Schwedischer Heavy-Metal-Gitarrist und Bandleader, geboren am 30. Juni 1963 in Stockholm als Lars Johan Yngve Lannerbäck. Mit sieben Jahren begann er Gitarre zu spielen. Er wurde nicht nur von Jimi Hendrix beeinflusst, sondern auch vom Violinisten Niccolo Paganini. Er bezeichnete auch Uli Jon Roth und Ritchie Blackmore als Vorbilder.
1982 zog Malmsteen in die USA, nachdem Mike Varney von "Shrapnel Records" durch ein Demo auf den Schweden aufmerksam geworden war. Erste Aufnahmen machte Malmsteen mit der Gruppe Steeler des Sängers Ron Keel. Die LP hiess wie die Band "Steeler" (Shrapnel, 1983).
Danach zog Malmsteen zur Gruppe Alcatrazz von Graham Bonnet und spielte mit dieser Band die Alben "No Parole From Rock 'n' Roll" (Rocshire, 1983) und "Live Sentence" (Rocshire, 1984) ein. Sein Nachfolger wurde Steve Vai, der später ebenfalls eine erfolgreiche Solokarriere startete.
Malmsteens erstes Soloalbum hiess "Rising Force" (Polydor, 1984) und entstand mit Hilfe von Jeff Scott Soto (vcl), Jens Johansson (key) und Barriemore Barlow (dm). Malmsteen spielte die Bass-Parts selber. Das Album landete auf Platz 60 in den Billboard 200 und stand, wie alle Alben danach, auch hoch in den japanischen Charts.
Rising Force nannte sich danach auch seine von der Besetzung her stets wechselnde Begleitband. Soto war auf dem ersten Rising Force-Album "Marching Out" (Polydor, 1985) der Leadsänger. Mit Platz 54 in den Billboard 200 war diese LP etwas erfolgreicher als das Debutalbum von Malmsteen.
Auf dem dritten Album "Trilogy" (Polydor, 1986) war Mark Boals der Sänger. Für das Album resultierte Platz 44 in den Billboard 200, für "Odyssey" (Polydor, 1988) mit dem ehemaligen Rainbow-Sänger Joe Lynn Turner Platz 40 sowie Platz 27 in den britischen Charts.
Nach einem schweren Autounfall fiel Malmsteen während drei Wochen ins Koma. "Trial By Fire - Live In Leningrad" (Polydor, 1989) nannte sich ein Livemitschnitt eines Konzerts in Russland, mitgeschnitten anlässlich der "Odyssey"-Tournee. Inzwischen trat der egozentrische und unberechenbare Malmsteen nurmehr unter seinem eigenen Namen auf.
Es folgten weitere, chartsmässig etwas weniger erfolgreichere Alben wie "Eclipse" (Polydor, 1990) und "Fire & Ice" (Elektra, 1992). Inzwischen war sein neoklassischer Metal-Sound wegen des aufkommenden Grunge-Booms nicht mehr so gefragt. Dies traf allerdings nicht für den japanischen Markt zu, wo "Fire & Ice" auf Platz 1 der Charts landete.
Malmsteen wechselte deshalb zum japanischen Label "Pony Canyon", wo er zwischen 1994 und 2002 acht weitere Alben veröffentlichte. Erst ab 2000 wurden einige dieser Alben auch vom amerikanischen Label "Spitfire" auf den Markt gebracht. Darunter befand sich "Concerto Suite for Electric Guitar and Orchestra in Em, Opus 1" (Pony Canyon, 1998), eingespielt mit dem Czech Philharmonic Orchestra.
Als Sänger beschäftigte in jener Zeit Göran Edman, Michael Vescera, Mats Leven, Jorn Lande, Doogie White und wie schn früher Mark Boals. Bis dato veröffentlichte Malmsteen unter seinem Namen oder mit Rising Force an die 30 Alben. Dazu kamen mehrere Compilations oder Reissue-Pakete.
Zehn Alben seiner Zeit beim Label "Pony Canyon" wurden unter dem Titel "Yngwie Malmsteen Archives" (Canyon International, 2001) zu einem 10-CD-Boxset zusammengefasst. "The Genesis" (Pony Canyon, 2002) bestand aus Tracks aus der Anfangszeit von Malmsteen, das heisst von 1980. "Complete Box Polydor Years" (Polydor, 2006) enthielt auf 6 CDs die ersten fünf Studio- und das erste Livealbum.
"Now Your Ships Are Burned: The Polydor Years 1984-1990" (Polydor, 2015) enthielt auf vier CDs eigene Alben und solche von Rising Force. 09/24