Geoff Downes (key), Chris Squire (e-b, vcl) und Alan White (dm, perc).

 

"From A Page" (Yes 97 LLC, 2019) war ein Minialbum bzw. eine EP, eingespielt von Benoît David (vcl, g), Steve Howe (g, vcl), Oliver Wakeman (key, vcl), Chris Squire (e–b, vcl) und Alan White (dm). Oliver Wakeman, der Sohn von Rick Wakeman, war erstmals auf einem ganzen Yes-Album zu hören, nachdem er vorher teilweise oder live beigeogen wurde.

 

Das Material von "From A Page" stammte allerdings von der Session zu "Fly From Here" von 2011. Wakeman hatte den Grossteil geschrieben und drängte darauf, dass dieses damals auf Eis gelegte Material veröffentlicht wird, zumal Chris Squire am 27. Juni 2015 im Alter von 67 Jahren in Phoenix, Arizona, verstorben war.

 

"From A Page" wurde auch mit dem Live-Doppelalbum "In The Present – Live From Lyon" (Frontiers, 2011) als 3-CD-Set veröffentlicht. Das Livematerial stammte vom selben Lineup wie die EP. "The Quest" (Inside Out, 2021) war wieder einmal ein Album mit neuem und aktuellem Material.

 

Am Werk waren Jon Davison (vcl, g), Steve Howe (g), Geoff Downes (p, e-p, org, synth, key, org), Billy Sherwood (e-b) und Alan White (dm). Mit Jay Schellen (dm, perc) für Alan White entstand "Mirror To The Sky" (Inside Out, 2023). Alan White war am 26. Mai 2022 im Alter von 72 Jahren in Newcastle, Washington, verstorben.                01/25

 

siehe auch: Yes (1968 - 1980)

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